Dienstag, 29. März 2022

"Im Eis", Vincent Voss


[Rezensionsexemplar]

Inhalt/Meinung

“Im Eis” ist das neueste Werk von Vincent Voss, der mich schon mit seinen Zombies an der Angel hatte. Der Klappentext spricht mich persönlich sehr an und ich war gespannt, auf welche Reise ich mich ins Eis begebe. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich Eis, und dem ganzen System “Winter”, rein gar nichts abgewinnen kann. Ich mag weder die Kälte noch Eis oder Schnee. Mögen ist zu nett ausgedrückt, ich hasse alles davon sehr leidenschaftlich. Tja, und dann lese ich ein Buch, dass direkt ins Eis fährt, genauer gesagt Richtung Nordpol. Geht's kälter? Ich glaube nicht. Also, zieht euch warm an, wir steigen auf die “FROST” und entdecken … ach, das sag ich euch nicht. Friert doch selbst, während des Lesens. 


Ich bin geschichtlich in alle Richtungen sehr interessiert, hab ich mich aber nie mit Polarforschung oder der Schifffahrt anno dazumal beschäftigt, deswegen liegen meine Kenntnisse dahingehend im Minusbereich. Die Geschichte hat mich dennoch komplett abgeholt, was die Schifffahrt betraf und alles, was dazu gehörte. Ich hatte an keinem Punkt der Geschichte das Gefühl, nicht zu wissen, um was es geht. Das fand ich wirklich richtig gut. Der Autor versteht es, Authentizität mit seiner eigenen Geschichte zu verbinden. Fachliche Begriffe werden in den Text eingewoben und zeitgleich so erklärt, dass ich wusste, was gemeint ist. Das war mir persönlich wirklich wichtig und da hat Vincent Voss auf ganzer Linie gewonnen. AM Ende des Buches findet man auch noch einige Wörter erklärt, falls nachgeschlagen werden muss.

Die Geschichte an sich dreht sich um Amelie. Amelie ist Professorin am Institut für Ethnologie in Hamburg und weiß alles über die dritte deutsche Polarexpedition 1878 zum Nordpol. Sie brennt für die Polarforschung, am meisten für Kapitän Werkmeister, dessen Tagebücher sie studiert hat. Als sie die Chance erhält, ebenfalls eine Nordpolexpidition zu leiten, kann sie einfach nicht nein sagen. Alles geht wahnsinnig schnell und ehe Amelie Nordpol sagen kann, steht sie auf der “FROST” und ist auf dem Weg ins Eis. Sie versteht sich mit der Crew und ist guter Dinge, dass alles, was sie sich für das nächste halbe Jahr vorgenommen haben, auch erreicht wird. Die Crew ist natürlich sehr unterschiedlich. Neben der Kapitänin, gibt es Meeresbiologen, einen Sanitäter, einen Koch… halt alle Personen, die auf so einem Schiff gebraucht werden. Alle müssen überall mit anpacken und schon bald sind sie ein Team, dass sich auf die Expedition freut.
Nach einer Weile fangen Ungereimtheiten an. Amelie wundert sich über Dinge, die sie glaubt zu sehen und über das Verhalten von einigen Personen. Gekonnt streut Vincent Voss hin und wieder kleine Merkwürdigkeiten ein, die aber dann ganz normal erklärt werden, sodass nicht nur Amelie an ihrem Verstand zweifelte, sondern auch ich. Die Angst stieg in mir hoch, weil irgendwas wirklich nicht zu stimmen schien, aber ich konnte den Finger nicht richtig drauf legen. Dieses beklemmende Gefühl steigert sich von Seite zu Seite und ließ mich an den Seiten kleben. Natürlich endet das in einem großen Knall, aber den verrate ich euch natürlich nicht. Auf jeden Fall war alles, was dann kam sehr überraschend und ich hatte nicht damit gerechnet. Der Zusatz “Horror-Thriller” auf dem Cover trifft es tatsächlich gut, auch wenn ich mir ein wenig mehr Atmosphäre gewünscht hätte, ein wenig mehr Gänsehautgefühl, ein wenig mehr “Woah! Was passiert da jetzt?!”. Die Geschichte war durchweg spannend und was geschah, war auf jeden Fall Horror, aber für mich persönlich hätte es ein wenig mehr sein dürfen. 


Auf der anderen Seite der Geschichte liest man gemeinsam mit Amelie die Tagebücher des Kapitän Werkmeister. Es war wahnsinnig interessant, diese Seite der Polarexpedition zu lesen, alles sehr authentisch und spannend. Was ich auch wirklich gut fand, waren die kleinen QR-Codes, die im Buch verteilt sind und mit noch mehr Artikeln rund um die Themen aufwarten, die gerade angesprochen werden.

Der Schreibstil ist genauso, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Mit wenigen Sätzen hatte Vincent Voss mich wieder in der Geschichte drin und ich konnte das Buch fast kaum weglegen. Er hat mich von Anfang bis Ende gefesselt.

Ich hoffe wirklich, dass da noch was kommt, denn ich würde gerne mehr über Amelie und auch über Julian wissen. Und auch über das ganze “Warum”. Über das, was da im Eis ist. Die ganze Auflösung war für mich nicht ganz zufriedenstellend.


Fazit

“Im Eis” von Vincent Voss ist spannend, auch wenn die Auflösung am Ende mich mit ein paar Fragen zurückgelassen hat. Das Thema “Polarexpedition” hat mich wahnsinnig interessiert und war durchweg informativ. Durch die kleinen QR-Codes konnte der Inhalt auch vertieft werden. Ich hoffe, dass die ganze Thematik über das Wesen im Eis weitergeht, denn da hätte gerne mehr kommen können.


Klappentext

Amelie Fischer ist Professorin am Institut für Ethnologie in Hamburg und weiß alles über die dritte deutsche Polarexpedition 1878 zum Nordpol. Das denkt sie jedenfalls, bis ihr ein Dachbodenfund in die Hände gespielt wird. Nicht die Entdeckung einer eisfreien Passage, nicht die Erforschung des ewigen Eises war das eigentliche Ziel, sondern ein Schiff namens »Sirene« sicher ins Eis zu geleiten. Je mehr sie herausfindet, umso geheimnisvoller erscheint die Expedition in der Nachbetrachtung. Und als sie beschließt, selbst eine Gruppe von Wissenschaftlern in den Nord-Osten Grönlands zu führen, um die Sirene zu bergen, bringt sie ihr Leben in Gefahr …

Verlagsseite







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2 Kommentare:

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