Montag, 17. Dezember 2018

"Die Wölfe von Derryglen", Leann Porter





[Rezensionsexemplar]


Inhalt/Meinung


Nachdem ich an die Sturmfalken von Olbian mein Herz verloren hatte, konnte ich kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht. Denn mir war klar, dass die Geschichte einfach noch nicht zu Ende sein konnte. Zu Ende sein durfte! Die Danu-Romane sind viel zu groß und viel zu gefüllt mit interessanten Figuren, als dass eine Geschichte reichen würde. Und ein Glück kamen dann die Wölfe von Derryglen!

Die Geschichte fängt mit Lauren an, der sein Leben lebt, obwohl er spürt, dass da irgendwie mehr sein könnte, als Bäckergeselle und gelegentliche Musikrunden für die Dorfbewohner. Lauren, der es liebt im Wald zu sitzen und seinem Wolf etwas vorzuspielen. Und der es liebt, Donal anzusehen, obwohl er immer und immer wieder eine Abfuhr bekommt. Lauren ist zufrieden mit dem was er hat, er hat sich arrangiert mit seinem Tagesablauf. Lauren ist Vollblutmusiker und kann Gewalt nichts abgewinnen. Ihm geht es um die schönen Künste und obwohl er weiß, was er will, setzt er es doch nicht immer durch, einfach weil er sich nicht traut. Lauren fällt es zu Anfang schwer, über seinen Schatten zu springen, aber im Laufe der Geschichte wächst er über sich hinaus und zeigt allen, was wirklich in ihm steckt. Und das ist so viel mehr, als er selbst gedacht hätte. Die Entwicklung von Lauren ist wirklich fantastisch, denn ich litt und lachte mit ihm. Wir erfreuten uns an den kleinen Dingen und hatten Angst vor der ungewissen Zukunft. Lauren ist manchmal etwas zu still, aber ein herzensguter Mensch, den man einfach mögen muss!
Ganz im Gegensatz zu Donal, der durch Wortkargheit glänzt. Donal kann nicht gut mit anderen Menschen, aber die Musik von Lauren hat es ihm angetan. Sobald er sie hört, wird er innerlich ruhiger und fühlt, dass da mehr ist, was er erreichen möchte. Donal ist nicht ganz einfach zu durchschauen und ich wusste eine Weile nicht, wie ich ihn einschätzen sollte. Er beschützt zwar andere, will aber niemand näher an sich heranlassen. Als ich sein Geheimnis wusste, verfiel ich ihm wie vor mir schon Lauren und ich merkte bald, dass unter der wortkargen Maske von Donal mehr steckt.

Ich muss zugeben, dass ich mich am meisten darüber gefreut habe, alte Bekannte wieder zu treffen. Jawed und Kaylin sind beide noch nicht am Ende ihrer Reise angekommen und obwohl sie in dieser Geschichte nicht vollkommen im Fokus stehen, so geht es doch auch um sie. Sie lernen sich selbst neu kennen und erfahren Dinge, die sie vielleicht gar nicht wissen wollten. Beide müssen auch hier über sich hinauswachsen, denn Derryglen ist zwar ein kleines Dorf, aber die dunklen Finger des Bösen erreichen jeden Ort, egal wie klein oder wie weit weg er auch ist.

Die Autorin schafft es bei mir ganz leicht, mich in die Welt von Danu zu ziehen. Und diese Welt ist eine, aus der ich nicht wieder raus möchte. Ich liebe es, mit den Figuren durch die Wälder und Dörfer zu streifen, mir fremde Städte anzusehen und neue Freunde zu entdecken. Abenteuer zu erleben und Gefahren aufzudecken. Es ist wahnsinnig spannend, all die neuen Charaktere kennenzulernen, ich Schwächen und Stärken zu sehen und mit ihnen all das Wunderbare in Danu zu entdecken. Sobald ich die Geschichte einmal angefangen hatte, bedauerte ich es schon, dass sie irgendwann wieder vorbei sein würde. Ich hasste es und doch konnte ich das Buch nicht weglegen, denn eine Trennung von den liebgewonnenen Figuren war kaum möglich. Während der ganzen Geschichte erlebte ich die menschliche Gefühlspalette hoch und runter. Es war verrückt und gleichzeitig so real, so echt.

Alles in dieser Geschichte hängt im Großen und Ganzen miteinander zusammen. Und erst am Ende wurde mir klar, wie genau die Zusammenhänge sind. Das habe ich auch geliebt, dass der rote Faden die ganze Zeit klar war und dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es so war. Ich war in der Geschichte an so vielen Orten zeitgleich und dennoch ging es immer einen klaren Weg entlang.

Fazit

„Die Wölfe von Derryglen“ ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, über Liebe und über die Freude am Leben. Die Figuren sind liebenswert und echt, während sie sich selbst entdecken und die weite Welt kennenlernen. Und bei all den Abenteuern nahmen sie mich als Leserin an die Hand. Ich durfte nicht nur zusehen, sondern war mittendrin dabei.
Wer eine wirklich große Fantasygeschichte mit allen Facetten, die das Leben bietet, lesen möchte, sollte hier dringend zugreifen!

Klappentext

Laurens Herz schlägt für die Musik – und für Donal, der abseits der Dorfgemeinschaft lebt und niemanden an sich heranlässt. Als Lauren noch überlegt, wie er ihm näherkommen kann, überschatten düstere Ereignisse das Dorf. Eine Gruppe namens "Die Reinblütigen" stiftet mit ihren Hetzparolen Unfrieden und dann beginnt auch noch ein Wolf, Ziegen zu reißen. Sind die Wolfsangriffe tatsächlich eine Strafe der Götter, wie die Reinblütigen behaupten? Lauren begibt sich auf eine gefährliche Reise zu den Sidhe D'Altan, um ihre Hilfe zu erbitten, und kommt dabei Donals Geheimnis auf die Spur. In der Waldstadt Altania treffen sie auf Kaylin und deren Lehrmeisterin. Gemeinsam versuchen sie, das Rätsel des aggressiven Wolfs zu lösen. Doch ist der Wolf wirklich die wahre Bedrohung? Als sie nach und nach begreifen, was vor sich geht, schweben nicht nur sie bereits in großer Gefahr …

















(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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