Donnerstag, 22. Februar 2018

"Der Hain hinter dem Herrenhaus", Jenny Wood


Inhalt/Meinung

Ich hab schon länger keine Novellen mehr gelesen, obwohl ich solchen relativ kurzen Geschichten verdammt viel abgewinnen kann, denn sie können in kurzer Zeit richtig gut unterhalten! Als mit „Der Hain hinter dem Herrenhaus“ über den Weg lief, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss, denn allein schon das Cover spricht mich total an! Verlor ich mich in der Gestaltung oder konnte die Geschichte auch überzeugen?

Die Handlung ist schnell erzählt: Konstantin, ein heruntergekommener Sprössling einer anerkannten Familie, lebt mehr schlecht als recht vor sich hin, als er plötzlich zu einer Erbschaft kommt, die sein ganzes, bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Sein Dasein könnte sich in zwei Richtungen entwickeln: entweder bekommt er alles, was er je wollte oder er stürzt noch schlimmer ab als je zuvor. Auf seiner Reise zu dem Wissen, was er eigentlich will und braucht, findet er neue Freunde, neue Feinde und etwas, mit dem er niemals gerechnet hätte.

Das Herrenhaus, in dem das Gros der Geschichte spielt, ist ein wahrer Traum! Sofort, als Konstantin es zum ersten mal sah, hatte ich mich in das Haus verliebt und sog jede Beschreibung in mich auf. Es wirkt verzaubert, einzigartig und dennoch wie ein Heim für einen aus der Spur geratenen Mann.
Ganz viel zu dieser Stimmung trägt die Schreibweise von Jenny Wood bei. Das Genre dieser Novelle ist „Gaslichtromantik“ und nichts könnte treffender sein! In meinem Kopf hatten die einzelnen Szenen immer einen Lichtschimmer, wie Kerzenlicht ihn erzeugt, oder Sonnenstrahlen im Frühling ganz zeitig am Morgen, wenn die Welt noch schläft und alles still ist. Die Stimmung war einzigartig und hatte mich von Anfang an in ihren Fängen!

Konstantin Balthasar von Heerstein war eine interessante, manchmal etwas skurrile Hauptfigur. Es gab viele Momente in denen ich ihn gerne mal so richtig geschüttelt hätte, allerdings konnte ich ihn auch verstehen. Wenn man etwas Wunderbares entdeckt, dass sonst kaum jemand kennt, dann möchte man nun mal gerne mehr darüber wissen. Er ist von Natur aus Neugierig, neigt aber dazu keinen wirklichen Geschäftssinn zu haben, was ihm mehr Probleme bereitet, als er zugeben will. Aber Konstantin ist lernfähig, er weiß, was von seinem Scheitern abhängt und tut alles, um das zu verhindern. Er ist kein schlechter Mensch, aber leider auch irgendwie noch nicht richtig erwachsen. Jemand, der ihn führt, ein bisschen lenkt und hin und wieder Nachsicht walten lässt, würde Konstantin gut tun.

Und da kommt das Hausmädchen Sandrin ins Spiel. Sie ist nicht nur die gute Seele des Herrenhauses sondern die gute Seele der Geschichte. Sie wirkte im Gegensatz zu Konstantin immer geradlinig und echt. Sie wusste, was sie will und was nicht. Außerdem war sie taff und nicht auf den Mund gefallen! Ich mochte Sandrin sogar noch ein bisschen mehr als Konstantin, denn sie kam mir nicht so wankelmütig rüber. Es dauert, bis Konstantin seine Mitte gefunden hat, und das machte ihn hin und wieder etwas unberechenbar, auch wenn er sich Mühe gab. Sandrin hingehen war standhaft und loyal!

Manchmal sieht man vor lauter Verlockungen, die einem das Leben vor die Füße wirft, nicht sofort, dass man das, was man am dringendsten braucht und will, eigentlich schon lange in seiner Reichweite hat. Das lernt Konstantin schnell. Auch dass nicht alle Verlockungen gut sind und man vielen von ihnen einfach nicht nachgeben sollte. Egal, wie sehr man sie will.

Die Geschichte „Der Hain hinter dem Herrenhaus“ hält einige Überraschungen bereit, angefangen von den tollen Steampunk-Erfindungen, über die wunderbaren Charaktere, bis hin zu …. *Übertragung abgebrochen* ^^

Fazit

„Der Hain hinter dem Herrenhaus“ ist eine wunderbare Novelle, die zu Unterhalten weiß. Steampunkt trifft auf grandiose Charaktere, von denen jeder wirklich toll ausgearbeitet ist. Auch wenn es nur eine kurze Geschichte ist, fühlt man sich nach dem Lesen, als hätte man eine viel längere erlebt, denn es passiert so viel auf wenig Seiten! Von mir gibt es eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

* * *

http://www.artskriptphantastik.de/der-hain-hinter-dem-herrenhaus.html

Klappentext

»Ich würde meiner Persönlichkeit weitere Rädchen hinzufügen und sie so eines Tages perfektionieren.«
Konstantin Balthasar von Heerstein ist ein Lebemann – gutaussehend, charmant und pleite. Verstoßen von seiner Familie, mit einem Hang zu Alkohol, Kartenspiel und Frauen versucht er, über die Runden zu kommen. Mit dem Auftauchen eines Anwalts verändert sich jedoch plötzlich alles. Konstantin erbt die Verantwortung für ein Unternehmen, doch die Vorstandssitzungen mit biederen Geschäftsmännern langweilen ihn schnell. Stattdessen weckt das Hausmädchen Sandrin seine Neugierde, die junge Frau wacht über das Geheimnis des Hains hinter dem Herrenhaus. Dort lauert eine noch viel größere Versuchung, die Konstantins Ruf, Vermögen und Verstand gefährdet.












(Das Copyright von Text, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustratoren, die im Impressum erwähnt werden.)

3 Kommentare:

  1. Hallo Tilly,
    ich gebe dir Recht: Das Cover des Buches ist einfach nur wunderschön <3 Aber auch die Geschichte hört sich sehr gut an.Besonders der Protagonist scheint hier auch sehr gut herausgearbeitet worden zu sein. Was mich persönlich ein wenig stört ist das Steampunkelement. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie komm ich mit Steampunk meist nicht klar.

    Eine sehr schöne Buchvorstellung <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hey Tanja,

      auch die Innengestaltung ist so schön! <3
      Lass dich von dem Steampunk nicht verwirren, dass kommt gar nicht sooo sehr vor. Es gibt ein paar winzige Elemente, aber die fallen nicht auf. Das Wort "Steampunk" ist vielleicht auch falsch gewählt. Auf dem Cover steht "Gaslichtromantik", und das trifft es wohl eher.

      LG
      Tilly

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  2. Hey Tilly ♥

    das Buch muss ich mir noch mal näher anschauen nach deiner Rezension. Hört sich ganz interessant an, auch wenn Steampunk nicht so meins ist, kommt es aber auf die Charaktere drauf an, ob es was für mich ist oder nicht.
    Vielen Dank für die Rezension, ich denke, ich suche mal nach einer Leseprobe und schaue dann mal wieder :)

    Liebste Grüße Sine

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