Montag, 11. April 2022

"Der letzte Stern", Rick Yancey


Inhalt/Meinung

“Der letzte Stern” ist der letzte Teil der “Die fünfte Welle”-Reihe und ich bin froh, dass ich diese Reihe endlich abgeschlossen habe. Froh und ein wenig traurig, dass es vorbei ist. Sagen wir so, ich hab ein lachendes und ein weinendes Auge. Und bin mir unsicher, welches überwiegt. 


Hier kommt ihr nochmal zu den Rezensionen von den anderen Teilen:
Die fünfte Welle
Das unendliche Meer


++ ACHTUNG! DIESE REZENSION KANN SPUREN VON SPOILERN ENTHALTEN! ++

Cassie, Ben, Evan, Ringer… sie alle sind noch immer unterwegs und versuchen, irgendwie zu überleben. Evan kann nicht ohne Cassie, Cassie kann nicht ohne Sam und Evan. Ben kann nicht ohne Ringer. Und was Ringer antreibt hab ich auch am Ende von Teil drei noch immer nicht richtig verstanden.

Fangen wir mal mit den guten Dingen an:
Der Schreibstil ist wirklich klasse! Ich mochte ihn von Anfang an und hab mich gefreut, dass er sich während der Geschichte auch nicht verändert hat. Es sind leise, unaufdringliche Worte, die der Autor wählt und die mich als Leserin durch die Story getragen haben. Viele tiefe Gedankengänge und auch Szenen, über die ich nachdenken musste. Dennoch ist Spannung vorhanden, auch wenn hier nicht das Hauptaugenmerk liegt. Es geht um die Menschen. Um die bekannte Gruppe im einzelnen und um die Menschheit im allgemeinen. Was wird aus uns, wenn wir mit Dingen zu kämpfen haben, über die wir noch nie haben nachdenken müssen? Was machen wir, wenn die Erwachsenen plötzlich weg sind und Kinder Entscheidungen treffen müssen, deren Konsequenzen sie gar nicht absehen können. Und was machen wir, wenn wir wirklich niemanden mehr vertrauen können, nicht mal dem eigenen besten Freund? Dieses Misstrauen zieht sich durch das ganze Buch und verdeutlicht, wie schlimm es eigentlich um die Menschheit steht.

Ich mochte es sehr, wie zielstrebig Cassie voran geht. Sie weiß, was sie will und was sie nicht will und hat sie einmal eine Entscheidung getroffen, zieht sie diese durch, komme was da wolle. Sie lebt mit den Konsequenzen, aber macht alles für die Menschen, die sie liebt. Sie hat Hoffnung und nicht eine Person um sie herum kann verstehen, woher sie diese noch immer holt. Aber sie hat sie eben und lebt danach. Was wären die restlichen Überlebenden ohne Hoffnung? Cassie ist das Licht in der Dunkelheit und für “Die Anderen” ein Rätsel. Gerade für Evan.


Evan ist von Anfang an sehr undurchschaubar und das wird auch nicht wirklich besser. Er will Cassie beschützen, aber auch die Welt retten und weiß selber nicht, was er ist und was er tut. Das macht ihn etwas unklar in seiner Figur und manchmal konnte ich ihn deswegen nicht verstehen. Er hat ein Ziel und verfolgt das auch, aber manchmal ein bisschen zu sehr und ein bisschen zu viel ohne auf die anderen um ihn herum zu achten. Obwohl sie seine Unterstützung mehr gebrauchen könnten, als jemand anders. 


Ben, Ringer und Sam sind, seitdem sie in dem Camp waren, einfach nur kleine Soldaten. Sie haben eine reine Gehirnwäsche hinter sich und befolgen untereinander eben nur noch Befehle. Sam hat viel von seinem altem Leben einfach vergessen, weiß aber wie man eine Bombe baut. Für ihn ist der Krieg und der tägliche Kampf ums überleben normal. Ben klammert sich an sein altes Leben, versucht aber zeitgleich sich in die neuen Umstände einzufinden. Er ist noch immer ein Mensch, hat aber keine Ahnung, wo sein Platz jetzt ist. Und Ringer, die ist komisch. Sorry, mit ihrer kalten, unnahbaren Art bin ich nicht klar gekommen. Ihre Gedanken beziehen sich meistens nur auf sich selbst und das, was sie gerne will, und dann macht sie doch was ganz anderes. Keine Ahnung, was das oftmals sollte.

Die Story an sich war … lang. Ehrlich gesagt fand ich sie an ein paar Stellen etwas träge und sie zog sich. Manche Szenen hätte man vielleicht auch schneller abhandeln können, ohne das sie an Spannung verlieren, wenn man sie ein wenig eingekürzt hätte. Nicht, dass die Story schlecht war, aber vieles hatte man einfach in den letzten zwei Teilen schon gelesen.

Über das Ende bin ich sehr unzufrieden. Ich hab die Auflösung nicht wirklich verstanden und versuche seitdem herauszufinden, was nun eigentlich Sache war. Außerirdische ja, nein, vielleicht? Wer hat hier wen bekriegt? Computerprogramme? Ich hab keine Ahnung und hatte im letzten Drittel auch das Gefühl, dass der Autor nicht mehr genau weiß, was er eigentlich wie erklären möchte. Das fand ich sehr unzufriedenstellend. Außerdem erinnert mich das Ende stark an ein anderes Ende einer Buchreihe und auch hier bin ich mir nicht sicher, ob das so hätte sein müssen, ob hier am Ende einfach nur noch ein großer Knall eingebaut werden musste.

Fazit

“Der letzte Stern” als abschließender Band der Trilogie war einerseits wirklich gut, andererseits unzufriedenstellend. Ich mochte die Figuren, die Schreibweise des Autors, war aber an ein paar Stellen von der Story und den Erklärungen eher verwirrt. Wenn die anderen zwei Teile schon gelesen wurden, dann lohnt sich Teil drei, aber ich finde, man sollte seine Erwartungen herunterschrauben. 


Klappentext

Das grandiose Finale der Bestseller-Trilogie


Sie kamen, um uns zu vernichten: die 'Anderen', eine fremde feindliche Macht. Vier Wellen der Zerstörung haben sie bereits über die Erde gebracht. Sie töteten unzählige Menschen, zerstörten Häuser und Städte, verwüsteten ganze Landstriche. Sie verbreiteten ein tödliches Virus und schickten gefährliche Silencer, um jedes noch lebende Wesen aufzuspüren. Jetzt ist die Zeit der fünften Welle gekommen, die Vollendung ihres Plans, alles Menschliche auszurotten. Doch noch gibt es Überlebende: Cassie, Ben und Evan werden weiterkämpfen. Sie wollen die Menschheit nicht aufgeben. Und wenn sie sich selbst dafür opfern müssen ...



 
 







(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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