Inhalt/Meinung
Meisterdiebe ist der 7. Band der „Der Magie
verfallen“-Reihe, in der jeweils 2 recht unterschiedliche, junge Männer
zwischen einigen Widrigkeiten zueinander finden. Kurze Novellen, die immer mit
einer richtig guten Hintergrundgeschichte glänzen!
„Meisterdiebe“ ist aber auch der Band, für den ich bis jetzt am längsten zum lesen gebraucht habe.
„Meisterdiebe“ ist aber auch der Band, für den ich bis jetzt am längsten zum lesen gebraucht habe.
Auch diesmal ist das Setting mega und besser
als manch anderes. Nicht, dass Sian und Yoreq nicht tolle Charaktere wären.
Nein, sie sind wirklich gut, aber ich habe ein wenig das Gefühl, dass nun
mittlerweile nach 7 Teilen, die Protagonisten kaum noch überraschen können.
Sian, groß, breitschultrig, stark, ist seines
Zeichens Priester, weniger mit Leib und Seele, eher aus der Not geboren und
mittlerweile ist es ganz nützlich für seinen Lebensstil. Er hat die
Angewohnheit schnell mal mit seinen Fingern in fremden Schmuckschatullen zu
landen und diese Neigung nutzt die Königsmutter für spezielle Aufträge.
Stehlen, spionieren, als Priester ist das einfach, denn er wird überall
reingelassen. Sian steht in ihrem Dienst, auch wenn er das nur ungern macht.
Alles läuft auch bei seinem letzten Auftrag nach Plan, bis Yoreq auftaucht und
beide den gleichen Edelstein stehlen wollen.
Sian handelt kurzentschlossen und hilft dem Elf aus einer misslichen Lage.
Sian handelt kurzentschlossen und hilft dem Elf aus einer misslichen Lage.
Yoreq, zierlich, klein, agil, ist ein Elf, der
einen ganz speziellen Auftrag hat und nicht einmal mit dem Gedanken spielt,
diesen aufzugeben. Auch nicht, wenn da ein großer, starker Priester auftaucht,
der ihm Schmetterlinge im Bauch beschert. Dafür hat er keine Zeit, denn von ihm
und seinem Auftrag hängt quasi das Fortbestehen der alten ehrwürdigen
Elfenstadt ab. Er hasst es, dass Sian ihm geholfen hat, denn dieser Priester
hat den Stein, den er so dringend braucht. Ihre Wege kreuzen sich wieder, bis
sie letztendlich zusammenarbeiten (müssen).
Groß und stark gegen klein und zierlich. So
unterschiedlich werden die Protagonisten gerne dargestellt, wogegen auch nichts
einzuwenden ist, aber auf Dauer wirkt es wie eine Schablone für Figuren, die
nur auf ein anderes Setting gelegt wird. Ich würde gerne von jungen, frechen
Männern lesen, die sich körperlich nicht so stark unterscheiden. Denn dass die
Protagonisten (egal aus welchem Teil) unterschiedlich sind, wird richtig gut
durch deren Charakter ausgearbeitet. Sie denken anders, handeln anders und
haben unterschiedliche Meinungen. Dass alleine reicht meiner Meinung manchmal
einfach aus, um aufzuzeigen, dass sie eben nicht gleich sind und dass es schwer
wird, zusammenzufinden.
Die Geschichte als solche ist wunderbar und die Autorin zeigt wiedereinmal, dass sie es versteht, ihren Figuren Steine in den Weg zu lesen. Sian und Yoreq haben so einiges zu bewältigen und ich muss zugeben, machmal musste ich wirklich lachen, weil die beiden recht witzig sind (oftmals eher unfreiwillig). Der Weg ist das Ziel und der Weg der beiden Helden ist lang, von Verrat und Unsicherheiten geprägt, die oft schwer zu überwinden sind. Aber manchmal muss man sich einfach nur trauen, über seinen Schatten springen und einfach mal machen. Dem Flattern im Bauch und dem schnellen Schlagen seines Herzens vertrauen, denn wer weiß? Vielleicht wird am Ende doch alles gut, wenn man sich selbst vertraut und das macht, was sich gut anfühlt.
Das Setting. Die Hintergrundgeschichte. Hier
hat Tanja Rast wieder einmal alles gegeben und konnte mich schwer begeistern.
Gerne hätte ich noch mehr über die Elfen, den Vulkangeist und den Wideraufbau
der Stadt gelesen, denn was Weltenbau angeht, hat die Autorin einfach ein
goldenes Händchen! Ich liebe die Welten, in die sie mich regelmäßig entführt
und wenn ich könnte, würde ich die Protagonisten einfach mal machen lassen und
mich erstmal in Ruhe umsehen.
Fazit
„Meisterdiebe“ sticht ganz klar im Weltenbau
und mit seiner Hintergrundgeschichte hervor. Am liebsten hätte ich die Figuren
zur Seite geschoben um mehr von dem Setting mitzubekommen. Ich frage mich jedes
Mal aufs Neue, wo Tanja Rast ihre Fantasywelten nur herholt, denn jede ist
einzigartig und das eintauchen in ihr Setting macht einfach nur Spaß!
Die Protagonisten sind nett, aber ähneln
mittlerweile zu sehr den Figuren aus den anderen Teilen. Ich mochte sie, aber
gegen ein bisschen frischen Wind ist auch nichts einzuwenden.
Klappentext
Ganz freiwillig arbeitet der selbstverliebte
Sian nicht für die Königsmutter. Doch immerhin verschafft ihm seine Stellung
als Priester Zutritt zu allen Häusern und Burgen, wo er seiner Neigung zum
Diebstahl und seinem Auftrag als Spion nachgeht. Bis er tatsächlich einen
Konkurrenten um einen seltenen Edelstein bekommt:
Der Elf Yoreq flüchtet vor den Wachen, als er
in Sians Arme prallt und von diesem höchst praktisch veranlagt in einer
Kleidertruhe verborgen wird. Doch dieses Zusammentreffen bringt Komplikationen
mit sich. Und zwar bedeutend mehr als das Herzflattern in Sians Brust. Werden
Sian und Yoreq trotz gegensätzlicher Loyalitäten die Hindernisse überwältigen
können, die der älteste der Geister ihnen in den gemeinsamen Weg wirft?
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