Inhalt/Meinung
Don´t judge a book by its Klappentext. Oder so
ähnlich…
Der Klappentext fixte mich allerdings dermaßen an, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Eine gesellschaftskritische Dystopie, die die Menschen in Waters und Landers trennt, die über Leben und Tod entscheidet. Ich mein ehrlich, wie geil ist das denn?
Der Klappentext fixte mich allerdings dermaßen an, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Eine gesellschaftskritische Dystopie, die die Menschen in Waters und Landers trennt, die über Leben und Tod entscheidet. Ich mein ehrlich, wie geil ist das denn?
Überlebten wir am Ende oder starben wir doch
einen qualvollen Tod?
Die Idee der Geschichte sprach mich wirklich
sofort an! Ich steh auf Dystopien, auf Endzeit-Szenarien und dergleichen. Die
Geschichte fängt auch ziemlich gut an. Das Thema Smog steht im Raum. Aber
leider auch nicht mehr. Der Smog steht eher am Rand und guckt zu. Es wird kaum
darauf eingegangen und auch als der Smogalarm ausgerufen wird, kommt meiner
Meinung nach einfach nicht genug Spannung auf. Es ist einfach zu wenig, es ging
eher schleppend voran und auf die allgegenwärtige Bedrohung wird kaum
eingegangen. Klar, jeder spricht davon, aber dennoch machen alle weiter, als
wäre nix.
Was die ganze Smog und Klimasache angeht, geht
es leider auch so weiter. Der Smog ist da, er wird kurz schlimmer und dann war
es das. Er ist da. Punkt. Sonst passiert mit der Klimakatastrophe nichts
weiter. Ich als Leser erfahre darüber auch nichts weiter, außer dass es die
Menschen krank macht, was mir aber von Anfang an klar war. Die Stadt versinkt
in einem Nebel, in dem kaum was zu erkennen ist und dann müssen sie gucken, wie
sie klar kommen. Es gibt Bunker, in welche sich die Menschen „retten“ können.
Und wenn man ein Waters ist, dann kann man in eine Stadt unter dem Meer, in der
man mit Sicherheit überlebt.
Wie diese Unterteilung stattfindet ist mir auch
nicht klar. Wer entscheidet, wer zu einem Landers und wer zu einem Waters wird?
Geht es nach dem Geld? Reiche gegen Arme? Das wäre meiner Meinung nach doch
etwas zu einfach, aber ich glaube, so war es. Schade um die gute Idee. Die
Landers sind hier die Armen, denn sie müssen an Land bleiben und sich in die
Bunker retten, die vollkommen überbelegt sind. Leider kommen auch die Bunker
irgendwie zu kurz. Sie müssen riesig sein, denn Männer und Frauen werden
getrennt untergebracht und dennoch gehen nur alle paar Tage eine Handvoll Leute
raus, um die Vorräte aufzustocken. Das geht logistisch gesehen einfach nicht. Ich
weiß auch nicht, ich hätte gerne einfach mehr von der Stadt gesehen, als
dauernd nur zu lesen, wie gemein die Waters sind und wie toll Bela Sintje
findet.
Warum das so ist, konnte ich leider auch nicht
ganz nachvollziehen, denn aus seiner Sicht machte sie oftmals einen leicht
arroganten Eindruck auf mich. Sie will zwar keine Waters sein, aber in einigen
Gesten kommt das eben schon rüber. Bela und Sintje sind verschieden und kennen
sich quasi gar nicht. Und doch muss Bela sie suchen, als er die Gelegenheit
dazu bekommt. Auch da ging mir die Spannung etwas flöten, weil alles irgendwie
immer funktioniert. Es läuft alles immer irgendwie gerade so glatt und auch
wenn Bela ein paar blaue Flecken einsammelt, passiert ihm nichts weiter.
Sintje ist eine Waters, die bei Smogalarm auf
Watership5 gehen und dort leben darf. Ihr Freund hat dafür gesorgt, dass alles
so läuft, wie es soll und wenn etwas nicht so funktioniert, wie er das will,
dann kann der Gute schon mal die Nerven verlieren. Leider macht er nichts anderes.
Watership5 ist eine Stadt unter dem Wasser. Eine megagroße Stadt, die wohl
mehrere Etagen weit runter geht. Jedenfalls sagt mir das die Anzeige im
Fahrstuhl. Sintje darf natürlich oben leben. Sobald sie dort angekommen ist,
stellt sie urplötzlich fest, dass sie unsterblich in Bela verliebt ist. Tja und
das war es dann auch schon mit ihrer Initiative. Flucht? Pah! Sintje geht
lieber Turmspringen üben!
Ich würde gerne schreiben, dass die zwei in
Liebe entbrannt sind und alles füreinander tun würden, um zusammen zu sein. Der
einzige, der hier entbrannt ist, ist Bela, denn er tut wirklich alles, um zu
Sintje zu kommen. Er hat keine Ahnung, wo sie ist und dennoch will sie nicht aufgeben. Das
könnte man romantisch finden, wirkt die meiste Zeit aber einfach nur besessen.
Alles andere ist ihm vollkommen egal, er setzt alles aufs Spiel für eine Frau,
die er kaum kennt.
Leider gehen mir zwischen den beiden auch die
ganz großen Gefühle verloren, die so ein Verhalten rechtfertigen würden.
Ich würde jetzt auch gerne schreiben: „Und wenn
sie nicht gestorben sind…“, aber das Ende ist mir zu offen. Mehr möchte ich
dazu nicht schreiben, denn ich will euch nicht das Ende verraten. So etwas ist
nicht nett.
Lasst euch einfach gesagt sein, dass das Ende für mich einfach kein Ende war.
Lasst euch einfach gesagt sein, dass das Ende für mich einfach kein Ende war.
Fazit
„Water Love“ ist für mich ein Reinfall gewesen,
denn leider waren meine Erwartungen, hervorgerufen durch den Klappentext,
einfach höher. Die gute Idee wird aufgrund einer Liebesgeschichte nach hinten
gestellt und spielt nur eine kleine Nebenrolle, wobei die Liebesgeschichte
selbst, auch nicht ganz überzeugt.
Klappentext
Der neunzehnjährige Bela erwartet nicht mehr
viel vom Leben. Nicht, nachdem seine Eltern vor drei Jahren bei einem
Flugzeugunglück umgekommen und sein Großvater Laszlo, ein berühmter Maler, aus
Ungarn zu ihm gezogen war. Erst recht nicht in einer Zeit, in der jeder die
drastischen Bedrohungen des Klimawandels nervös verfolgt und sich fragt, wie er
überleben wird. Wer zu den Waters gehört, wird das Glück haben gerettet zu
werden. Seit Bela zurückdenken kann, regieren die Waters das Land. Doch Bela
ist ein Landers, einer, der dazu verdammt ist, an Land zu bleiben, sollte es
zur Katastrophe kommen. Warum muss ausgerechnet er sich in eine Waters
verlieben? Warum muss genau in dem Moment die Smogwelle über Kiel Alarmstufe
Rot auslösen und ihn und Sintje viel zu schnell wieder trennen? Als Bela im
Bunker festsitzt, fragt er sich jeden Tag, ob es eine Hoffnung für ihre Liebe
geben wird...
(Das Copyright von zitiertem Text, Bildern und
Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die
im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir.
Zitate an anderen Stellen nur mit Erlaubnis von mir.)