Donnerstag, 21. März 2019

"6 Pieces - Meat and Greet", Kurzgeschichten



[Old but gold]

Inhalt/Meinung


1.Der Friseur

Superkiller, die für Abwechslung sorgen. Interessante Idee, die der Autor uns hier liefert. Die Gegenspieler der Superhelden müssen schließlich auch irgendwie überleben. Und das man dafür auch mal einen „Kollegen“ auf die Füße tritt, ist nur normal. Diese Geschichte hat in meinen Augen bis zum Ende wenig Horror, dafür ist der Grundgedanke umso besser.
Das Ende hat mir richtig gut gefallen. Genauso sehen unerwartete Wendungen aus! Der Autor hat den Leser am Haken, wenn dieser mit dem Geschehen nicht gerechnet hätte. Und das war hier der Fall. Ganz große klasse!



2.Discordia

Wenn man das liest, will doch jeder Autor das Schreiben an den Nagel hängen. Ich fragte mich während des Lesens, ob das alles von der Tastatur ausging, oder vielleicht doch schon in dem Protagonisten selbst steckte und nur einen Auslöser brauchte.
Hier hat der Leser viele Interpretationsmöglichkeiten und das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Das am Ende dann nicht alles so ist, wie es aussieht und niemand in irgendeiner Art und Weise alle da steht, rundete die ganze Geschichte mit ihrem unterschwelligem Horror ab. Nicht immer muss der eigentliche Horror dem Leser sofort ins Gesicht springen.



3.Flashback

Das ist mit Abstand die beste Geschichte und mein absoluter Favorit. Ja, da haben vielleicht Zombies ihre Hand im Spiel. Wahrscheinlich bin ich da nicht objektiv genug, aber der Autor liefert hier einen ganz neuen Denkansatz, was die Wandlung in einen Zombie angeht. Es gibt so viele Zombiegeschichten und die meisten gleichen sich hier und da, mal mehr, mal weniger. Aber der eigentliche Horror dieser Geschichte lag für mich nicht in dem Zombie, sondern eher darin, dass es Menschen gibt, die alles dafür tun um andere zu beschützen. Auch wenn sich herausstellt, dass das eben gar nicht möglich ist.
Das alles, was sie tun, nichts nützt. Diese Menschen handeln aber dennoch, denn sie wissen nicht, dass es vollkommen nutzlos ist, was sie tun. Das ist schlimmer, als jede blutige Zombieszene: Die Sinnlosigkeit des selbstlosen Handelns in ausweglosen Situationen.



4.Kronos

Aus einem harmlosen Hobby wird eine wahnsinnige Obsession. Auch in einfachen Handlungen kann sich der Horror verstecken. Die Autorin zeigt hier, wie Wahnsinn einen Menschen ändern kann. Für was der Kronos steht, ist denke ich hier jedem Leser selbst überlassen. Ich sah Kronos als Metapher für den drohenden Absturz des klaren Verstands.
Aufkeimender Wahnsinn, der sich immer weiter aufbaut, bis der betroffene selbst ihn direkt vor sich sieht. Subtiler Horror, klasse geschrieben!



5. Lass uns über Kot reden, sagte mein inneres Kind

Bei dieser Geschichte brauchte ich ein bisschen, um den Horror zu finden, denn ich fand auf den ersten Blick, dass der Protagonist einfach nur vollkommen überreagiert und im Grunde total irre ist. Aber vielleicht liegt da ja auch wieder der Horror.
Wie reagiert man, wenn man immer und immer wieder auf die gleiche Art und Weise gereizt wird?
Was passiert, wenn das Fass überläuft?
Vielleicht sollte man nicht genauso reagieren, wie der nette Herr in der Geschichte. Aber mal ehrlich: Es ging uns doch sicher allen schon mal ähnlich. Gereizt bis aufs Blut wünschte man seinem Gegenspieler „was auch immer“ an den Hals.
Interessant zu sehen, wie kreativ man in so einer Situation werden kann. Aber vielleicht nicht sollte. Ein Blick in die menschliche Psyche reicht aus, um dem Leser hier genug Stoff für die eigene Horrorgeschichte zu liefern.



6.Melissa

„Melissa“ ist eine Geschichte, die ihren Horror erst nach und nach offenbart. Am Ende konnte ich nur fassungslos den Kopf schütteln, denn der Horror lag für mich nicht nur in dem, was da alles passiert ist, sondern darin, dass es alles so echt und glaubwürdig war. Es wirkte, als wäre es tatsächlich passiert. Mehr will ich gar nicht sagen, denn „Melissa“ ist in meinen Augen eine Geschichte, die man wirklich gelesen haben muss!



Fazit


Ein Leseerlebnis der anderen Art. Blutiger, fast schon ekelhafter Horror trifft auf subtilen Wahnsinn. Die Mischung macht´s! Und bei diesem Buch ist die Mischung wirklich gelungen. Jeder der auf Horror in all seinen Facetten steht, kommt auf seine Kosten.
Egal ob mit Messer, mit den eigenen Händen oder gedämpft durch Schmerzmittel und eher unterschwellig. Der Horror ist nicht immer klar ersichtlich, die Geschichten bleiben hängen und sorgen so dafür, dass nach und nach der Wahnsinn hervorkommt.


Klappentext


3 Pieces of Horror von Sönke Hansen

Drei Horror-Happen für Zwischendurch von Sönke Hansen. Für alle Freunde blutiger Erzählungen.

Discordia - Eine diabolische Tastatur wendet sich gegen den Schriftsteller.

Der Friseur - Die abgedrehte Geschichte über zwei verfeindete Superkiller, die 2013 den dritten Platz beim Marburg Award gewann.

Flashback - Zuerst denkt er, er hat einen Hangover. Doch dann bekommt er Hunger auf seine Freundin. Die 2012er-Story, bei der die Leser im Rahmen eines Wettbewerbs über das Ende entscheiden durften.

Jede Geschichte wird von einem Nachwort abgerundet.


Kronos von Simona Turini

Simona Turini erzählt drei Geschichten vom ganz normalen Wahnsinn und was er mit ganz normalen Menschen anstellen kann.

Melissa - von der Loyalität einer ergebenen Angestellten und den Opfern, die sie kostet.

Kronos - wenn ein Hobby zur Obsession wird, wird der Weltuntergang wahrscheinlich.

Lass uns über Kot reden -.sagte mein inneres Kind: Von Dingen, die man tun kann, aber nicht muss.
Ein außergewöhnliches Erzähltalent - Kurzgeschichten, die man gelesen haben muss!











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