Donnerstag, 25. April 2019

"Sommer in Venedig", Joleen Carter




[Old but gold]

Inhalt/Meinung

„Sommer in Venedig“ ist eine Liebesgeschichte mit leichter Erotik.
Was erwarte ich also? Genau, eine Geschichte von zwei Menschen, die sich offensichtlich lieben, aber in irgendeiner Art und Weise nicht zusammen sein können und während das alles passiert, fallen sie auch hin und wieder zusammen ins Bett. Wobei „Bett“ hier durchaus auch anders interpretiert werden kann.
Hat die Autorin meine Erwartungen getroffen oder waren meine Vorstellungen zu genau?
Finden wir es heraus…
Rebecca liebt Kunstgeschichte und um ihre Leidenschaft zu vertiefen, arbeitet sie über den Sommer hinweg in einem Hotel in Venedig. In ihrer Freizeit will sie sich die alten Bauwerke ansehen, um so nebenher noch etwas zu lernen. Natürlich trifft sie einen Mann und die zwei merken bald, dass da mehr zwischen ihnen ist. Rebecca ist in meinen Augen eine wirkliche interessante Person. Sie studiert und das aus Leidenschaft.
Das merkt man an ihren Gesten und durch ihre Worte. Die Autorin hat hier eine Protagonistin geschaffen, die gleichzeitig fest im Leben steht und weiß was sie will, aber dennoch an Wunder glaubt und sich auch gerne vom Zauber Venedigs gefangen nehmen lässt. Ich fand Rebecca wirklich sympathisch. Ihre Taten waren für mich meistens nachvollziehbar, ohne geplant oder aufgesetzt zu wirken.
Gregorio, der Traum aller einsamen Frauen. Heißblütig und voller Liebe stehen sie bei ihm Schlange. Als ungebundener Mann muss er da ja auch nicht „Nein“ sagen. Hier hat die Autorin wirklich sehr gute Arbeit geleistet, denn ich habe in ihm am Anfang tatsächlich den Weiberhelden gesehen, denn sie uns gezeigt hat. Er verschwindet immer wieder, hat sofort Ausreden parat und wirft natürlich mit seinem unwiderstehlichen Charme um sich. Wie kann da auch nur eine Frau wiederstehen? Nur nach und nach habe ich hinter seine Fassade schauen dürfen, daher hatte ich bis zum Schluss meine Zweifel, ob Gregorio es wirklich ernst meint.
Das Hotel in dem Rebecca arbeitet, gehört der Familie Savera. Sie sind Besitzer einer ganzen Hotelkette und dem einen oder anderen Familienmitglied ist der Wohlstand wohl zu Kopf gestiegen. Lorenzo Savera, das Oberhaupt der Familie, ist am Anfang sehr herablassend zu Rebecca. Sein Verhalten ändert sich grundlegend und leider konnte ich das nicht ganz nachvollziehen, denn dafür hatte er einfach zu wenige Auftritte innerhalb der Geschichte.

In einem entscheidenden Moment greift er Rebecca helfend unter die Arme, nachdem sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hat. Seine Tat fand ich im Grunde gut, aber es war für mich nicht wirklich nachvollziehbar, warum er es getan hat. Schließlich ist Rebecca „nur“ ein Zimmermädchen und das auch nur über den Sommer. In Anbetracht dessen ist seine Handlung einfach nur seltsam und wirkt ein kleines bisschen zu aufgesetzt. Ich finde, dass hätte die Autorin anders regeln können. Ein paar mehr Auftritte und Interaktion mit Rebecca und schon wäre das gar kein Problem mehr gewesen. Seine Frau ist einfach nur eine arrogante Person. Von Anfang bis Ende ist sie gemein und herablassend.

Hier hat die Autorin wieder ganze Arbeit geleistet, denn allein durch ihr Verhalten und ihre Worte wird klar, dass sie sich für etwas Besseres hält. Der Rest der Familie Savera arbeitet und wohnt in einem anderen Ort. Sie sind allerdings gut auf Rebecca zu sprechen. Gregorios Schwester, samt Mann und Kind, fand ich nett und sympathisch. Sie waren einfach bodenständig, auch wenn sie zu der wohlhabenden Familie Savera gehören.
Die Antagonistin ist Rebeccas Kollegin, das Zimmermädchen Emilia. Nur weil ein Hotelerbe mal in ihrem Bett war, sieht sie sich als seine neue Freundin und demnach sofort als seine Frau. Gönnerhaft lässt sie zu, dass er Rebecca den Hof macht und rät ihr sogar, die Zärtlichkeiten zu genießen, denn sobald er und sie verheiratet sind, ist das vorbei.
Emilia war mir von ihrem ersten Auftritt an unsympathisch und ich hab ihr mehr als nur einmal ein besonders schmutziges Zimmer gewünscht, damit sie mal richtig putzen muss. Sie macht Rebecca das Leben schwer und pflanzt ihr einige Zweifel in den Kopf. Genauso wie Emilia war, stelle ich mir ein geldgeiles Miststück vor. Auch diese Figur konnte mich von Anfang an überzeugen.
Viel von der Handlung wird im Klappentext schon verraten, deswegen will ich da gar nicht groß drauf eingehen. Ich fand es wirklich klasse, dass die Autorin nicht nur gesagt hat, dass ihre Protagonistin leidenschaftlich gerne Kunstgeschichte studiert, sondern diesen Umstand auch mit wundervollen Beschreibungen der venezianischen Bauwerke untermalt hat.
 Ich habe mit Rebecca mitgefiebert, habe gelitten und hatte am Ende sogar ein paar Tränen in den Augen. Auch wenn der Einstieg in die Geschichte etwas holprig war, hat die Autorin doch recht schnell in ihren Schreibfluss gefunden und konnte mich dementsprechend mitreißen.
Ein bisschen Kritik habe ich dennoch. Wie oben schon erwähnt, war für mich die eine bestimmte Handlung von Lorenzo Savera nicht nachvollziehbar. Das ist schade, denn genau diese Szene empfand ich als wirklich wichtig. Mehr muss ich dazu nicht sagen, meine Meinung dazu kann man weiter oben nachlesen.

Des Weiteren bin ich der Ansicht, dass es bisschen mehr Drama in dem ersten Hotel der Saveras nicht geschadet hätte.
Emilia bekommt zu schnell ihren Willen und (auch wenn das jetzt gemein klingt), hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn Rebecca und Gregorio zu diesem Zeitpunkt noch mehr gelitten hätten. Mir hat der Herzschmerz gefehlt, bevor Rebecca zu Lorenzo Savera geht und er ihr hilft. Mag Geschmackssache sein, aber mir ging die Auflösung dieses einen Konflikts zu schnell und schmerzfrei über die Bühne.
Das Ende … verrate ich nicht! Wo kommen wir denn da hin … Allerdings zeigte mir die Autorin gegen Ende, dass sie es durchaus versteht, ihre Protagonisten leiden zu lassen. Und das meine ich wirklich positiv.

Fazit

„Sommer in Venedig“ ist eine Liebesgeschichte, die an den richtigen Stellen leichte Erotik aufweist, eine abwechslungsreiche Handlung und nachvollziehbare Protagonisten hat. Meine Erwartungen wurden meistens erfüllt und ich war am Ende mit der Geschichte zufrieden.
Das Buch eignet sich fantastisch für graue, kalte Regentage, um auf warme Gedanken zu kommen. Ich kann „Sommer in Venedig“ jedem empfehlen, der kurzweilige Liebesgeschichte gerne liest und nichts gegen ein bisschen Erotik einzuwenden hat.

Klappentext

Für die deutsche Studentin Rebecca geht ein Traum in Erfüllung: Sie darf in den Semesterferien in einem italienischen Luxushotel arbeiten, ausgerechnet in ihrer Lieblingsstadt Venedig. Die Mitarbeiter nehmen sie herzlich auf, in ihrer Freizeit befasst sie sich mit der Geschichte und den Bauwerken der alten Lagunenstadt. Alles scheint perfekt. Wäre da nicht Gregorio, der Sohn des Hotelbesitzers, mit seiner offensichtlichen Vorliebe für blonde Zimmermädchen. Immer wieder kreuzt er ihren Weg. Als sie ihm schließlich nachgibt und sich von ihm die Stadt der Liebe zeigen lässt, entdeckt sie seine wahre Seele. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit eine Feindin geschaffen hat. Doch sie findet unerwartete Verbündete...













(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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