[Old but gold]
Inhalt/Meinung
„Sommer in
Venedig“ ist eine Liebesgeschichte mit leichter Erotik.
Was erwarte ich
also? Genau, eine Geschichte von zwei Menschen, die sich offensichtlich lieben,
aber in irgendeiner Art und Weise nicht zusammen sein können und während das
alles passiert, fallen sie auch hin und wieder zusammen ins Bett. Wobei „Bett“
hier durchaus auch anders interpretiert werden kann.
Hat die Autorin
meine Erwartungen getroffen oder waren meine Vorstellungen zu genau?
Finden wir es heraus…
Rebecca liebt
Kunstgeschichte und um ihre Leidenschaft zu vertiefen, arbeitet sie über den
Sommer hinweg in einem Hotel in Venedig. In ihrer Freizeit will sie sich die
alten Bauwerke ansehen, um so nebenher noch etwas zu lernen. Natürlich trifft
sie einen Mann und die zwei merken bald, dass da mehr zwischen ihnen ist.
Rebecca ist in meinen Augen eine wirkliche interessante Person. Sie studiert
und das aus Leidenschaft.
Das merkt man an
ihren Gesten und durch ihre Worte. Die Autorin hat hier eine Protagonistin
geschaffen, die gleichzeitig fest im Leben steht und weiß was sie will, aber
dennoch an Wunder glaubt und sich auch gerne vom Zauber Venedigs gefangen
nehmen lässt. Ich fand Rebecca wirklich sympathisch. Ihre Taten waren für mich
meistens nachvollziehbar, ohne geplant oder aufgesetzt zu wirken.
Gregorio, der
Traum aller einsamen Frauen. Heißblütig und voller Liebe stehen sie bei ihm
Schlange. Als ungebundener Mann muss er da ja auch nicht „Nein“ sagen. Hier hat
die Autorin wirklich sehr gute Arbeit geleistet, denn ich habe in ihm am Anfang
tatsächlich den Weiberhelden gesehen, denn sie uns gezeigt hat. Er verschwindet
immer wieder, hat sofort Ausreden parat und wirft natürlich mit seinem
unwiderstehlichen Charme um sich. Wie kann da auch nur eine Frau wiederstehen?
Nur nach und nach habe ich hinter seine Fassade schauen dürfen, daher hatte ich
bis zum Schluss meine Zweifel, ob Gregorio es wirklich ernst meint.
Das Hotel in dem
Rebecca arbeitet, gehört der Familie Savera. Sie sind Besitzer einer ganzen
Hotelkette und dem einen oder anderen Familienmitglied ist der Wohlstand wohl
zu Kopf gestiegen. Lorenzo Savera, das Oberhaupt der Familie, ist am Anfang
sehr herablassend zu Rebecca. Sein Verhalten ändert sich grundlegend und leider
konnte ich das nicht ganz nachvollziehen, denn dafür hatte er einfach zu wenige
Auftritte innerhalb der Geschichte.
In einem
entscheidenden Moment greift er Rebecca helfend unter die Arme, nachdem sie ihm
ihr Herz ausgeschüttet hat. Seine Tat fand ich im Grunde gut, aber es war für
mich nicht wirklich nachvollziehbar, warum er es getan hat. Schließlich ist
Rebecca „nur“ ein Zimmermädchen und das auch nur über den Sommer. In Anbetracht
dessen ist seine Handlung einfach nur seltsam und wirkt ein kleines bisschen zu
aufgesetzt. Ich finde, dass hätte die Autorin anders regeln können. Ein paar
mehr Auftritte und Interaktion mit Rebecca und schon wäre das gar kein Problem
mehr gewesen. Seine Frau ist einfach nur eine arrogante Person. Von Anfang bis
Ende ist sie gemein und herablassend.
Hier hat die
Autorin wieder ganze Arbeit geleistet, denn allein durch ihr Verhalten und ihre
Worte wird klar, dass sie sich für etwas Besseres hält. Der Rest der Familie
Savera arbeitet und wohnt in einem anderen Ort. Sie sind allerdings gut auf
Rebecca zu sprechen. Gregorios Schwester, samt Mann und Kind, fand ich nett und
sympathisch. Sie waren einfach bodenständig, auch wenn sie zu der wohlhabenden
Familie Savera gehören.
Die Antagonistin
ist Rebeccas Kollegin, das Zimmermädchen Emilia. Nur weil ein Hotelerbe mal in
ihrem Bett war, sieht sie sich als seine neue Freundin und demnach sofort als
seine Frau. Gönnerhaft lässt sie zu, dass er Rebecca den Hof macht und rät ihr
sogar, die Zärtlichkeiten zu genießen, denn sobald er und sie verheiratet sind,
ist das vorbei.
Emilia war mir von
ihrem ersten Auftritt an unsympathisch und ich hab ihr mehr als nur einmal ein
besonders schmutziges Zimmer gewünscht, damit sie mal richtig putzen muss. Sie
macht Rebecca das Leben schwer und pflanzt ihr einige Zweifel in den Kopf.
Genauso wie Emilia war, stelle ich mir ein geldgeiles Miststück vor. Auch diese
Figur konnte mich von Anfang an überzeugen.
Viel von der
Handlung wird im Klappentext schon verraten, deswegen will ich da gar nicht
groß drauf eingehen. Ich fand es wirklich klasse, dass die Autorin nicht nur
gesagt hat, dass ihre Protagonistin leidenschaftlich gerne Kunstgeschichte
studiert, sondern diesen Umstand auch mit wundervollen Beschreibungen der
venezianischen Bauwerke untermalt hat.
Ich habe mit Rebecca mitgefiebert, habe
gelitten und hatte am Ende sogar ein paar Tränen in den Augen. Auch wenn der
Einstieg in die Geschichte etwas holprig war, hat die Autorin doch recht
schnell in ihren Schreibfluss gefunden und konnte mich dementsprechend
mitreißen.
Ein bisschen
Kritik habe ich dennoch. Wie oben schon erwähnt, war für mich die eine
bestimmte Handlung von Lorenzo Savera nicht nachvollziehbar. Das ist schade,
denn genau diese Szene empfand ich als wirklich wichtig. Mehr muss ich dazu
nicht sagen, meine Meinung dazu kann man weiter oben nachlesen.
Des Weiteren bin
ich der Ansicht, dass es bisschen mehr Drama in dem ersten Hotel der Saveras
nicht geschadet hätte.
Emilia bekommt zu
schnell ihren Willen und (auch wenn das jetzt gemein klingt), hätte ich nichts
dagegen gehabt, wenn Rebecca und Gregorio zu diesem Zeitpunkt noch mehr
gelitten hätten. Mir hat der Herzschmerz gefehlt, bevor Rebecca zu Lorenzo
Savera geht und er ihr hilft. Mag Geschmackssache sein, aber mir ging die
Auflösung dieses einen Konflikts zu schnell und schmerzfrei über die Bühne.
Das Ende … verrate
ich nicht! Wo kommen wir denn da hin … Allerdings zeigte mir die Autorin gegen
Ende, dass sie es durchaus versteht, ihre Protagonisten leiden zu lassen. Und
das meine ich wirklich positiv.
Fazit
„Sommer in
Venedig“ ist eine Liebesgeschichte, die an den richtigen Stellen leichte Erotik
aufweist, eine abwechslungsreiche Handlung und nachvollziehbare Protagonisten
hat. Meine Erwartungen wurden meistens erfüllt und ich war am Ende mit der
Geschichte zufrieden.
Das Buch eignet
sich fantastisch für graue, kalte Regentage, um auf warme Gedanken zu kommen.
Ich kann „Sommer in Venedig“ jedem empfehlen, der kurzweilige Liebesgeschichte
gerne liest und nichts gegen ein bisschen Erotik einzuwenden hat.
Klappentext
Für die deutsche Studentin Rebecca geht ein Traum in Erfüllung: Sie darf in den Semesterferien in einem italienischen Luxushotel arbeiten, ausgerechnet in ihrer Lieblingsstadt Venedig. Die Mitarbeiter nehmen sie herzlich auf, in ihrer Freizeit befasst sie sich mit der Geschichte und den Bauwerken der alten Lagunenstadt. Alles scheint perfekt. Wäre da nicht Gregorio, der Sohn des Hotelbesitzers, mit seiner offensichtlichen Vorliebe für blonde Zimmermädchen. Immer wieder kreuzt er ihren Weg. Als sie ihm schließlich nachgibt und sich von ihm die Stadt der Liebe zeigen lässt, entdeckt sie seine wahre Seele. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit eine Feindin geschaffen hat. Doch sie findet unerwartete Verbündete...(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)
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