Mittwoch, 19. Dezember 2018

"Hexensold", Nora Bendzko



[Rezensionsexemplar]

Inhalt/Meinung

Ich bin ja eigentlich immer der Meinung, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen sollte, aber mal ehrlich, kann man bei dem Cover von „Hexensold“ auch nur daran denken, dass Buch nicht in die Hand zu nehmen? Auch wenn mich der Klappentext nicht neugierig gemacht hätte, allein wegen diesem hammermäßig genialen Cover, hätte ich die Geschichte lesen müssen!

Aber nun mal langsam und fangen wir am Anfang an. Ein Galgenmärchen nach Art des Rapunzelhauses. Eine Geschichte im Turm, mit Magie und Vertrauen. Mit Verrat und Intrigen. Mit Liebe und Hass. Und vor allem mit ganz viel Freundschaft, die durch Höhen und Tiefen gehen muss, bevor sie fest werden kann.

Die Geschichte dreht sich um Elegio, der als Junge mit den Eigenheiten seines Vaters zu kämpfen hat. Er weiß nicht genau, was der Vater eigentlich macht und wie seine Rolle in dem Ganzen aussieht, weil er sich einfach nicht vorstellen kann, so zu sein wie sein Vater. Elegio ist ganz anders. Er ist sanft und liebenswürdig. Er hinterfragt die Dinge und hat Mitgefühl mit anderen. Außerdem hätte er gerne Freunde und würde vielleicht auch gerne dazugehören. Zu jemandem gehören. Das ist schwer, denn seine Welt ist oftmals geprägt von Gewalt, Tod und mysteriösen Dingen, die er langsam aber sicher versteht. Und zu denen er sich mehr hingezogen fühlt, als er sollte.

„Hexensold“ ist kein typisches Prinzessinnen-Märchen und wer hier eine ängstliche, blonde, verwöhnte junge Frau erwartet, sollte sich von diesen Erwartungen mal schnell verabschieden. Die Figuren in diesem Galgenmärchen sind allesamt stark und kräftig und treten für das ein, was sie wollen. Sie leisten mehr, als sie eigentlich können und gehen stets über ihre Grenzen hinaus. Sie wachsen an den Dingen, denen sie sich stellen müssen und ziehen nicht einmal den Kopf ein. Es muss eben getan werden, was getan werden muss.

Ich war mir lange nicht sicher, wohin die Geschichte geht oder was mich erwartet, deswegen bin ich offen auf alle Situationen zugegangen, die Elegio und mich erwarteten und sah gespannt bei allem zu, was er erlebte. Es dauert, bis er lernt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu dem zu stehen, was er ist. Man kein sein wahres Selbst nicht lange leugnen, egal wie sehr man sich anstrengt.

Für mich war dieses Märchen ein Abenteuer und zeitgleich eine Reise zu sich selbst. Elegio und seine Freunde lernen so viel und müssen noch mehr erleiden. Die Autorin schafft es, immer wieder dafür zu sorgen, dass man als Leser sich in Sicherheit wiegt nur um dann den nächsten Twist aufzuwerfen. Sie fesselte mich an die Seiten und es fiel mir unglaublich schwer, dass Buch zur Seite zu legen. Die Atmosphäre ist so dicht und gleicht einem Sog, der den Leser dazu bringt, die Wörter quasi wegzuatmen.

Fazit

„Hexensold“ ist ein Märchen der anderen Art – ein Galgenmärchen, bei dem man sich in die Seiten ziehen lassen kann und nicht wieder rauskommen will. Verschiedene Figuren, die alle auf ihre Art besonders sind, sorgen dafür, dass die Geschichte eine Tiefe bekommt, die bei regulären Märchen nicht vorhanden ist.

Klappentext


»Tanze nicht mit Feen und handle nie mit Hexen.« – Elegio kennt diese Warnung, seit er ein kleiner Junge ist.

Geboren in eine Familie von Assassinen wächst er im Oberitalien des 17. Jahrhunderts auf. Sein Vater Lysander setzt alles daran, ihn auszubilden. Doch dem sanften Elegio ist Töten zuwider.

Sein Leben ändert sich für immer, als er in den Besitz eines verzauberten Kleides gelangt. Es verwandelt ihn in Rapunzel – eine gefährliche Schönheit. In ihrer Gestalt ist er endlich der Todesengel, den Lysander in ihm sehen will.

Aber sein Vater hat ihn nicht grundlos vor Hexenwerk gewarnt. Mit Rapunzel erwachen Mächte im Land, die einen nie dagewesenen Krieg entfesseln. Und Elegio, der nie kämpfen wollte, gerät mitten zwischen die Fronten …

Eine dunkelfantastische Thriller-Adaption zur Zeit des 30-jährigen Krieges, angelehnt an das bekannte Märchen der Brüder Grimm: »Rapunzel«.
























(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

HINWEIS: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress, IP-Adresse) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.

Über Feedback zu meinen Beiträgen freue ich mich.
Anstatt hier zu antworten, besuche ich dich auch gerne auf deinem Blog zurück.