Inhalt/Meinung
Endlich bin ich dazu gekommen, den zweiten Teil der Survivor-Reihe von A.R.
Shaw zu lesen. Obwohl ich das eBook schon eine Weile auf dem Reader hatte, war
irgendwie nie der richtige Moment dafür. Aber jetzt! Und jetzt würde ich auch
gern direkt weiterlesen. Aber bleiben wir mal noch bei Band 2.
Ich hatte zuerst ja die Befürchtung, dass der zweite Teil, wie bei manch
anderen Reihen, ein Lückenfüller wird. Vielleicht hab ich mich deswegen nicht
gleich rangetraut. Ich habe keine guten Erfahrungen mit zweiten Teilen gemacht.
Aber ich freue mich sagen zu dürfen, dass das hier nicht der Fall war. Ich
liebte Teil 2, auch wenn er meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei war.
Teil 2 setzt fast da an, wo Band 1 endete. Die Gruppen sind gespalten, können
nicht zueinander und haben eine fragile Routine entwickelt, die irgendwie dafür
sorgt, dass sie überleben. Sie leben nicht wirklich, aber sie bestreiten jeden
Tag so gut wie sie es eben können. Die Gruppe um Graham hat mit Dingen zu
kämpfen, auf die sie niemand vorbereiten konnte. Der Winter ist hart und nicht
nur sie haben Hunger. Wilde Tiere und Fremden geht es genauso. Wenn sie den
Winter überleben wollen, müssen sie jagen. Sie müssen sich anpassen, Abstriche
machen und Kompromisse finden. Das ist bei vielen Individuen nicht immer
einfach.
Anders als bei Band 1 nimmt die Geschichte gleich Fahrt auf. Es passieren viele
Dinge zeitgleich und als Leser erlebt man die Geschichte aus vielen
Perspektiven.
Ein Teil der Gruppe erlebt, dass da draußen auch im tiefsten Winter noch immer
Menschen überlebt haben. Allerdings hat das Alleine sein den Einzelgängern
nicht wirklich gut getan.
Dann erleben wir das Leben in der Preppergruppe. Die hat sich mit ihren
„Nachbarn“ arrangiert. Über Funk wird kommuniziert, Fragen geklärt oder
Beobachtungen geteilt. Es ist eine fragile, fragliche Koexistenz, da Grahams
Gruppe noch immer immun ist und die Prepper noch immer nicht wissen, ob sie
auch immun sind. Oder sterben, wenn sie dem Virus ausgesetzt sind. Allerdings
wird hier fleißig an einem Impfstoff gearbeitet. Jedenfalls solange, bis die
Gruppe der Prepper einen herben Rückschlag erleidet und niemand weiß, ob das
Leben innerhalb der sicheren Grenzen für die Prepper wirklich noch sicher ist.
Außerdem begleiten wir natürlich Graham (es gibt noch andere Perspektiven, aber
ich will ja nicht alles verraten). Graham hat sich gut mit dem Leben, dass sie
jetzt führen, arrangiert. Er war mir diesmal gleich sympathischer und es
brauchte keine Anlaufzeit, wie bei Band 1. Graham erlebt einige Abenteuer, als
er in die nahegelegene Stadt aufbricht und sorgt so dafür, dass ein neues
Gruppenmitglied zu ihnen stößt. Von dieser Person erwarte ich tatsächlich etwas
mehr, denn er war sofort sympathisch, witzig und brachte neuen Schwung in die
doch recht eingefahrene und trostlose Gruppe. Ich bin gespannt, was der Cowboy
in Band 3 liefert.
Am Ende passiert
etwas, dass der Geschichte eine neue Wendung gibt und ich denke, da dürfen wir
uns Band 3 noch auf einiges freuen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das
Gefühl der Sicherheit nur eine Täuschung ist und alle sich eigentlich ziemlich
vorsehen sollten.
Alles in allem hat mir die Geschichte wieder wirklich gut gefallen. Wir treffen
auf alte Bekannte und auf neue Gesichter. Die Story an sich ist spannend. Die
Figuren müssen mit Situationen klar kommen, die ich mir einfach nicht
vorstellen kann. Es wirkte alles real und ich fieberte immer mit. Die Figuren
haben sich entwickelt, sind an ihren Aufgaben und Erlebnissen gewachsen. Die
Gruppe hat sich gefunden und agiert den Umständen entsprechend gut miteinander.
Wie das halt so ist, mitten in der Apokalypse und dem Weltuntergang.
Der Schreibstil von A. R. Shaw ist flüssig und bildhaft. Ich war sofort in der
Geschichte drin und konnte mir wirklich alles super vorstellen.
Fazit
„Grahams Hoffnung“ hat auch bei mir die Hoffnung geweckt, dass mein Fluch des zweiten Teils sich nicht auf alle zweiten Teile bezieht. Wer Band 1 gelesen hat, muss hier unbedingt weiterlesen! Spannung, Überraschungen und Endzeitstimmung vom feinsten! Klare Empfehlung meinerseits!
Klappentext
Was die Welt am meisten fürchtet, ist längst geschehen. Ein mutiertes Vogelgrippe-Virus (H5N1) hat eine weltweite Pandemie ausgelöst und die Menschheit fast ausgerottet.
Jetzt geht es nur noch ums Überleben. In ihrer dystopischen und post-apokalyptischen Romanreihe hat A. R. Shaw eine realistische Welt nach dem Ausbruch einer viel zu plausiblen Pandemie geschaffen. Die Übriggebliebenen müssen nicht nur ihr persönliches Überleben sichern, sondern wachsen und gedeihen – sonst sind nicht nur sie, sondern ihre Art verloren.
In Band 2 der Thriller-Reihe sind die Bewohner von Grahams Camp in den Cascade Mountains im Bundesstaat Washington einem extrem harten Winter ausgesetzt. Währenddessen konzentriert sich die ihnen wohlgesonnene Gemeinschaft der Prepper darauf, jeglichen direkten Kontakt mit der Außenwelt und möglichen Trägern des Virus zu vermeiden. Spannungen zwischen den beiden Lagern entstehen, als das Schicksal erneut zuschlägt. Menschlichkeit und Mitgefühl stehen im Konflikt mit dem Überlebensinstinkt und werden auf eine harte Probe gestellt. Sind Grahams Gruppe und die Prepper zum Scheitern verurteilt in dem Versuch, friedlich nebeneinander zu existieren?
(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)
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