[Rezensionsexemplar]
Inhalt/Meinung
Wie habe ich mich auf die neue Geschichte von Sina Müller gefreut! „Amber Eyes – Mit dir für immer“ hat mich vom Klappentext her schon sofort angesprochen und ich konnte es kaum erwarten, die Story um Allie und Sam zu lesen. Ich liebe die Geschichten von Sina Müller, denn sie gehen alle immer mitten ins Herz. Ob es hier genauso war? Nun, singen wir ein Lied und finden es heraus.
Vorab sei gesagt, ich kenne mich mit dem Thema Krebs nicht aus, aber bei Hochsensibilität. Dennoch behaupte ich nicht, wirklich Ahnung zu haben.
In dieser Geschichte geht es einerseits um Alice. Alice hat vor einiger Zeit ihren Zwillingsbruder verloren und dümpelt jetzt irgendwie einfach nur durch ihr Leben. Sie hat alles abgebrochen, was sie vor dem Tod von Paul getan hat. Alice existiert nur noch, aber sie versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Sie versucht, wieder richtig zu leben, aber das ist leichter gesagt, als getan. Alice hat mehr schlechte als gute Tage und eigentlich ist es für sie ja auch viel einfacher, sich hinter ihrer Angst zu verstecken, als sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Denn da könnte was passieren. Sie könnte ihr Herz verlieren. Schon wieder.
Alice hat mir als Figur wirklich gut gefallen. Sie hatte ihre Ängste, ihre Ecken und Kanten und konnte in einigen Momenten auch nicht über ihren Schatten springen. Das war vollkommen in Ordnung, Allie war nicht perfekt. Sie war menschlich und hatte einen ganzen Sack voll Probleme bei sich. Die Autorin hat hier zu Anfang eine gebrochene, junge Frau aufgezeigt, die sich nach und nach durch ihr Leben kämpft und damit in das selbige zurück. Der Weg ist hart, aber ich hab Alice verstanden. Sie tat mir leid, ich litt mit ihr und ich empfand Freude, als Allie Glück empfand. Sie war mir sympathisch und ich wünschte ihr von Anfang an, dass sie am Ende findet, wonach sie sucht und sich sehnt. Mehr kann eine Autorin mit einer Figur wohl nicht erreichen.
Andererseits geht es in dieser Geschichte um Sam. Sam ist ein ehemaliger Boygroup-Star, der versucht, alleine durchzustarten. Er will sein Image ablegen, hat aber schwer mit seiner Hochsensibilität zu kämpfen, die es ihm wirklich nicht leicht macht, sich komplett zu öffnen. Sam leidet unter den ganzen Eindrücken und versucht sie die meiste Zeit abzuschalten. Das lässt ihn oftmals arrogant und abweisend wirken, was er natürlich auch nicht will. Er arbeitet an sich und das wirklich hart. Die ganze Zeit, bis zum Ende. Sam hat ein Ziel. Nein, eigentlich hat er zwei und er tut alles dafür, beide zu erreichen, denn aufgeben steht nicht auf seinem Plan.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ganz zu Anfang Sam nicht wirklich einschätzen konnte. Ich dachte, dass alles, was er tut nur für sich ist. Das er die Dinge macht, um sich alleine besser zu fühlen, egal was alle anderen denken oder empfinden. Aber ich irrte mich bei Sam, denn als er wieder auf Allie traf, wollte er ihr unbedingt helfen. Es ging ihr nicht ausschließlich nur um sie, er hat nicht plötzlich sein eigenes Leben vergessen oder seine Ziele aufgegeben. Denn Sam will ihr helfen, aber deswegen nicht sich selbst aufgeben. Ich mochte Sam, als ich ihn besser kannte, denn er ist stärker, als er selbst von sich glaubt.
In dieser
Geschichte geht es außerdem um Retten und gerettet werden. Oftmals ist das auf
den ersten Blick gar nicht so ersichtlich, wer wen rettet oder wer gerettet
werden muss. Manchmal ist zwischen diesen zwei Dingen gar kein Unterschied und
während man jemand anderen rettet, wird man selbst auch gerettet. Bei Sam und
Allie brauchen beide einen kleinen Schubs in die richtige Richtung und auch
wenn sie ihre eigenen Ängste zu überwältigen drohen, kämpfen sie. Denn das
Leben wirft einen manchmal in Situationen, in denen man nur kämpfen kann und in
denen Aufgeben keine Option ist. Und wenn man dann jemanden an seiner Seite
hat, der einen unterstützt und auffängt, wenn es nötig ist, kann man am Ende
nur gewinnen.
Genau darum geht es hier. Retten. Gerettet werden. Kämpfen, auffangen und
fallen lassen. Um am Ende genau das Leben leben zu können, für welches man so
hart kämpft.
Ich litt mit Sam und Allie, ich freute mich für beide und ich sorgte mich. Denn
Sina Müller schafft es immer wieder, mich als Leserin in ihre Geschichten zu
ziehen. Ich liebe ihre federleichte Schreibweise, die mich so viel fühlen
lässt, dass ich weine, wenn die Figuren traurig sind. Das ich lache, wenn sie
Glück empfinden. Und das ich will, dass es ihnen einfach gut geht.
„Amber Eyes“ ist ein Hoch und Tief an Emotionen, wobei Allie und Sam wirklich
mit sich und mit ihnen kämpfen. Das Thema Krebs und die Ängste, die entstehen
können, wenn ein geliebter Mensch stirbt sind mit sehr viel Feingefühl
eingearbeitet. Das Thema Hochsensibilität hat viele Facetten, ich kenne ein
paar davon und kann Sam gut verstehen. Die Autorin hat beide Themen mit viel
Fingerspitzengefühl umgesetzt, was ich wirklich super fand.
Fazit
„Amber Eyes“ hat alles, was eine gute Liebesgeschichte braucht, allen voran ganz viel Liebe zu sich selbst, denn ohne die geht es einfach nicht. Sam und Allie sind fantastische Figuren, die Story hat mich von Anfang an gefesselt und am Ende hab ich sogar ein, zwei (viele…) Tränchen verdrücken müssen. Das Leben ist nicht einfach, aber niemand muss es sich schwerer machen, als es eigentlich ist. Ganz klare Empfehlung an dieser Stelle von mir!
Klappentext
Was passiert mit dir, wenn der Mensch, der dich vollkommen gemacht hat, nicht mehr da ist? Und dann jemand auftaucht, der dir Hoffnung gibt? Hast du den Mut, es noch einmal zu versuchen? Alice versucht nach dem Tod ihres Zwillingsbruders Paul verzweifelt, wieder zurück ins Leben zu finden. Gerade, als sie anfängt, kleine Dinge wieder genießen zu können, bekommt sie eine Nachricht von Sam. Sam - ihre erste Liebe, Pauls bester Freund und … weltberühmter Popstar. Sam hat die Oberflächlichkeit der Musikindustrie satt. Seine Zeit als Boygroup-Star hätte ihn fast ruiniert. Er möchte ehrliche Songs machen, von seinem eigenen Leben erzählen. Aber hat er das überhaupt noch? Ein eigenes Leben? Er macht sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit. Und trifft auf Alice. Als die beiden sich begegnen, merken sie, wie sehr sie einander brauchen. Doch Alice kann nicht vergessen, dass Sam ihr das Herz gebrochen und ihren Bruder im Stich gelassen hat. Einen erneuten Verlust würde sie nicht verkraften. Ist Alice bereit, Sam eine zweite Chance zu geben? Und damit zu riskieren, dass ihr Herz erneut zerbricht? Eine ergreifende Geschichte über Verlust, Verzeihen und eine große, unbesiegbare Liebe.
(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
HINWEIS: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress, IP-Adresse) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.
Über Feedback zu meinen Beiträgen freue ich mich.
Anstatt hier zu antworten, besuche ich dich auch gerne auf deinem Blog zurück.