[Rezensionsexemplar]
Warnung! Bei diesem Buch geht es um Vergewaltigung, Missbrauch und Misshandlungen!
Inhalt/Meinung
Dieses Buch habe ich für eine Leserunde bei „Was liest du?“ bekommen und neben
dem Klappentext, hat mich zu allererst das Cover verdammt angesprochen. In echt
glänzt es vor dem dunklen Hintergrund und das sieht echt super aus. Ob das
jetzt so zur Story passt sei mal dahingestellt, mir gefällt es einfach, so wie
es ist.
Die eine Seite der Geschichte
dreht sich um Katherine. Als Kind Katie genannt, freut sie sich auf einen
tollen Tag in einem Erlebnispark mit ihrer besten Freundin. Sie überreden ihre
Eltern, dass die Mädels alleine losziehen dürfen, schließlich sind sie schon
fast dreizehn. Alles läuft gut, bis ein fremder Mann Katie anspricht und sie
mit ihm mitgeht…
Die Tortur, die Katie
durchmachen muss ist grausam und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, dass
eine fast dreizehnjährige das so gut wegsteckt, wie es den Anschein hat. Ich
kann darüber nicht urteilen, denn damit habe ich keinerlei Erfahrungen, aber
Katie wirkt während ihrer Befreiung eher darum besorgt, was mit ihrem Retter
ist. Im Krankenhaus ist sie schon fast bockig, weil sie ihn nicht sehen darf
und auch daheim dreht sich vieles nur um ihn. Dass ihr Vater sie nicht mehr
anfassen, geschweige denn ansehen kann, findet nur am Rand Erwähnung. Wie
gesagt, ich kenne mich damit (Gott sei Dank will ich meinen!) nicht aus, aber
ich weiß nicht, ob da noch ein wenig Recherche gut getan hätte, oder aber ob
ein junges Mädchen drei Tage Vergewaltigung wirklich so wegstecken kann. Ich
hätte mir manchmal gewünscht, dass Katherine sich mehr durchsetzt, sowohl bei
ihrer Familie als auch bei Ethan.
Die Kapitel wechseln immer von
Katie als Kind. Man erfährt, was genau passiert ist und wie das abgelaufen ist.
Außerdem gibt es Katherine-Kapitel, denn nach der Entführung will sie nicht
mehr Katie genannt werden. Man bekommt mit, wie es ihr 8 Jahre später geht, wie
sie lebt und was ihre Ängste sind. Katherine als junge Frau möchte gerne eine
Beziehung zu einem Mann, hat aber Angst vor Fremden, vor Berührungen und
generell meidet sie eigentlich Männer. Ich fand die Kapitelwechsel wirklich
gut, denn so bekommt man wirklich alles mit und versteht auch, was in ihr
vorgeht und was sie macht.
Die anderen Kapitel handeln
von Will und Ethan. Ethan ist in Katies
Tortur involviert, aber er ist einer der Guten. Ich will hier nicht spoilern,
denn selbst der Klappentext sagt ja nichts darüber aus. Jedenfalls ist der
Kapitelwechsel bei den beiden auch so gehalten, dass man wirklich alles
erfährt. Was war damals, wie geht es ihm jetzt und was geht in seinem Kopf vor.
Er wirkt am Anfang dezent wie ein Stalker und ist fast schon fanatisch besessen
von Katherine, was ich hin und wieder wirklich seltsam fand. Ja, er will
natürlich wissen, wie es ihr geht, ob sie alles verarbeitet hat und ein gutes
Leben führen kann, aber ihr auf der Straße deswegen zu folgen ist schon etwas
zu viel des Guten. Er weiß, dass er sich ihr nicht nähern sollte und wenn doch,
dann hat sie wenigstens das Recht, sofort die Wahrheit zu erfahren. Leider hat
Ethan ein paar selbstzerstörerische Gedankengänge. Er denkt nach allem, was
passiert ist, nicht wirklich gut über sich selbst und steht sich somit oftmals
selbst im Weg. Meiner Meinung nach war er, was Katie betraf, sehr aufdringlich
und auch wenn er alles nur getan hat, damit es ihr gut geht, war sein Verhalten
oftmals einfach nur mies. Er meldet sich tagelang nicht und dann will er sich
plötzlich treffen, ohne eine Erklärung für sein Fernbleiben zu geben. Es muss
ihm klar sein, dass Katherine nach ihrem Trauma sowas gerade nicht braucht. Aber
da geht es ihm in erster Linie einzig um sich selbst und dem Verlangen, ihr
nahe zu sein.
Es kommt, wie es kommen muss.
Die beiden kommen sich näher. Katherine lernt langsam, ihre Ängste abzulegen,
denn trotz ihres schlimmen Traumas hat sie Vertrauen zu Ethan. Sie gehen aus,
sie lernen sich kennen und Katherine spürt, wie auch ihr Körper wieder zu Leben
erwacht, denn sie war sich sicher, dass das niemals wieder möglich sein würde.
Die Protagonisten wirken beide sehr erwachsen und nicht wie Anfang zwanzig, was
sicherlich auch auf ihr Erlebtes zurückzuführen ist. Ich mochte beide auf
unterschiedliche Art, denn obwohl Ethan stalkerische Dendenzen hat, meinte er
es im Grunde immer nur gut. Und obwohl Katherine innerlich total zerrissen ist
und von Mutter und Schwester total überbehütet wird, will sie doch ausbrechen
und leben, gerade weil ich sowas verdammt Schlimmes passiert ist.
Der Schreibstil ist leicht und
flüssig, ich flog nur so durch die Seiten und ehe ich mich versah, war das Buch
schon am Ende angekommen. Die Spannung steigert sich, ich wollte wissen, wann
es zum großen Knall kommt, denn Ethan verschweigt Katherine ein sehr wichtiges
Detail um seine Vergangenheit. Ich als Mutter fand natürlich die
Entführungsszene und die Tortur danach besonders schrecklich. Das hat mich
schon mehrmals schlucken lassen.
Dieses hin und her zwischen den Kapiteln und den Gedankengängen von Ethan und Katherine haben mich trotz der oftmals komischen Verhaltensweisen an die Seiten gefesselt.
Dieses hin und her zwischen den Kapiteln und den Gedankengängen von Ethan und Katherine haben mich trotz der oftmals komischen Verhaltensweisen an die Seiten gefesselt.
Das Ende kommt mit einem
großen Knall, was nicht verwunderlich ist, schließlich ist es Band 1 von 2.
Fazit
Ich bin innerlich sehr geteilt, was meine Meinung über die Geschichte angeht.
Ich weiß nicht, wie sich Menschen nach einer Vergewaltigung verhalten (deswegen
werde ich über Katies Verhalten nichts weiter sagen, denn das wären nur
Vermutungen), finde aber Ethans Benehmen falsch. Er benimmt sich wie ein
Stalker und das tut Katherine alles andere als gut. Die Geschichte an sich hat
viel Potenzial, ich weiß nicht, wie viel Recherche hineingesteckt wurde, aber
vielleicht wäre da mehr besser gewesen. Vielleicht wäre auch Ethans Verhalten
anders besser gewesen, wobei natürlich dann der Konflikt abhandengekommen wäre.
Einerseits hat mir die Annährung aus Katies Sicht gefallen, andererseits war es seltsam. Die Spannung war natürlich da, denn wenn man immer wieder beide Sichtweisen liest, erwartet man ja den großen Knall, wie das ist bei Romanen aus diesem Genre.
Ich würde hier nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen, denn das Grundthema ist für mich nicht gut umgesetzt. Wenn man darüber hinwegsehen kann, ist es eigentlich eine fesselnde Geschichte.
Einerseits hat mir die Annährung aus Katies Sicht gefallen, andererseits war es seltsam. Die Spannung war natürlich da, denn wenn man immer wieder beide Sichtweisen liest, erwartet man ja den großen Knall, wie das ist bei Romanen aus diesem Genre.
Ich würde hier nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen, denn das Grundthema ist für mich nicht gut umgesetzt. Wenn man darüber hinwegsehen kann, ist es eigentlich eine fesselnde Geschichte.
Klappentext
Ich habe mein Leben für sie riskiert, darf mich aber nicht zu erkennen geben
...
Vor langer Zeit, als ich fünfzehn und eine komplett andere Person war, habe ich einem Mädchen das Leben gerettet. Ich habe nur ein paar Stunden mit ihr verbracht, aber irgendwie entstand eine Verbindung – und seitdem war ich nicht mehr derselbe. Niemand versteht, was wir durchgemacht haben. Niemand weiß, was es bedeutet, wir zu sein. Wir haben überlebt, aber ich fühle mich nicht, als ob ich richtig leben würde – bis jetzt. Acht Jahre später habe ich sie gefunden. Ich will, dass sie zu mir gehört. Aber sie wird mich für immer hassen, wenn sie herausfindet, wer ich wirklich bin.
Vor langer Zeit, als ich fünfzehn und eine komplett andere Person war, habe ich einem Mädchen das Leben gerettet. Ich habe nur ein paar Stunden mit ihr verbracht, aber irgendwie entstand eine Verbindung – und seitdem war ich nicht mehr derselbe. Niemand versteht, was wir durchgemacht haben. Niemand weiß, was es bedeutet, wir zu sein. Wir haben überlebt, aber ich fühle mich nicht, als ob ich richtig leben würde – bis jetzt. Acht Jahre später habe ich sie gefunden. Ich will, dass sie zu mir gehört. Aber sie wird mich für immer hassen, wenn sie herausfindet, wer ich wirklich bin.
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