Ihr Lieben! Ich kann es kaum erwarten, euch von meinem Ausflug zu erzählen! Ich habe die Stadt der Tiefe, auch genannt "Biota" und Autorin Jasmin Jülicher besucht und durfte sie direkt vor Ort interviewen! Ich sag euch, es war DER HAMMER!
Wenn ihr auf das Cover klickt, kommt ihr zum Crowdfunding für "Stadt der Tiefe: Der Hüter" von Jasmin Jülicher. Das Projektziel ist fast erreicht!
* * *
Ihr Lieben, ich muss gestehen, dass
ich etwas aufgeregt bin! Die Autorin Jasmin Jülicher hat mich eingeladen, sie
in Biota zu besuchen. Ihr kennt Biota noch nicht? Nun, das ist kein Problem,
ich stelle es euch nach und nach vor. Aber nun muss ich mich konzentrieren,
denn die Biota liegt unter dem Meer und ich reise im Bauch eines Golems an! Es
ist schon ein seltsames Gefühl, um mich herum nur Eisen und Technik zu wissen.
Aber ich sehe die Schleuse schon.
Das Aussteigen aus dem Golem war eine
Kunst für sich. Schwungvoll öffne ich die einzige Tür, die aus der Schleuse
führt und treffe auch schon auf meine heutige Führerin durch die
Unterwasserstadt.
„Hallo Jasmin! Ich danke dir, dass du
mich nach Biota eingeladen hast. Was hast du heute geplant?“
Jasmin scheint genauso aufgeregt zu sein wie ich. „Hallo Tilly, schön, dass du gekommen bist. Ich möchte dir erstmal gerne das Zentrum Biotas zeigen, danach können wir vielleicht noch etwas trinken gehen.“
Jasmin scheint genauso aufgeregt zu sein wie ich. „Hallo Tilly, schön, dass du gekommen bist. Ich möchte dir erstmal gerne das Zentrum Biotas zeigen, danach können wir vielleicht noch etwas trinken gehen.“
„Muss ich was beachten?“ Schließlich
will ich hier unten ja nichts falsch machen und am Ende des Interviews wieder
an der Oberfläche ankommen.
„Falls wir einem der Wissenschaftler
begegnen, sprich ihn bitte nicht an. Einfach ganz normal weitergehen.“ Jasmin
macht eine weitausholende Bewegung. „Ich wohne auch nicht immer hier, nur von
Zeit zu Zeit komme ich nach Biota um nach dem Rechten zu sehen und zu arbeiten.
Hier habe ich meine Ruhe. Es ist einfach die Atmosphäre der Stadt, sie ist
beruhigend und inspirierend zugleich. Und dann noch diese Scheiben, die direkt
auf den Ozean hinausgehen … Eigentlich sind sie der Grund, wieso ich immer
wieder herkomme.“ Jasmin lacht.
„Klasse!“ Wir gehen den Gang entlang
ohne jemanden zu treffen, steigen in einen Aufzug und fahren eine Weile. Ich
beschließe, die Zeit zu nutzen. „Erzähl doch erstmal etwas über dich. Wie kamst
du zum Schreiben?“
Jasmin grinst. „Nicht gerade
klassisch. Ich habe eigentlich nie etwas außer wissenschaftlichen Berichten
geschrieben. Und dann habe ich während meines Masterstudiums ein Krimi-Seminar
besucht.“ Wir steigen aus dem Aufzug und stehen in einem langen Gang.
„Ah, das da drüben ist übrigens die
Messe, da, auf der linken Seite. Dort präsentieren die Wissenschaftler jede
Woche ihre neuesten Forschungsergebnisse und die Projekte, an denen sie gerade
arbeiten.
Moment, wo war ich? Ach ja, das
Schreiben. In diesem Seminar habe ich dann den Plot, die Charaktere und die
ersten fünf Seiten für einen Krimi ausgearbeitet. Die Reaktion der anderen
Kursteilnehmer darauf war sehr positiv und das Schreiben hat Spaß gemacht, also
habe ich den Kurs im nächsten Semester noch einmal belegt und den Anfang zu
„Stadt der Tiefe“ geschrieben.
Ach, und das dort drüben, das ist
auch schon der Bio-Tower.“
Ich bin so gefesselt von meiner
Umgebung dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie Jasmin stehen bleibt und auf
etwas zeigt. Nun blicke ich langsam den Tower hoch. Okay. Das ist sehr hoch! „Wie
bist du zu der Idee von „Der Hüter“ gekommen? Wie entstand Biota? Und was genau
war das, was du mir gerade gezeigt hast?“ Ich beeile mich, nicht den Anschluss
zu verlieren, denn Jasmin ist schon weiter gegangen. Die Menschen erscheinen
mir nicht unfreundlich, aber ich kenne hier auch sonst niemanden.
„Der Bio-Tower ist die Lebensader
Biotas. Hier befinden sich Labore und andere Forschungseinrichtungen. Ganz
genau hier werden die Entdeckungen gemacht, die Biota leben und wachsen lassen.
Siehst du diese DNS-Helix, die sich an der Seite des Turms entlangwindet? Die
wurde erst vor Kurzem dort angebracht.“ Einen kurzen Augenblick verweilen wir
vor dem Tower und lassen den in verschiedenen Farben erleuchteten Turm, den wir
durch den aus farblosen Mechanium gebauten Gang sehen können, auf uns wirken.
Ein Fischschwarm huscht vorbei, so schnell, dass wir nicht erkennen können, um
welche Fischart es sich handelt.
„So, wollen wir zurückgehen? Ich
kenne da ein sehr schönes Restaurant, in dem wir sicher auch etwas zu trinken
bekommen.“ Wir wenden uns vom Bio-Tower ab und gehen den Gang zurück, der uns
auf den Marktplatz führen wird.
„Und zu deiner ersten Frage: Den
Aufbau der Stadt habe ich geträumt. Klingt seltsam, war aber tatsächlich so.
Ich wollte für das Krimi-Seminar einen Krimi entwerfen, der irgendwie anders
ist und hatte tagelang gegrübelt, wie genau das dann aussehen soll. Ich hatte
mich schon halb mit mir selbst auf eine Stadt unter Wasser geeinigt und dann
habe ich davon geträumt, wie genau diese Stadt funktionieren würde, dass Wissenschaftler
sie leiten würden und so weiter. Ich bin aus dem Bett gesprungen und habe alles
aufgeschrieben. Die Idee, eine Buchreihe daraus entstehen zu lassen, kam aber
erst später, als ich festgestellt habe, dass Stadt der Tiefe kein Einzelband
sein kann. Es geht einfach nicht, das wirst du vermutlich sehen, wenn du das
Ende liest.“
Das ist natürlich gemein, aber ich
werde brav erst das Ende lesen, wenn ich mehr wissen will. Wir bewegen uns
zwischen den anderen Leuten, immer mal wieder grüßt uns jemand. Ich sehe
Schleusen, die Kuppel über uns, einen Marktplatz und immer wieder Pflanzen.
Keinen Schmutz, keinen Unrat und keine Streitigkeiten. „Wo sind wir hier?“
„Wir sind jetzt im ‚Darwin‘.“ Jasmin
zeigt auf einen wunderschön gestalteten Garten mit blühenden Rosenbüschen, in
dem einige Tische stehen. Es ist einfach nur wundervoll und strahlt eine
angenehme Ruhe aus. „Das hier ist das Restaurant, in dem normalerweise die
Wissenschaftler essen und trinken. Aber mit meinem Abschluss in Biologie würde
ich sagen, dass wir uns ebenfalls setzen dürfen. Ich kann dir ein Cyam
empfehlen, das ist so etwas wie eine Spezialität hier. Lass dich von der Farbe
nicht abschrecken, es schmeckt wirklich gut.“
„Okay, super! Ich hab mich natürlich
ein bisschen schlau gemacht!“ Während ich meine Notizen auf den Tisch lege,
bestellt Jasmin für uns etwas. Die Tische sind kaum besetzt, sodass wir sicher
schnell unsere Bestellung bekommen. „Du schreibst in den Genres Horror und Steampunk.
Wie kam es dazu? Hast du dich auch schon in anderen Genres probiert?“
„Ja, irgendwie ist aus dem Krimi ein
Steampunk-Krimi-Genre-Mix geworden, hauptsächlich weil mich das Genre Steampunk
schon immer fasziniert hat. Die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, aber
ab einem Punkt alles anders verlaufen zu lassen … Das hat was. Und Horror habe
ich schon immer sehr gerne selbst gelesen, und als ich dann nach
Kurzgeschichten-Ausschreibungen geschaut habe, sind mir die Ausschreibungen für
Horror-Geschichte gleich ins Auge gefallen und ich habe gedacht „Das muss ich ausprobieren!“. Aber außer Krimi,
Steampunk und Horror habe ich bisher kein Genre ausprobiert“, erzählt Jasmin,
während sie eine der feinen Stoffservietten auf dem Tisch geraderückt.
Bevor ich die nächste Frage stellen
kann, kommen unsere Getränke. Cyam sieht wirklich interessant aus, die
Flüssigkeit hat eine satte dunkelgrüne Farbe. Ich nehme mein Glas und warte,
was Jasmin macht. Als sie mir zunickt und einen Schluck nimmt, bin ich mutig
und nippe an dem Getränk. Es schmeckt herb, aber gar nicht mal schlecht. Ich
nehme noch einen Schluck und blicke auf meine Notizen.
„Was hast du alles schon geschrieben?
Ich hab gesehen, dass auch Zombie-Kurzgeschichten dazu gehören. Ich liebe
Zombies und musste mir das Buch gleich kaufen“, frage ich und nehme noch
schnell einen Schluck Cyam. Das Zeug ist echt lecker!
„Geschrieben habe ich ungefähr 25
Kurzgeschichten und fünf Romane wobei ich zwei halbe Romane einfach mal zu
einem ganzen zusammengezählt habe.“ Jasmin lacht und nimmt ebenfalls noch einen
Schluck aus ihrem Glas. „Von den Kurzgeschichten wurden bisher vier bei
Verlagen veröffentlicht, davon drei Horror-Kurzgeschichten und eine aus dem Steampunk-Bereich.
Im Oktober folgen gleich fünf Horror-Geschichten in der Halloween-Anthologie
beim Schwarzer Drachen Verlag. Und ansonsten habe ich noch zwei
Mini-Kurzgeschichten-Sammlungen selbst veröffentlicht. Einmal mit den erwähnten
Zombies und einmal sind es Horror-Kurzgeschichten rund um die Weihnachtszeit.“
Jasmin nimmt ihr Glas in die Hand und lehnt sich im Stuhl zurück.
„Von den Romanen sind zweieinhalb
Teile der „Der Hüter“- Reihe und anderthalb Teile einer Jugend-Fantasy-Reihe,
die nächstes Jahr im Schwarzer Drachen Verlag erscheinen wird. Und für alle die
mitgezählt haben: Das letzte Buch war der Versuch eines Horrorromans, den ich
aber nicht sonderlich gelungen fand.“ Wieder lacht sie und ich stimme mit ein.
Die Ruhe hier ist erfrischend und ich könnte ewig hier sitzen und reden. „So,
wie wäre es, wenn wir noch rüber zur Biosphäre gehen? Wenn es gehen würde,
würde ich mir zumindest den tropischen Teil davon gerne zuhause irgendwo hin
bauen.“
Ah, oder auch nicht ewig sitzen.
Schnell packe ich meine Notizen ein und trinke mein Cyam leer. „Was war mit
deinem Horror-Roman? Ich kann mir gut vorstellen, dass das Genre dir liegt. Und
was ist eine Biospähre? Gibt es hier unten noch mehr Vegetation als die
Pflanzen, die überall stehen?“
Jasmin lacht und schüttelt den Kopf.
„Ich denke nicht, dass diesen Versuch jemand zu lesen bekommen wird. Wenn man
mal ehrlich ist, sind die ersten Gehversuche beim Schreiben nicht unbedingt die
besten. Aber ich würde es nicht ausschließen, dass ich irgendwann auch mal einen
Horrorroman schreibe und ihn veröffentliche. Lust hätte ich dazu auf jeden
Fall, fehlt nur noch eine Idee, die auch einen ganzen Roman trägt.“ Jasmin
setzte sich etwas aufrechter hin. „Und die Biosphäre … Die Pflanzen, die du
hier in den Gängen siehst, die sind noch gar nichts. Die Biosphäre ist
gewissermaßen die Welt im Miniaturformat. Die Wissenschaftler haben dort die
Ökosysteme der verschiedenen Klimazonen nachgestellt. Natürlich gibt es nicht
jedes Tier oder jede Pflanze, aber die Diversität ist trotzdem recht hoch und
vor allem funktionieren die einzelnen Ökosysteme. Wenn du in diese Richtung
schaust“, Jasmin deutet auf den rechten Rand der gewölbten Kuppel, in dem sich
der Marktplatz befindet, „dann kannst du die Kuppel sogar sehen. Das Grüne dort
ist die tropische Zone, mein persönlicher Lieblingsabschnitt der Biosphäre.“
Ich werfe einen Blick auf meine Uhr
und stelle fest, dass ich leider schon wieder zurück muss. Langsam lenken wir
unsere Schritte zurück zur Schleuse.
„Was planst du noch? Wie geht es mit
Biota weiter?“ Vor der Schleuse halten wir an. Ein bisschen graust es mich ja
schon, wieder in den Golem zu steigen.
Jasmin grüßt einen Forscher der an
uns vorbeigeht mit einem Nicken. Ich sehe lieber nach unten, aus Angst, meinen
Mund nicht halten zu können. Ich hab die Warnung vom Anfang nicht vergessen!
„Also“, fängt Jasmin schließlich an. „Nach
dem Crowdfunding freue ich mich erstmal auf die erste gedruckte Ausgabe. Und
dann sind ja bereits weitere anderthalb Bände geschrieben. Nach einer kurzen
Pause würde ich diese dann gerne ebenfalls lektorieren und mit einem passenden
Cover versehen lassen. Momentan schreibe ich gerade noch am zweiten Band der
Jugend-Fantasy-Reihe, der ist ungefähr zu ¾ fertig.“
Ich mache mir letzte Notizen und dann
ist mein Reisegolem auch schon an der Reihe.
„Liebe Jasmin, ich danke dir, dass
ich hier her kommen und dir so viele Fragen stellen durfte!“
„Ich danke dir, Tilly, es hat mir
viel Spaß gemacht, dir alles zu zeigen. Vielleicht besuchst du mich ja mal
wieder hier unten. Oder wir treffen uns an einem anderen Ort, der vielleicht
nicht so schwierig zu erreichen ist. Ich wünsche dir eine gute Reise.“
Fast ein bisschen traurig setze ich
mich in den Golem und winke Jasmin, die in der Schleuse bleibt. Ich bin mir sicher,
dass es noch einige richtig coole Orte in Biota gibt, die ich leider nicht
sehen konnte. Mal schauen, vielleicht komme ich ja schnell wieder.
* * *
Und? Was sagt ihr? Ziemlich tolle Stadt oder? Ich war auch schwer begeistert! Und ich hab in nächster Zeit noch ein paar mehr Beiträge von und mit Biota! Ich freue mich schon sehr und sage Danke an Jasmin für die tolle Zusammenarbeit!
Liebe Grüße
Tilly
Tilly
EDIT: Wenn ihr mehr über Jasmin Jülicher wissen wollt, dann kann ich euch das wundervolle Interview bei monerl empfehlen! Einfach HIER klicken!
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