Montag, 20. Mai 2019

"Tomorrow War - Die Chroniken von Max", J.L. Bourne





Inhalt/Meinung

Endlich mal wieder ein Endzeit-Buch. Tja, ich bin eigentlich ein relativer großer Fan von J. L. Bourne, hat er doch mit „Tagebuch der Apokalypse“ einen Nerv bei mir getroffen. Jedenfalls solange, bis ich Band 3 las. Danach flachten die Gefühle ab. Deswegen war ich sehr zwiegespalten, ob ich mir „Tomorrow War“ wirklich geben soll. Oder eben lieber nicht, denn noch hat es sich der Autor noch nicht ganz verscherzt. Ich erlag dem Buch und kaufte es mir. Aber hat es sich gelohnt?

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Buch nach ca. 20/25% abgebrochen hätte, wenn mir nicht jemand dem ich meinungstechnisch vertraue, empfohlen hätte, es weiterzulesen. Der Anfang zog sich wie Gummi, ich fand es langweilig, öde und oftmals einfach nur ätzend. Max, der Protagonist, der das alles aufschreibt, weiß im Grunde selbst kaum etwas, sodass auch ich kaum etwas weiß. Am Anfang wird Max ausgebildet und durchläuft mehrere Stationen, in denen er verschiedene Techniken lernt. Das alles gipfelt in einem Auftrag, den er mit einer Frau erfüllen muss. Dieser Auftrag verändert alles und Max beginnt, zu planen.
Bis hin zu diesem Auftrag hat es mir wirklich nicht gefallen. Es ist alles bis ins kleinste Detail erklärt, aber das, was mich wirklich interessierte, was in den Aufzeichnungen geschwärzt. Namen wurden kaum bis gar nicht genannt und wenn, dann waren sie wahrscheinlich nur Decknamen. Ich mag Endzeitgeschichten wirklich gern und bin offen für jedwedes Szenario, aber wenn der Anfang schon so einschläfernd ist, finde ich, hat es eine Geschichte wirklich schwer.

Naja, jedenfalls las ich weiter und denke, es hat sich doch noch gelohnt dran zu bleiben. Nicht, dass Tomorrow War mich jetzt gänzlich umgehauen hätte, aber das Bild, was Max mir als Leserin zeigte, war interessant. Ressourcen beschaffen, sich zurückziehen. Haltbare Grundnahrungsmittel lagern, Konserven, Waffen! Max zog sich in sein Elternhaus zurück, baute sich einen Bunker und fing an, sich für das Ende der Welt zu rüsten. Ab diesem Moment wurde die Geschichte interessanter. Sie erlebte keinen Höhenflug, war aber auch nicht mehr so langweilig und trocken wie der Anfang.
Max lebt in einem Gebiet, in dem seine Nachbarn weit entfernt sind und hat reichlich Land zur Verfügung. Er sichert sich mit allem ab, was möglich ist, denn um ihn herum bricht die Welt zusammen. Die Wirtschaft geht komplett vor die Hunde, Geld ist nichts mehr Wert. Es scheint, dass trotz dieser Katastrophe, die Menschen sich irgendwie arrangieren. Marodierende Gruppen streifen umher, aber mit ein wenig Rückgrat wird man ihnen Herr. Bis die Regierung eingreift und den Menschen ihre letzte Möglichkeit sich zu verteidigen nehmen. Ab diesem Punkt wird Max mehr ins Geschehen einbezogen, als ihm lieb ist und letzten Endes muss er seine Heimatstadt vor einem selbsternannten Sheriff verteidigen. Ganz schön interessant, was Max alles auffährt, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Manchmal fand ich es sehr seltsam, warum gerade Max immer so derart involviert wird. Er könnte die meiste Zeit in einem Bunker leben und bekäme so rein gar nichts mit, was um ihn herum passiert (klar, dann gäbe es wohl auch keine Geschichte). Aber irgendwie scheint immer da, wo Max ist, irgendwas los zu sein. Ich hatte hin und wieder das Gefühl, als greife der Autor in die Story ein, es lief nicht immer so flüssig, wie es vielleicht sollte. Was die Regierung selbst von Max wollte, ist mir ein Rätsel und warum diese Hyperinflation ausgebrochen ist, kann ich auch nicht sagen. Dazu fehlen mir einfach zu viele Infos, die Max aber selbst auch nicht hatte. Das machte es wirklich nicht immer leicht, das ganze zu verstehen, denn er tat ja bestimmte Dinge. Nur war mir nicht immer klar, warum er das tat. Da wusste der Autor anscheinend mehr als ich.

Das Ende ist quasi der Anfang von Band 2, wobei ich mir noch unsicher bin, ob ich diesen auch lese. Eigentlich möchte ich schon wissen, wie es weitergeht. Andererseits hab ich noch trölftausend andere Bücher hier, die ich auch lesen könnte.

Fazit

„Tomorrow War“ hält meiner Meinung nach nicht, was es verspricht. Ein sehr langatmiger Anfang sorgt für einen Dämpfer, was das Interesse an der Story angeht. Es wird zwar besser, aber auch nicht so überragend, als das ich den Anfang hätte vergessen können. Es lohnt sich, den Anfang auszuhalten, denn dann wird es interessant, aber man sollte nicht mehr so viel erwarten.

Klappentext

Dies sind die Aufzeichnungen von Max, der sich durch ein Amerika kämpft, das den totalen Zusammenbruch erlebt.

Eine Hyperinflation erschüttert die US-Wirtschaft. Es wird für die Menschen immer schwieriger, Nahrung, Wasser und Strom zu bekommen. Dann verhängt die Regierung das Kriegsrecht. Gepanzerte Militärfahrzeuge patrouillieren auf den Straßen und schränken jede Freiheit ein.
Doch ein Mann erhebt sich, um gegen das eigene Volk zu kämpfen. Aber die lebenswichtigen Vorräte werden knapp, und damit auch die Zeit …
 





WEITERE MEINUNGEN






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3 Kommentare:

  1. Ich bin mal auf den zweiten Band gespannt, wenn dort alles aufgeklärt wird, hab ich nichts gegen die "zufälligen Zufälle" :P
    Warte bei so was ja immer, bis ich alles kenne. Aber ist halt ein Nerd und der alte Mann sowieso, denke mal durch das Spiel wird er da reingezogen. Wieso man Max allerdings so favorisiert, das wird man wohl wirklich erst in Bd 2 erfahren, wenn die Aufzeichnungen weiter gehen :D

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    1. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang vom Ende gleich gesagt hab, dass ich Band 2 nicht lesen will. So aus Trotzt. :-D Mittlerweile will ich aber eigentlich doch wissen, wie das nun ausgeht, also denke ich mal, dass ich Band 2 auch lese und das Beste hoffe. :-D
      Wir können ja ne Leserunde daraus machen, wenn es soweit ist.

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  2. Hallo liebe Tilly,
    ohje. Also ich bin ja auch jemand, der ein Buch, selbst, wenn es ihn langweilt, stets zuende liest. Ich habe auch schon mal ein Buch abgebrochen, aber das kommt wirklich sehr selten vor. Ich weiß also, wie es ist, wenn man sich durch, sagen wir mal 400 Seiten, langatmige Geschichte "quält". Das ist nicht schön und macht auch nicht wirklich glücklich. Umso schöner ist es, wenn man dann zum Ende hin doch noch eine Belohnung in der Form erfährt, dass die Geschichte eine überraschende Wendung erfährt, die man so nicht vorhergesehen hätte oder nochmal richtigrichtig gut wird. Als du von dem Auftritt des selbsternannten Sheriffs berichtet hast, habe ich mir so gedacht, dass das so ein Moment gewesen sein könnte. Das hörte sich auf jeden Fall sehr interessant an. Dass der Protagonist stets mit Konflikten konfrontiert wurde, ist ja eigentlich nicht schlecht. Nicht so schön ist es, wenn es, wie in diesem Fall dann eher ein wenig gewollt (und somit auch ein wenig unrealistisch) daherkommt.

    Ich habe in deinem vorherigen Kommentar gelesen, dass du Band 2 dennoch lesen möchtest. Ich bin auf jeden Fall neugierig geworden, was du darüber schreiben wirst. Vielleicht hat der Autor ja durch z.B. Rezensionen dazugelernt und an Kritikpunkten gefeilt?

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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