[Rezensionsexemplar]
Inhalt/Meinung
Ich bin ja
eigentlich immer der Meinung, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover
beurteilen sollte, aber mal ehrlich, kann man bei dem Cover von „Hexensold“
auch nur daran denken, dass Buch nicht in die Hand zu nehmen? Auch wenn mich
der Klappentext nicht neugierig gemacht hätte, allein wegen diesem hammermäßig
genialen Cover, hätte ich die Geschichte lesen müssen!
Aber nun mal
langsam und fangen wir am Anfang an. Ein Galgenmärchen nach Art des
Rapunzelhauses. Eine Geschichte im Turm, mit Magie und Vertrauen. Mit Verrat
und Intrigen. Mit Liebe und Hass. Und vor allem mit ganz viel Freundschaft, die
durch Höhen und Tiefen gehen muss, bevor sie fest werden kann.
Die Geschichte
dreht sich um Elegio, der als Junge mit den Eigenheiten seines Vaters zu kämpfen
hat. Er weiß nicht genau, was der Vater eigentlich macht und wie seine Rolle in
dem Ganzen aussieht, weil er sich einfach nicht vorstellen kann, so zu sein wie
sein Vater. Elegio ist ganz anders. Er ist sanft und liebenswürdig. Er
hinterfragt die Dinge und hat Mitgefühl mit anderen. Außerdem hätte er gerne
Freunde und würde vielleicht auch gerne dazugehören. Zu jemandem gehören. Das
ist schwer, denn seine Welt ist oftmals geprägt von Gewalt, Tod und mysteriösen
Dingen, die er langsam aber sicher versteht. Und zu denen er sich mehr
hingezogen fühlt, als er sollte.
„Hexensold“ ist
kein typisches Prinzessinnen-Märchen und wer hier eine ängstliche, blonde,
verwöhnte junge Frau erwartet, sollte sich von diesen Erwartungen mal schnell
verabschieden. Die Figuren in diesem Galgenmärchen sind allesamt stark und
kräftig und treten für das ein, was sie wollen. Sie leisten mehr, als sie
eigentlich können und gehen stets über ihre Grenzen hinaus. Sie wachsen an den
Dingen, denen sie sich stellen müssen und ziehen nicht einmal den Kopf ein. Es
muss eben getan werden, was getan werden muss.
Ich war mir lange
nicht sicher, wohin die Geschichte geht oder was mich erwartet, deswegen bin
ich offen auf alle Situationen zugegangen, die Elegio und mich erwarteten und
sah gespannt bei allem zu, was er erlebte. Es dauert, bis er lernt, sein Leben
selbst in die Hand zu nehmen und zu dem zu stehen, was er ist. Man kein sein
wahres Selbst nicht lange leugnen, egal wie sehr man sich anstrengt.
Für mich war
dieses Märchen ein Abenteuer und zeitgleich eine Reise zu sich selbst. Elegio
und seine Freunde lernen so viel und müssen noch mehr erleiden. Die Autorin
schafft es, immer wieder dafür zu sorgen, dass man als Leser sich in Sicherheit
wiegt nur um dann den nächsten Twist aufzuwerfen. Sie fesselte mich an die
Seiten und es fiel mir unglaublich schwer, dass Buch zur Seite zu legen. Die
Atmosphäre ist so dicht und gleicht einem Sog, der den Leser dazu bringt, die
Wörter quasi wegzuatmen.
Fazit
„Hexensold“ ist
ein Märchen der anderen Art – ein Galgenmärchen, bei dem man sich in die Seiten
ziehen lassen kann und nicht wieder rauskommen will. Verschiedene Figuren, die
alle auf ihre Art besonders sind, sorgen dafür, dass die Geschichte eine Tiefe
bekommt, die bei regulären Märchen nicht vorhanden ist.
Klappentext
»Tanze nicht mit Feen und handle nie mit Hexen.« – Elegio kennt diese Warnung,
seit er ein kleiner Junge ist.
Geboren in eine
Familie von Assassinen wächst er im Oberitalien des 17. Jahrhunderts auf. Sein
Vater Lysander setzt alles daran, ihn auszubilden. Doch dem sanften Elegio ist
Töten zuwider.
Sein Leben ändert
sich für immer, als er in den Besitz eines verzauberten Kleides gelangt. Es
verwandelt ihn in Rapunzel – eine gefährliche Schönheit. In ihrer Gestalt ist
er endlich der Todesengel, den Lysander in ihm sehen will.
Aber sein Vater
hat ihn nicht grundlos vor Hexenwerk gewarnt. Mit Rapunzel erwachen Mächte im
Land, die einen nie dagewesenen Krieg entfesseln. Und Elegio, der nie kämpfen
wollte, gerät mitten zwischen die Fronten …
Eine
dunkelfantastische Thriller-Adaption zur Zeit des 30-jährigen Krieges,
angelehnt an das bekannte Märchen der Brüder Grimm: »Rapunzel«.
(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)
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