[Old but gold]
Inhalt/Meinung
Ich muss zugeben,
ich war etwas skeptisch in Bezug auf den Inhalt, denn Fantasy und ich sind
nicht immer kompatibel. Es braucht eigentlich nicht viel, mich zu überzeugen,
aber es muss eben auch das Richtige sein, der richtige Inhalt, die richtigen
Figuren. Das gewisse Etwas braucht jedes Buch, um den Leser auf seine Seite zu
ziehen, aber Fantasy hat es bei mir eben ein bisschen schwerer.
Aus diesem Grund
bin ich auch sehr vorsichtig und mit null Erwartungen an dieses Buch
herangegangen. Wenn ich nichts erwarte, kann ich auch nicht enttäuscht werden.
Ich begann also meine Reise mit Neve. Eine Reise, die mit Tränen endete und die
mich fassungslos zurückließ.
Neve. Eine
Geistersängerin, die dagebliebenen Geistern hilft, den Übertritt zu meistern.
Die ihnen den Schmerz nimmt, die Trauer, damit alle um die Geister herum
weiterleben können. Geistersängerinnen sind etwas Besonderes, Unangreifbar und
in ihrer Einzigartigkeit Unantastbar. Am Anfang dachte ich das wird so ein
Geister-Geisterjäger-Ding, aber ich irrte, denn Neve ist eine sehr einfühlsame
Frau, die die Schmerzen der Geister schon von weiten fühlt und diesem
Sirenengesang dann folgen muss. Es war beeindruckend Neve bei ihrer Arbeit
zuzusehen und die Bereitschaft zu sehen, den Schmerz zu teilen und schließlich
zu heilen.
Außerdem ist Neve
eine wirklich witzige, interessante und mutige junge Frau, die weiß was sie
will und das auch sagt. Sie kann sich durchsetzen, lebt nach besten Wissen und
Gewissen ihr Leben und akzeptiert die Dinge, wie sie sind, ohne sie erstmal
auseinander zu nehmen. Eine Frau, die einer klaren Linie folgt und sich nicht
von ihrem Weg abbringen lässt und die auch die unangenehmen Dinge tut, ohne
sich zu beschweren. Zeitgleich ist sie aber einfach eine Frau mit Gefühlen, die
festgehalten werden will. Vorzugsweise ohne toten Fisch! :-D
Arrion. Ritter mit
jeder Faser seines Körpers. Mann. Ein wirklich, wirklich heißer Mann, dem ich,
und das gebe ich offen zu, nach den ersten Sätzen willenlos Verfallen war. Es
kam kein entkommen. Ich weiß nicht, wie die Autorin das gemacht hat, aber
ernsthaft: Gibt es jemanden, der ihm wiederstehen konnte? Wenn ja, warum? :-D
Arrion ist zu
Anfang etwas undurchschaubar. Neve zieht ihr Geisterding durch, Arrion will in
die nächste Welt wechseln und ehe er sich versieht, muss er die Geistersängerin
gegen die Menschen aus der Stadt unter der Burg verteidigen. Für Arrion geht
plötzlich alles drunter und drüber und er muss feststellen, dass sein Leben
eine Farce war. Er wurde verraten, ausgebeutet und als Ware betrachtet, mit der
jeder machen kann was er möchte. Arrion war stark, wenn Neve es brauchte und
brauchte ihre Stärke, wenn er sie brauchte. Er war anders, als ich dachte und
doch war er genau so, wie ich ihn erwartet hätte.
Neve und Arrion.
Ich habe noch nie so ein harmonierendes Protagonisten-Paar erlebt! Ehrlich!
Einmal angefangen konnte und wollte ich mich von diesen beiden nicht trennen.
Es bereitete mir körperliche Schmerzen, das Buch wegzulegen und zu wissen, dass
es vielleicht einen ganzen Tag dauern könnte, mich wieder zu den beiden
flüchten zu können. Ich wollte nicht, dass Neve und Arrion ohne mich
weitermachen. Ich wollte nicht, dass die beiden diese schlimmen Dinge erleben
und doch mussten sie es, um zu den Menschen zu werden, die sie am Ende sind. Es
war eine Entwicklung, die aus einem Geben und Nehmen entstand. Die aus Liebe,
Respekt und dem Wissen, dass man den Einen/die Eine gefunden hat emporwuchs,
immer größer wurde, um am Ende einfach unzerstörbar zu sein. Als wären Arrion
und Neve schon immer da gewesene. Gemeinsam. Als würde es schon immer „Arrion
und Neve“ heißen. Als wäre Neve nicht jahrzehntelang alleine durch die Reiche
gewandert.
Es ging um Liebe.
Eine Liebe, von der niemand wusste, dass sie da ist. Schon immer da war. Sie
wartete, bis das Schicksal zuschlug, denn die Götter hatten Pläne. Aber niemand
ist so gemein und herzlos und stellt sich der einen, wahre Liebe entgegen.
Es ging um
Selbstverwirklichung. Niemand muss ein Leben leben, dass andere bestimmt haben.
Nur weil irgendwann, irgendjemand mal gesagt hat, dass Geistersängerinnen
alleine durch die Welt ziehen müssen, muss man das nicht akzeptieren. Warum?
Jeder wählt das Leben, das er leben will und nicht anders.
Es ging darum, die
Menschen zu akzeptieren, wie sie sind. Leben und leben lassen. Der freie Wille
ist auf ewig ungebrochen und selbst die Geister können entscheiden, wann sie
gehen wollen.
„Arrion“ von Tanja
Rast hat mich tief beeindruckt und auch wenn ich hier und da ein paar
Tippfehlerchen sah, stolperte ich nicht. Ich rauschte durch die Seiten, rannte
Neve hinterher, sah Arrion beim Kämpfen zu und lebte für kurze Zeit in einer
Welt, aus der ich nach so kurzer Zeit nicht wieder hinauswollte. Ich wollte
nicht, dass die Geschichte endete, und doch tat sie es. Ohne Rücksicht auf
meine Wünsche, ließ die Autorin mich wegen Arrion weinen. Die Tränen flossen
(und fließen schon wieder *schnief*) weil es vorbei war. Das Ende kam, sah mich
an, steckte mir die Zunge raus und sprach: Du durftest nur einen kleinen Teil
von Neve und Arrion sehen. Jetzt geh, es ist vorbei. Und ich ging. Weinend.
Und ich ging
lachend, weil Arrion und Neve einfach perfekt zusammen sind und ich mich von
Herzen freute, dass die beiden sich fanden. Für mich sind Neve und Arrion das
Protagonisten-Paar Nummer 1. Diese Kombination kann niemand toppen. Da war
diese Verbindung, diese Wellen… ich kann es kaum in Worte fassen. Es war weder
Neve noch Arrion die mich begeisterten, es waren beide zusammen, denn mit einem
alleine wäre die Geschichte nur halb so gut geworden. Bei ihnen stimmte einfach
die Chemie! Trotz totem Fisch. :-D
Fazit
Kaum zu glauben,
aber „Arrion“ hat mich sowas von geflasht, dass ich einige Tage brauchte, um
mich dem nächsten Buch zuwenden zu können. Ich überlegte tatsächlich eine
Weile, ob ich nochmal von vorne Anfange, einfach, weil ich meine Dosis „Arrion
und Neve“ brauchte und sie noch nicht gehen lassen wollte. Final lässt sich
sagen: Lest! Dieses! Buch! Euch entgeht die beste Verbindung, die zwei Figuren
in einem Buch haben kann! Eine Geschichte, die allein von den Protagonisten
lebt! Das beste Fantasy-Buch, was ich dieses Jahr lesen durfte!
„Arrion“ von Tanja
Rast bekommt von mir eine mega Leseempfehlung für eine Geschichte, die mich
auch Tage nach dem lesen noch zum Weinen bringt, einfach, weil sie vorbei ist.
Danke liebe Tanja, dass du Arrion und Neve eine Stimme gegeben hast und Danke,
dass wir die Geschichte der beiden lesen dürfen!
Klappentext
Neve ist eine
Geistersängerin, deren Aufgabe darin besteht, verlorenen Seelen den Übergang ins
Jenseits zu ermöglichen. Schwarze Magier hingegen wollen aus den Geistern eine
unbesiegbare Armee aufstellen und haben daher die Jagd auf die friedlichen
Sängerinnen eröffnet. Alleine der Geisterritter Arrion, der sich gegen Neves
Willen zu ihrem Beschützer aufschwingt, scheint in der Lage, ihr gegen die
Bedrohung beistehen zu können. Es ist allerdings nicht hilfreich, dass sie sich
über die Grenze des Todes hinweg verlieben …
(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)
Huhu Tilly,
AntwortenLöschenich habe dich für den Winter / Weihnachts - Tag nominiert und würde mich freuen, wenn du dabei bist:-)
https://papierundtintenwelten.com/ein-winter-weihnachts-tag/
Liebe Grüße, Petra