Inhalt/Meinung
„Stollenblut“ ist der Auftakt zur zweiten
Staffel der „Magie verfallen“-Reihe von Tanja Rast und ich muss gestehen, ich
freute mich auf neuen Lesestoff, denn ich mag die Novellen um Zauberei und
Liebe sehr gern. Sie eignen sich gut für zwischendurch, machen Spaß und sind
unterhaltsam.
Ob das hier auch der Fall war? Finden wir es
heraus!
Der Schreiber Enris landet mit seinem Magister
Fennlen in einer Minenkolonie, wo das kostbare Stollenblut abgebaut wird, dass
die Magier zum zaubern benötigen. In der Kolonie sind einige Morde geschehen
und die gilt es aufzuklären. Während der Magister aber nur so tut, als würde er
ermitteln, findet Enris Zugang zu den Arbeitern, allen voran zu Arev, dem er
sehr nahekommt. Bevor Enris klar wird, wo er da hineingeraten ist, überschlagen
sich die Ereignisse und er sitzt in einer feuchten Höhle, alleine mit seinen
Gedanken. Wer ist Freund? Wer ist Feind? Enris muss sich entscheiden, wem er
vertrauen will und wie sein weiterer Lebensweg aussieht.
Tanja Rast hat in „Stollenblut“ wieder eine
wunderbare, magische Geschichte erschaffen, die auch mit wenigen Knalleffekten
auskommt und zu fesseln weiß. Die Story ist spannend, denn es ist von Anfang
ein Rätsel, was genau in der Kolonie los ist. Ich grübelte mit Enris, wer an
den Morden schuld sein könnte und wunderte mich über das Verhalten mancher
Minenarbeiter. Einerseits froren wir beide erbärmlich in dem Schnee,
andererseits wurde Enris wohl schnell ganz warm, als er Arev sah und die
Anziehung zwischen den beiden war sofort spürbar.
Enris, als kleiner Schreiber, ist das Leben in
der Kolonie fremd. Harte, körperliche Arbeit kennt er so nicht, aber es dauert
nicht lange, und er hat sich mit den Gegebenheiten vor Ort auseinandergesetzt.
Er durchschaut die Arbeitsgänge und wird auch schnell auf Ungereimtheiten aufmerksam.
Wenn ihn der Magister nur lassen würde, wäre Enris zu viel mehr imstande,
leider wird er aber von Fennlen ausgebremst, der seine eigenen Pläne zu
verflogen scheint.
Enris ist zu Anfang etwas naiv, aber einfach nur, weil er es nicht besser weiß. Er lernt schnell und wächst über seine Grenzen hinaus. Auch wenn er kleiner und schmächtiger als Arev ist, ist er auf keinen Fall schwach und schon gar nicht dumm.
Enris ist zu Anfang etwas naiv, aber einfach nur, weil er es nicht besser weiß. Er lernt schnell und wächst über seine Grenzen hinaus. Auch wenn er kleiner und schmächtiger als Arev ist, ist er auf keinen Fall schwach und schon gar nicht dumm.
Arev ist der große, starke Mann, der in der
Mine arbeitet und sich jeden Tag abschuftet, um für die Magier das Stollenblut
frei zu legen. Der Ton innerhalb der Kolonie ist rau und die Sprüche der
Arbeiter könnten einem kleinen Schreiber schon mal heiße Ohren verursachen.
Zuerst will Arev eigentlich nur Informationen aus Enris und dazu ist ihm jedes Mittel
recht. Er merkt jedoch schnell, dass Enris nicht dumm ist und dass zwischen
ihnen beiden mehr sein könnte, wenn er selbst nicht noch ein Päckchen aus der
Vergangenheit mit sich rumtragen würde. Arev möchte gerne ganz und gar alles
hinter sich lassen, aber manche Versprechen müssen eingelöst werden, bevor man
endgültig abschließen und weitergehen kann. Auch wenn das bedeutet, dass man
neue Freundschaften auf eine harte Probe stellt.
Fazit
„Stollenblut“ reiht sich in die Novellen von
Tanja Rast ein und ergänzt die „Der Magie verfallen“-Reihe ganz wunderbar mit
tollen Charakteren, witzigen Dialogen und Figuren, die wissen was sie wollen.
Es ist eine seichte Geschichte für zwischendurch, bei der man sich auf ein
Happy End verlassen kann.
Der Weltenbau, den Tanja Rast ganz erfolgreich
betreibt hat mich wieder am meisten beeindruckt. Über die ganzen Welten würde
ich am Ende immer gerne mehr erfahren.
* * *
Klappentext
Der Magie verfallen – das ist eine
Gay-Fantasy-Reihe um Krieger und Magier, Priester und Diebe. Jeder Roman
erzählt die Romanze zweier gegensätzlicher junger Männer – zwischen Gefahren,
Abenteuern und großen Gefühlen.
Die winterliche Ungastlichkeit der Minenkolonie
ist ein Schock für den schüchternen Enris. Doch hier, wo das wertvolle
Stollenblut abgebaut wird, treibt ein Mörder sein Unwesen. Im Kielwasser von
Magister Fennlen taucht der kleine Schreiber in eine fremdartige Welt ein.
Während Fennlen Verhöre vornimmt, macht Enris
sich mit seiner neuen Umgebung vertraut und trifft auf den charismatischen
Hünen Arev, mit dem er rasch im Bett landet.
Doch weitere Morde geschehen, Arev gerät unter
Verdacht, und schließlich muss selbst Enris einsehen, dass der Geliebte ganz
eigene Gründe hat, in den Stollen alten und neuen Geheimnissen nachzuspüren …
(Das Copyright von zitierten Text, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit Erlaubnis von mir.)