Montag, 4. März 2019

"Die Herrschaft der Dämonenfürsten", Monika Grasl



[Rezensionsexemplar]

ACHTUNG! DIE REZENSION KANN SPUREN VON SPOILERN ENTHALTEN! ACHTUNG!



Inhalt/Meinung


„Die Herrschaft der Dämonenfürsten“ ist der zweite Teil der Chroniken der Dämonenfürsten-Trilogie und ich war wirklich gespannt darauf, denn der erste Band hatte ich ja etwas ratlos zurückgelassen. Nun, lasst euch gesagt sein, es gab direkt zu Anfang eine Überraschung.

Die Geschichte beginnt nämlich nicht da, wo Band 1 endete. Die Dämonenfürsten sind befreit und herrschen auf der Erde. Die Menschen sind versklavt oder haben sich in den Untergrund zurückgezogen. Es ist ein sehr fragiles Gleichgewicht, was im Jahr 3500 herrscht und alles, was dieses Gleichgewicht zerstören könnte, wird von beiden Seiten gemieden. Eigentlich. Denn mal ehrlich, es gibt immer jemanden, der meint es besser zu wissen, oder?

So jemand ist Salomon. Salomon denkt, er wäre das Geschenk der Götter an die Menschen und ist dazu bestimmt, die unterdrückten Menschen zu retten. Geprägt von Größenwahn und schlechten Entscheidungen führt Salomon die Menschen zu einem Ereignis, dass eigentlich niemand will. Auch die Dämonenfürsten nicht. Aber Salomon lässt sich von niemandem aufhalten und ist auch bereit, über Leichen zu gehen. Ob Freund, ob Feind, Salomon kennt nur noch ein Ziel. Er, der König der Menschen, hat recht. Und alle, die etwas anderes sagen, müssen sterben.

Ich muss zugeben, dass eigentlich gar nicht soooo viel passiert. Von Anfang an läuft die Geschichte auf einen Kampf hinaus, es ist nur die Frage, wer auf welcher Seite steht. Dämonenfürsten gegen Menschen, aber nicht alle Menschen sind gegen die Dämonen. Es ist eine unruhige Zeit, es gibt Verräter, Intrigen und kaum Freundschaften oder gar Liebe. Es herrscht Krieg, aber alle sind des Kämpfens müde, selbst die Dämonen wollen lieber zurück in die Hölle und ihre Ruhe haben. Aber Salomon will alle Menschen befreien und hält weder von Kompromissen, noch vom einfachen Reden etwas. An Vereinbarungen hält er sich gleich mal gar nicht und macht von Anfang eigentlich alles nur viel schlimmer. Ich bin ganz ehrlich, ich mochte Salomon nicht. Von Anfang an schon nicht und das wurde auch nicht besser, eher schlimmer.

Es gab andere Figuren, die die Geschichte trugen und ihr den Hauch einer Hoffnung gaben, die vermittelten, dass da mehr sein muss als Kämpfen und Sterben. Menschen, die für ihre Überzeugungen einstehen und alles geben, um diese durchzusetzen.
Der Roman regt zum nachdenken an, denn am Anfang lagen meine Sympathien klar bei den Menschen. Ich bin davon ausgegangen, dass die Dämonen die bösen sind und habe sie erstmal alle gehasst. Während der Geschichte musste ich feststellen, dass auch hier nicht alles weiß und schwarz ist, sondern dass auch bei den Dämonen Grautöne herrschen. Es waren die Menschen, die am Ende für mich die bösen waren. Überraschend, aber ich stand auf der Seite der Dämonen, denn das was sie wollten, war nicht so falsch. Durch Salomon gab es aber keinerlei friedlichen Kontakt. Man weiß während der ganzen Geschichte einfach nicht, wer wirklich zu den Bösen und wer zu den Guten gehört.

Die verschiedenen Perspektivträger und seltsamen Namen der Dämonen machte es mir nicht immer leicht, mich zurecht zu finden, aber der bildliche Schreibstil, fesselte mich dennoch sehr an die Seiten. Ich weiß nicht genau, wohin mich die Geschichte jetzt führte und was die ganze Handlung mit dem Verlauf des großen Ganzen zu tun hat, aber ich denke, dass werde ich dann im dritten Band erfahren.



Fazit


„Die Herrschaft der Dämonenfürsten“ spielt mit dem Schubladendenken der Leser und zeigt auf eine eindrucksvolle Art und Weise, dass man nie vom offensichtlichen Ausgehen sollte. Sympathien können wechseln. Trotz allem weiß ich nicht genau, wohin mich die Geschichte jetzt geführt hat. Ich habe auch am Ende dieses Teils ein leicht unzufriedenes Gefühl und bin jetzt wirklich gespannt auf Band 3, denn ich denke, dass vieles, was in meinem Kopf umgeht, dort endlich einen Sinn ergibt.



Klappentext


Man schreibt das Jahr 3500. Die freien Menschen leben verborgen im Untergrund. Die Großfürsten der Hölle halten die Städte besetzt und einen Teil der Menschheit als Sklaven.

Da erhebt sich ein Mann namens Salomo und krönt sich zum König. Er will der Herrschaft der Großfürsten ein Ende setzen.

Wird das Leben unter Salomo aber tatsächlich besser sein?





(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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