Inhalt/Meinung
Ich hab schon länger keine Novellen mehr
gelesen, obwohl ich solchen relativ kurzen Geschichten verdammt viel abgewinnen
kann, denn sie können in kurzer Zeit richtig gut unterhalten! Als mit „Der Hain
hinter dem Herrenhaus“ über den Weg lief, wusste ich, dass ich dieses Buch
lesen muss, denn allein schon das Cover spricht mich total an! Verlor ich mich
in der Gestaltung oder konnte die Geschichte auch überzeugen?
Die Handlung ist schnell erzählt: Konstantin,
ein heruntergekommener Sprössling einer anerkannten Familie, lebt mehr schlecht
als recht vor sich hin, als er plötzlich zu einer Erbschaft kommt, die sein
ganzes, bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Sein Dasein könnte sich in zwei
Richtungen entwickeln: entweder bekommt er alles, was er je wollte oder er stürzt
noch schlimmer ab als je zuvor. Auf seiner Reise zu dem Wissen, was er
eigentlich will und braucht, findet er neue Freunde, neue Feinde und etwas, mit
dem er niemals gerechnet hätte.
Das Herrenhaus, in dem das Gros der Geschichte
spielt, ist ein wahrer Traum! Sofort, als Konstantin es zum ersten mal sah,
hatte ich mich in das Haus verliebt und sog jede Beschreibung in mich auf. Es
wirkt verzaubert, einzigartig und dennoch wie ein Heim für einen aus der Spur
geratenen Mann.
Ganz viel zu dieser Stimmung trägt die
Schreibweise von Jenny Wood bei. Das Genre dieser Novelle ist
„Gaslichtromantik“ und nichts könnte treffender sein! In meinem Kopf hatten die
einzelnen Szenen immer einen Lichtschimmer, wie Kerzenlicht ihn erzeugt, oder
Sonnenstrahlen im Frühling ganz zeitig am Morgen, wenn die Welt noch schläft
und alles still ist. Die Stimmung war einzigartig und hatte mich von Anfang an
in ihren Fängen!
Konstantin Balthasar von Heerstein war eine
interessante, manchmal etwas skurrile Hauptfigur. Es gab viele Momente in denen
ich ihn gerne mal so richtig geschüttelt hätte, allerdings konnte ich ihn auch
verstehen. Wenn man etwas Wunderbares entdeckt, dass sonst kaum jemand kennt,
dann möchte man nun mal gerne mehr darüber wissen. Er ist von Natur aus Neugierig,
neigt aber dazu keinen wirklichen Geschäftssinn zu haben, was ihm mehr Probleme
bereitet, als er zugeben will. Aber Konstantin ist lernfähig, er weiß, was von
seinem Scheitern abhängt und tut alles, um das zu verhindern. Er ist kein
schlechter Mensch, aber leider auch irgendwie noch nicht richtig erwachsen.
Jemand, der ihn führt, ein bisschen lenkt und hin und wieder Nachsicht walten
lässt, würde Konstantin gut tun.
Und da kommt das Hausmädchen Sandrin ins Spiel.
Sie ist nicht nur die gute Seele des Herrenhauses sondern die gute Seele der
Geschichte. Sie wirkte im Gegensatz zu Konstantin immer geradlinig und echt.
Sie wusste, was sie will und was nicht. Außerdem war sie taff und nicht auf den
Mund gefallen! Ich mochte Sandrin sogar noch ein bisschen mehr als Konstantin,
denn sie kam mir nicht so wankelmütig rüber. Es dauert, bis Konstantin seine
Mitte gefunden hat, und das machte ihn hin und wieder etwas unberechenbar, auch
wenn er sich Mühe gab. Sandrin hingehen war standhaft und loyal!
Manchmal sieht man vor lauter Verlockungen, die
einem das Leben vor die Füße wirft, nicht sofort, dass man das, was man am
dringendsten braucht und will, eigentlich schon lange in seiner Reichweite hat.
Das lernt Konstantin schnell. Auch dass nicht alle Verlockungen gut sind und
man vielen von ihnen einfach nicht nachgeben sollte. Egal, wie sehr man sie
will.
Die Geschichte „Der Hain hinter dem Herrenhaus“
hält einige Überraschungen bereit, angefangen von den tollen
Steampunk-Erfindungen, über die wunderbaren Charaktere, bis hin zu ….
*Übertragung abgebrochen* ^^
Fazit
„Der Hain hinter dem Herrenhaus“ ist eine
wunderbare Novelle, die zu Unterhalten weiß. Steampunkt trifft auf grandiose
Charaktere, von denen jeder wirklich toll ausgearbeitet ist. Auch wenn es nur
eine kurze Geschichte ist, fühlt man sich nach dem Lesen, als hätte man eine
viel längere erlebt, denn es passiert so viel auf wenig Seiten! Von mir gibt es
eine klare Kauf- und Leseempfehlung!
* * *
Klappentext
»Ich würde meiner Persönlichkeit weitere
Rädchen hinzufügen und sie so eines Tages perfektionieren.«
Konstantin Balthasar
von Heerstein ist ein Lebemann – gutaussehend, charmant und pleite.
Verstoßen von seiner Familie, mit einem Hang zu Alkohol, Kartenspiel und Frauen
versucht er, über die Runden zu kommen. Mit dem Auftauchen eines Anwalts
verändert sich jedoch plötzlich alles. Konstantin erbt die Verantwortung für
ein Unternehmen, doch die Vorstandssitzungen mit biederen Geschäftsmännern
langweilen ihn schnell. Stattdessen weckt das Hausmädchen Sandrin seine Neugierde,
die junge Frau wacht über das Geheimnis des Hains hinter dem Herrenhaus. Dort
lauert eine noch viel größere Versuchung, die Konstantins Ruf, Vermögen und
Verstand gefährdet.
(Das Copyright von Text, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustratoren, die im Impressum erwähnt werden.)
Hallo Tilly,
AntwortenLöschenich gebe dir Recht: Das Cover des Buches ist einfach nur wunderschön <3 Aber auch die Geschichte hört sich sehr gut an.Besonders der Protagonist scheint hier auch sehr gut herausgearbeitet worden zu sein. Was mich persönlich ein wenig stört ist das Steampunkelement. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie komm ich mit Steampunk meist nicht klar.
Eine sehr schöne Buchvorstellung <3
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hey Tanja,
Löschenauch die Innengestaltung ist so schön! <3
Lass dich von dem Steampunk nicht verwirren, dass kommt gar nicht sooo sehr vor. Es gibt ein paar winzige Elemente, aber die fallen nicht auf. Das Wort "Steampunk" ist vielleicht auch falsch gewählt. Auf dem Cover steht "Gaslichtromantik", und das trifft es wohl eher.
LG
Tilly
Hey Tilly ♥
AntwortenLöschendas Buch muss ich mir noch mal näher anschauen nach deiner Rezension. Hört sich ganz interessant an, auch wenn Steampunk nicht so meins ist, kommt es aber auf die Charaktere drauf an, ob es was für mich ist oder nicht.
Vielen Dank für die Rezension, ich denke, ich suche mal nach einer Leseprobe und schaue dann mal wieder :)
Liebste Grüße Sine