Inhalt/Meinung
“Die Tribute von Panem”. Fluch und Segen zugleich. An die Bücher bin ich rein gar nicht rangekommen und habe mich tatsächlich durch alle Bände durchgequält. Dafür mochte ich die Filme umso mehr. Und natürlich konnte ich nicht wiederstehen, als “Das Lied von Schlange und Vogel” herauskam. Und genauso lange steht das Buch auch schon in meinem Regal, einfach weil ich mich nicht rangetraut hatte. Die Sorge schwang mit, ob ich mich wieder genauso quälen würde und 600 Seiten sind nicht wenig, wenn man sich durch jede einzelne Seite quält. Also stand das wirklich schöne Buch eine ganze Weile sehr dekorativ in meinem Regal, bis ich mir dachte, jetzt oder nie!
In diesem Band lernen wir Coriolanus Snow besser kennen. Ja, den Snow! Der Name dürfte allen, die Panem kennen, etwas sagen. Es ist nicht unbedingt die Vorgeschichte zu der Panem-Reihe, sondern wirklich die Geschichte der Figur Snow. Wer gehofft hat, auf alte Bekannte zu treffen, ist hier falsch, denn keine Person aus der Reihe taucht hier auf. Außer die Spotttölpel, die sind wieder mit dabei.
Ich fand es wirklich super, nochmal in die Welt von Panem eintauchen zu können. Es stehen die 10. Hungerspiele an und zum ersten Mal gibt es eine Änderung. Die Tribute gehen nicht nur in die Arena, sondern werden von Mentoren begleitet, denn die Bevölkerung von Panem langweilt sich schnell. Deswegen müssen immer neue Ideen her. Mentoren sind hier aber Schüler, die ihren Abschluss machen. Ausgewählte Personen der oberen Schicht, denen natürlich das Gewinnen durch einen Preis auch schmackhaft gemacht wurde. Es war wirklich interessant zu sehen, wie dieses Mentorenprogramm angelaufen ist und dass es nicht immer “alte” Tribute waren, die die Neuen anleiten sollten. Die Entwicklung dahinter fand ich echt toll und hätte darüber gerne noch mehr erfahren.
Der Protagonist Snow ist anders, als ich es erwartet hätte. Seine Figur hatte ja in der Reihe immer einen leicht unsympathischen Beigeschmack, aber natürlich ist er durch irgendwas so geworden, wie er nun mal ist. Das erfährt man sehr ausführlich auf 600 Seiten und auch wenn mir der Einstieg etwas schwer fiel, glitten die einzelnen Kapitel danach nur noch so an mir vorbei. Einmal drin, musste ich unbedingt wissen, wie es mit Snow weitergeht, denn - ich glaube nicht, dass ich das wirklich schreibe - ich fand ihn sympathisch und konnte sein handeln, bis kurz vor den Schluss, nachvollziehen. Er hat Ecken und Kanten, er versucht irgendwie im Kapitol zu überleben, denn der Krieg hat ihm nicht gut getan. Er und seine Familie leben am Existenzminimum und kämpfen jeden Tag um essen, um den Schein einer anerkannten Familie und um den Ruf des Namen Snow. Nach außen hin muss alles perfekt sein und darum kämpft Snow jeden einzelnen Tag. Diesen Kampf und seine Bemühungen mit anzusehen hat ihn zu einem Menschen gemacht, von dem ich wissen wollte, wie er zu der Person in der Panem-Trilogie werden konnte.
Der Weg ist kein leichter, die Hungerspiele sind grausam, aber Snow als Mentor baut eine Beziehung zu seinem Tribut auf. So eng, dass er sie unterstützt und damit Dinge in Gang setzt, die er so nicht hat kommen sehen. Snow verändert sich im Laufe der Geschichte. Er wird geprägt von den Ereignissen, von schwierigen Entscheidungen und von den Personen, die sich mit ihm befassen. Die Entwicklung vom Anfang zum Ende ist ziemlich krass und am Ende erkennt man dann auch die Person, die er in der Reihe ist. Man erkennt den Präsidenten und den skrupellosen Herrscher, der er einmal sein wird.
Am Ende gab es eine Situation mit seinem Tribut, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Es wird geschossen, es wird gehasst und mit ist noch immer nicht klar, warum das alles so plötzlich passiert ist (wenn es jemanden gibt, der mit mir darüber reden möchte: gerne!)
Fazit
Wer die Panem-Reihe mochte, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen. Man erfährt, wie sich die Hungerspiele entwickelten. Wie Snow zu dem wurde, der er ist und das nicht immer alles schwarz und weiß ist. Es gibt ganz schön viel grau dazwischen und darin bewegt sich Snow. Es hätte viele Figuren gegeben, von denen man die Vorgeschichte hätte erzählen können, aber ich glaube, dass es Snow war, war perfekt. Er ist später der Bösewicht, aber jetzt weiß man, dass er genauso einer der Guten hätte werden können. Aber das Kapitol und Panem und auch die Hungerspiele haben ihn zu dem gemacht, der er geworden ist.
Ganz klare Leseempfehlung von mir!
Klappentext
Ehrgeiz treibt ihn an. Rivalität beflügelt ihn. Aber Macht hat ihren Preis. Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden. Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen – tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben – um jeden Preis.
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