Montag, 11. Oktober 2021

"Castle Rose - Das schlafende Schloss", Jasmin Jülicher


 

Inhalt/Meinung

Eine Märchenadaption geht, falls ihr das noch nicht wisst, bei mir immer, denn ich finde Märchen klasse und finde es noch besser, wenn die altbekannten Geschichten auf eine neue, andere Art erzählt werden.

„Castle Rose – das schlafende Schloss“ macht da keine Ausnahme. Die Geschichte von Dornröschen in einem Steampunksetting und einem schlafenden Prinzen, da konnte ich nicht widerstehen! Der Klappentext hat mich außerdem angesprochen und ohne weiter zu überlegen, widmete ich mich Julianna, den Sleepern und dem Aether, der anscheinend nur Ärger verursacht.

Die Story ist ganz anders, als das Märchen, das die Vorlage bot und von Klischees sollte man sich als Leserin schnell verabschieden. Julianna kümmert sich mehr oder weniger erfolgreich um ihren Bruder, denn die Mutter ist verschwunden und der Vater ist ein Sleeper. Er ist in Berührung mit dem Aether gekommen, der die ganze Stadt durchdringt und in fast allen technischen Erfindungen seinen Nutzen findet. Diese blaue Substanz ist gleichzeitig wichtig, denn sie treibt quasi die ganze Stadt an, aber ach gefährlich. Denn eine unbedachte Berührung reicht und man fällt in einen todähnlichen Schlaf, aus dem noch nie jemand aufgewacht ist.

Der Aether stammt aus dem Schloss, das am Rande der Stadt steht und die Königsfamilie beherbergt. Ein Unglück geschah, viel Aether wurde freigesetzt und das Schloss samt Einwohner versank in tiefem Schlaf. Rosen umwuchern das Gelände, niemand ist je hindurch gekommen.

Julianna und ihr Bruder führen ein einfaches, aber anstrengendes Leben, als eine Tragödie Julianna dazu zwingt, sich auf eine Fremde einzulassen und mit ihr ins Schloss einzubrechen. Julianna hat dabei ein schlechtes Gefühl, aber sie braucht das Geld und in dem Schloss, in dem seit dem Unfall niemand war, muss ja viel Gold rumliegen. Ich fand Julianna wirklich gut und mochte sie. Sie kämpft um ihre Familie und tut ihr Möglichstes, damit sie und ihr Bruder irgendwie klarkommen. Es ist alles recht trostlos, aber Julianna kämpft jeden Tag. Sie hat auf jeden Fall Ecken und Kanten, aber das machte sie nur noch sympathischer.

Neben Julianna gibt es noch einige andere Figuren, die ich auch alle mochte (auch wenn sie sich als weniger gut herausgestellt haben). Sie verfolgen alle ein Ziel, sind echt und besitzen Charakter. Jeder hat so seine Eigenheiten.

Die Story an sich entwickelt sich schnell und logisch. Ich konnte Juliannas Entscheidungen immer nachvollziehen und fieberte mit ihr mit. Sie hat ein schlechtes Gewissen, während des Diebstahls, gleichzeitig fällt ihr aber kein anderer Weg ein. Das konnte ich alles verstehen. Die Geschichte war durchweg spannend und fesselte mich an die Seiten.
Die Welt als solche war wahnsinnig interessant. Steampunk, Aether, kleine Erfindungen. Die Stadt hat mich besonders interessiert, davon hätte ich gerne mehr gesehen. Ich weiß nicht, ob noch mehr Ausflüge in die Story, die Welt und diese Stadt geplant sind, aber spannend wer es auf jeden Fall, noch mehr davon zu entdecken.

Ein paar kleine Dinge gab es dennoch, die mich gestört haben, die ich aber nicht verraten kann, ohne zu spoilern. Ich finde, auf einige Handlungen hätte mehr eingegangen werden können. Ein paar Situationen waren zu oberflächlich und manche Figuren benahmen sich manchmal komisch.

 
Das Ende gefiel mir sehr gut und rundet die Geschichte fantastisch ab. Ich denke, dass durchaus Potenzial für noch einen Ausflug zu Julianna vorhanden ist. ^^

 

Fazit

„Castle Rose – Das schlafende Schloss“ erzählt Dornröschen mal anders. Steampunk, brechende Klischees, Spannung und um alles windet sich der potenziell tödliche Aether. Wer Märchenadaptionen mag, sollte hier durchaus mal einen Blick reinwerfen. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Situationen in der Geschichte, aus denen man noch mehr hätte rausholen können.

 

Klappentext

Dornröschen mit verkehrten Rollen: Was passiert, wenn der Prinz schläft und eine Diebin ihn aufweckt?

Eine Märchenadaption ohne viel Romantik in einem faszinierenden Steampunk-Setting mit einem Hauch Mystery.

"Castle Rose - Das schlafende Schloss" der neue Fantasyroman von Jasmin Jülicher.

Seit mehr als einem Jahrzehnt schlafen alle Menschen im mit Rosenranken überwucherten Castle Rose. Sie sind Opfer des Aethers, einer Substanz, die jeden in einen ewigen Schlaf fallen lässt, der sie berührt.

Auch Juliannas Vater ist ein Sleeper, ihre Mutter wird seit Jahren vermisst. Ganz allein kämpft sie darum, sich und ihren Bruder mit kleinen und größeren Diebstählen über Wasser zu halten. Doch dann erkrankt ihr Bruder tödlich und Heilung verspricht nur eine teure Behandlung.

Um ihn zu retten, bricht Julianna in Castle Rose ein und stiehlt die Schätze des Schlosses. Doch als sie versehentlich den schlafenden Prinzen berührt, erwacht er...

Begleite Julianna auf ihre abenteuerliche Reise!

Wird es ihr gelingen, ihren Bruder zu retten? Gibt es eine Hoffnung für die Sleeper? Und: Was fängt man mit einem wiedererweckten Prinzen an?

 


 

 

 

 

(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

2 Kommentare:

  1. Hallo Tilly,
    mir sagte das Buch gar nichts, aber mir hat das Cover direkt gefallen und deine Rezension hat mich sehr neugierig gemacht! Ich lese ab und an auch mal ganz gern Märchenadaptionen und wenn dann noch viele neue, eigene Ideen drinstecken, umso besser!
    Dass du ie Protagonistin mochtest, ist natürlich schon mal gut, wenn man da nicht war, wird, kann es schnell problematisch werden. Aber auch sonst schien das Buch für dich ja richtig gut gepasst zu haben. Ich finde es auch interessant, das Märchen in ein Steampunkt Setting zu setzen. Du hast mich mit deiner Begeisterung auf jeden Fall angesteckt, das Buch wandert umgehend auf meine Merkliste ;)
    Liebe Grüße
    Dana

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  2. Hallo Tilly,

    ich muss sagen, dass mich das Cover gerade richtig angesprochen hat, als ich durch deinen Blog gestöbert habe. Umso neugieriger habe ich in deine Rezension geklickt. Der erste Satz.. hätte locker von mir kommen können. Märchenadaption gehen IMMER.

    Mir gefällt die Idee total gut, dass Dornröschen hier männlich ist und aus Versehen von einer Diebin geweckt wird. Was du über die Welt und die Charaktere schreibst, klingt vielversprechend. Jedoch habe ich im Klappentext jetzt gelesen, dass die Geschichte ohne viel Romantik auskommt. Eine kleine Romanze habe ich dennoch oft gerne drin. Gibt es im Buch eine, die vielleicht als Side-Plot geführt wird bzw. nicht im Hauptfokus steht?

    Das Buch werde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Vielen Dank für die interessante Buchvorstellung.

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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