Montag, 19. November 2018

Interview und Stadtführung mit Jasmin Jülicher // Der Hüter - Stadt der Asche // Teil 2





Sooo ihr Lieben, jetzt geht es auch schon zum zweiten Teil! Hier kommt ihr zum ersten Teil.
Es war bis jetzt echt aufregend und ich kann euch sagen, es wird nicht ruhiger. Aber jetzt lest erstmal in Ruhe weiter. 



"Hallo Tilly", begrüßt mich nun Nic. Sie kommt auf mich zu und schüttelt mir die Hand. Sie sieht nicht mehr so aus, wie ich sie in Erinnerung habe. In Biota war sie gepflegt, prächtig gekleidet, ganz so, wie es ihrem Status als Botania entsprach.
Jetzt ist ihre Kleidung schlicht und an manchen Stellen ist sie schmutzig. Sie wirkt müde, doch in ihren Augen sehe ich noch immer das Selbstbewusstsein von früher.

Plötzlich geht die Tür hinter uns auf und eine Frau steht im Einang. "Ja?", raunzt sie und Alexander und Nic verabschieden sich hastig von uns, um der Frau in das Haus zu folgen.
"Lass uns auch gehen", sagt Jasmin und ich folge ihr tiefer in die Stadt hinein.
Im nächsten Viertel geht es lebendig zu, überall sind Menschen, die Geschäfte besuchen oder sich auf der Straße unterhalten. "Das ist Dodge City. Wenn man irgendetwas braucht, ist man hier goldrichtig."
Ich sehe mich um und lasse die vielen bunten Schilder, die fremdartigen Menschen und vor allem die vielen Waffen auf mich wirken, die überall präsent sind.
„Trifft man neben Alexander und Nic noch auf andere Bekannte aus Biota?“ Ich verarbeite die Unterschiede der Ringe, während wir weiterlaufen. Es sind ganz schön viele Eindrücke. „Aktuell läuft ja noch deine Crowdfunding-Kampagne. Ich hab versucht, mir die Seite anzusehen, bevor ich herkam, aber der Empfang war im U-Boot nicht so gut. Läuft es gut?“
"Aus Biota ist sonst nur noch Oliver mit nach Narau gekommen, aber so viel ich weiß, liegt er noch hier auf der Krankenstation." Jasmin deutet auf ein Gebäude, über dessen Tür ein Schild mit den Worten "The World's fair" prangt. "Doktor Henry Holmes kümmert sich um ihn. Er ist zuversichtlich, dass er es schaffen wird."
Langsam schlendern wir weiter und betreten durch eine Gasse das Innere der Ringe. Über dem Eingang steht "Mavoria". Hier sind die Häuser riesig und prachtvoll, Säulen ragen vor den Eingängen auf und jedes Haus wird von einem anderen Wappen geschmückt. Doch die düstere schwarze Farbe der Steine, aus denen die Häuser gebaut sind, nimmt diesem Ort ein wenig von seinem Glanz.
"Und das Crowdfunding läuft gut. Im Moment steht es bei 72% und noch bis zum 23.11. können interessierte Leser daran teilnehmen." Wir bleiben vor einem Gebäude stehen, über dessen Tür ein riesiges silbernes Schwert angebracht ist. "Wir sind da, das hier ist Garretts Haus." 
„Es wirkt alles sehr drückend und gefährlich. Wie war es, diese Stadt zu entwickeln? Was hat dich inspiriert?“ Ich fasse Jasmin am Arm, die gerade klopft und halte sie fest. „Was erwartet mich jetzt? Muss ich Angst vor Garrett haben?“ Ein bisschen eingeschüchtert bin ich schon, dass muss ich zugeben.
"Die Stadt zu entwickeln war spannend. Mir macht es sehr viel Spaß, eine Stadt zu konzipieren und mir zu überlegen, wie dort alles funktionieren und zusammenhängen könnte.
Bei Narau hat mich diesmal der Wilde Westen inspiriert. Die meisten historischen Figuren, die du hier antriffst, stammen von dort. Auch Garrett. Und ich muss dich vorwarnen, er ist ein wenig ..." Jasmin zögert, sucht nach Worten. "... schwer zu durchschauen. Du solltest vorsichtig sein." 
Gerade als Jasmin erneut die Hand hebt, um zu klopfen, wird die Tür auch schon aufgerissen und ein breitschultriger Mann in den Vierzigern erscheint. "Wo bleibt ihr denn? Wichtige Geschäfte warten auf mich, ich habe doch nicht den ganzen Tag Zeit, um auf euch zu warten."
Sein dichter Schnurrbart zuckt, als er missbilligend den Mund verzieht. Er stemmt die Hände in die Hüften und ein Revolver in einem Holster kommt zum Vorschein.
"Jetzt sind wir ja da", versucht Jasmin zu schlichten, doch Garrett schnaubt nur ungehalten.
Wir betreten das Haus. Im Zwielicht des Flurs folgen wir Garrett in ein Zimmer mit einem wuchtigen Schreibtisch. "Setzt euch", fordert Garrett uns auf, als er sich hinter seinem Schreibtisch in einem Sessel niederlässt.

„Hallo, ich bin Tilly. Ich freue mich, dass ich mir ihre Stadt ansehen darf. Sie ist wirklich…“ Mein Blick gleitet zu Jasmin und ich suche nach Worten. „… nett“, beende ich den Satz schwach. „Wie lange sind sie denn schon der wichtigste Mann hier?“ Garrett macht auf mich wirklich Eindruck und ich frage mich, was er schon alles erlebt hat. Mal sehen, ob ich später dazu noch mehr aus Jasmin herausbekomme. Ich glaube, er ist kein Mann, der erst mal einen Plausch über die Vergangenheit hält.
"Seit Jahren. Es wurde damals Zeit, dass jemand die Zügel der Stadt fest in die Hand nimmt." Garrett lehnt sich in seinem Sessel zurück, die Hände auf den Armlehnen. "Hier in meiner Stadt geschieht nichts, ohne dass ich davon weiß."
Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Jasmin die Augen verdreht, doch Garretts Blick ist fest auf mich gerichtet.
„Das klingt nach jeder Menge Verantwortung.“ Ich habe das Bedürfnis, meinen Notizblock zu ziehen, aber ich glaube, dass Garrett das nicht gutheißen würde. „Wussten sie von Biota? Wie war es, als das U-Boot hier ankam und drei Menschen von da unten ausstiegen?“
"Biota ... ja." Garrrett schüttelt den Kopf. "Ich wusste nichts von der Stadt. Und ich war nicht da als unsere Gäste," Er zieht das Wort unangenehm in die Länge, "angekommen sind.
Wenn ich es gewesen wäre, der sie gefunden hat, wer weiß, ob sie dann noch unter uns weilen würden." Er tätschelt seinen Revolver. "Vorsichtig ist immer besser als Nachsicht." Er setzt sich in seinem Sessel zurecht. "Meine Frau hat sie dann hier angeschleppt, die beiden und den Jungen.
Sagen wir mal so: Ich hätte nichts dagegen, wenn diese Nichtsnutze wieder von hier verschwinden würden. Lieber früher als später." Garrett steht auf und kommt um den Schreibtisch herum. "Und jetzt muss ich auch wirklich weiterarbeiten. Tilly, ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt hier in Narau." Mit diesen Worten schiebt er uns förmlich wieder auf den Flur und überlässt uns in der Stille des Hauses uns selbst. 
"Das war Garrett", kommentiert Jasmin. "Komm, wir setzen uns in den Garten, da können wir uns in Ruhe unterhalten und du kannst dich von deiner Reise erholen."
Der Garten befindet sich hinter dem Haus und gleicht eher einem Viereck aus Erde. Tropische Pflanzen wachsen an den Wänden, die ihn zu allen Seiten begrenzen. An einer Seite steht ein Tisch mit vier Stühlen. Wir setzen uns und sogleich erscheint eine dunkelhaarige Frau mit einem Eisenring um den Hals und einem Tablett in der Hand, auf dem eine Wasserkaraffe und zwei Gläser stehen. Sie stellt das Tablett auf dem Tisch ab und verschwindet sogleich wieder lautlos.
"Das war Rosa. Eine von Garretts Sklavinnen", erklärt Jasmin leise und gießt uns beiden etwas zu trinken ein.
„Wahnsinn, ich bin wirklich tief beeindruckt und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich frage mich, warum Garrett Nic und so nicht hier haben will. Und ich frage mich…“ Nun ziehe ich doch meinen Notizblock und mache mir schnell ein paar Stichpunkte, während ich immer mal wieder an dem Wasser nippe. „Was planst du als nächstes? Wie geht es weiter?“, frage ich und blicke zu Jasmin.
"Ja, Garrett ist nicht gerade gut auf Alexander und Nic zu sprechen." Jasmin zuckt mit den Schultern. "Ich nehme an, dafür hat er seine Gründe." Sein greift nach ihrem Wasserglas. "Bei mir geht es erstmal mit dem Druck des Romans nach - hoffentlich - erfolgreichem Crowdfunding weiter. Und dann mache ich mich an die Arbeit für den dritten Teil. Der ist zwar schon geschrieben, aber da wartet noch das Lektorat und einiges an Überarbeitung auf mich. Zudem schreibe ich gerade an einer Art Steampunk-Adaption von Dornröschen." Jasmin lacht. "Damit bin ich etwa zu 2/3 fertig."
„Das klingt richtig gut! Also langweilig wird dir schon mal nicht.“ 

Schnell notiere ich mir alles und trinke mein Glas leer. „Es war wirklich fantastisch, mit dir durch Narau gehen zu können, auch wenn die Stadt echt erdrückend wirkt. Aber ich denke, es wird Zeit, dass ich zurückfahre. Bringst du mich vielleicht zurück? Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, allein hier rumzulaufen.“ Auch wenn ich absolut keine Lust auf das U-Boot habe.
"Natürlich! Es hat mich wirklich gefreut, dass du mich hier in Narau besucht hast. Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick geben, wie es hier so zugeht." Jasmin steht auf. "Dann machen wir uns mal auf den Weg."
Gemeinsam verlassen wir Garretts Haus und folgen der schwarzen Steinstraße zurück zum U-Boot.

+++ 

Und? Wie fandet ihr die Stadtführung mit Interview? Ihr habt jetzt auch einige Figuren aus der Geschichte kennengelernt und ich muss ehrlich zugeben, dass ich es kaum erwarten kann, das Buch in den Händen zu halten! Wenn ich euch neugierig gemacht habe, dann kommt ihr mit einem Klick zur Kampagne. 

https://www.visionbakery.com/StadtderAsche/crowdfunding


Vielen Dank Jasmin, dass du mich wieder auf eine Reise mit in deine Welt genommen hast! Es macht immer wieder sehr viel Spaß mit dir!

Kennt ihr schon "Der Hüter"? Vielleicht Band 1? Wie fandet ihr ihn? Lasst mir ruhig einen Link hier, falls ihr eine Rezension geschrieben habt und ich komme euch besuchen. 


Liebe Grüße
Tilly
 











(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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