Freitag, 10. August 2018

"X - Es beginnt", A. L. Kahnau


 [Old, but gold]

Inhalt/Meinung


Wieder ein Zombiebuch in meiner Sammlung. Wieder eine Zombiegeschichte, die auf den ersten Blick wie jede andere ist. Oder?

Finden wir heraus, ob die Zombies mich gefressen haben … oder ich sie.



Die Geschichte beginnt nicht, wie jede andere, was schon mal ein guter Anfang war. Wir finden uns scheinbar in der Welt einer Jugendlichen, Mila, wieder, für die es nichts Wichtigeres gibt, als die Party am Wochenende, weil ihre Eltern verreist sind. Da kommt dann aber auch schon mein erster Kritikpunkt, denn mal ehrlich, ich würde meine 15jährige Tochter nicht 2 Wochen alleine im Haus zurücklassen. Außer sie ist wirklich schon so erwachsen und verantwortungsbewusst. Fand ich jetzt etwas seltsam, allerdings wird auch nicht so richtig klar, wie die Eltern zu ihrer Tochter stehen, denn sie sind ja eben nicht da. Die Nachbarn passen auf die Tochter auf, es wird regelmäßig telefoniert, aber ich glaube, so wirklich froh waren die Eltern nicht, ihre Tochter allein zu lassen.



Natürlich passiert, was passieren muss. Sie plant eine Party und die läuft aus dem Ruder. Scheinbar läuft alles auf eine Teenie-Geschichte ab und ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, dass irgendwas noch anfängt mit Glitzern. Am Rande webt die Autorin allerdings gekonnt immer kleine Informationen in die Geschichte ein, die einen großen Vorfall nach sich ziehen. Erst im Nachhinein wurde mir klar, wie geschickt das eigentlich gemacht wurde, denn genauso nahmen wahrscheinlich die Protagonisten die Infos über Krankheitsfälle auf. Als Randinformation, die man liest und dann wieder vergisst.



Deswegen überraschte mich der erste Angriff genauso kalt wie die Protagonistin. Sie ist zu Anfang etwas naiv, was die Kranken angeht, denn mal ehrlich: Wer hat denn nun noch niemals nie nicht von Zombies gehört? Aber es geht eigentlich recht schnell, dann akzeptiert sie, dass diese Leute krank sind und ihnen nichts Gutes wollen.



Die Protagonisten sind alle noch ziemlich jung und es gibt kaum Erwachsene, was ich eigentlich sogar echt interessant fand. Hoffen wir, dass die Autorin die Schiene weiterfährt und dieses Kurs beibehält. Die Jugendlichen müssen gucken, wie sie sich durchsetzen und sind auch die fast die Einzigen, die um das Überleben der Gruppe kämpfen. Interessante Sichtweise, denn man weiß ja nicht, wie es wäre, wenn wirklich die Zombies kommen würden.

Das alle in der Turnhalle Quartier finden, legen wir mal als Quotenklischee ad acta. ;-)



Ein ganz großer Pluspunkt war Paddy. Endlich mal einer der sagt was Sache ist. Der weiß, dass es Zombies sind, und dass man sie töten muss. Dass Kratzer Lebensgefährlich sein können und dass es einfach Menschen gibt, die der Gruppe schaden. Jemand, der geradlinig denkt und die Dinge einfach beim Namen nennt. Herrlich erfrischend! Genau so jemanden braucht jede Gruppe innerhalb irgendeiner Apokalypse, egal ob Zombies oder sonst was Mutiertes!!



Das Ende kam schnell und war natürlich recht offen, schließlich handelt es sich hier um einen Anfang. Nichtsdestotrotz hat die Autorin einen guten Spannungsbogen hingelegt, genug Fragen beantwortet und ausreichend Fragen für die weitere Geschichte offengelassen.

Beim Lesen sollte man immer im Hinterkopf behalten, was im Klappentext erwähnt wird: Jugendbuch ab 14 Jahre! Also nix trashiges oder überzogene Zombiebeschreibungen!



Fazit


„X-Es Beginnt“ ist eine nette Zombiegeschichte für Zwischendurch, die nicht unbedingt mit neuartigen Infos auffährt, aber durch den Anteil der Jugendlichen wird die Geschichte in eine andere Richtung gelenkt, als es sonst so üblich ist. Außerdem darf sich der Leser selbst ein Bild über den Ausbruch der Seuche machen.

Ich vergebe an dieser Stelle eine Leseempfehlung und hoffe auf mehr Paddys in der Geschichte.


Klappentext

Es beginnt hier. Es beginnt bei dir.
Zombie-Apokalypse.
So etwas passiert, wenn überhaupt, nur in Hollywood und ist von Kreuztal, der beschaulichen Stadt im Siegerland, Lichtjahre entfernt. Es ist ein Wort, das der 16-jährigen Mila so egal ist, wie der gepflegte Vorgarten ihres spießigen Nachbarn.
Als allerdings genau dieser Nachbar eines Nachts vor ihrer Tür steht und sie fressen will, kommt sie nicht drum herum, sich mit dem Thema etwas genauer zu befassen.











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