Montag, 20. August 2018

"Kenna", Tanja Rast






[Rezensionsexemplar]

Inhalt/Meinung

An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich den „Schmachten und Schlachten“-Romanen von Tanja Rast sehr verfallen bin. Ich kann diese nur am Wochenende lesen, weil ich, wenn ich einmal angefangen habe, erst wieder aufhöre zu lesen, wenn das Ende erreicht ist. Jedenfalls bis jetzt. Und da „Kenna“ das 2 Buch dieser „Schmachten und Schlachten“-Reihe ist (wobei wirklich alle Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können), liegt die Messlatte noch nicht ganz so hoch.
Haben Kenna und Rilan mich wieder um meinen Schlaf gebracht oder konnte ich diesmal sogar besser einschlafen?

Die Geschichte beginnt mit Rilan. Rilan ist zu Anfang sehr eigensinnig, blind und meiner Meinung nach eine verwöhnte Göre, der ein klarer Blick auf die Welt mal gut tun würde. Okay, sie ist die Königstochter, keine Thronanwärterin und dadurch wird sie auch nicht wirklich in Entscheidungen mit eingebunden. Nach dem Tod des Königs ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie wird von ihrem ärgsten Feind entführt, muss sich mit einer Welt auseinandersetzen, die sie nie kennengelernt hat und trifft auf Monster, wobei diese nicht immer als solche zu erkennen sind.

Ich fand Rilan am Anfang wirklich etwas abschreckend. Sie wirkte kalt und arrogant und es dauerte einige Seiten, bis wir warm wurden. Aber einmal ins Herz geschlossen, merkte ich, dass Rilan einfach nur kämpfte. Für sich, für ihr Leben und dafür anerkannt zu werden, als das, was sie war: eine, junge starke Frau mit eigenem Willen. Leider sehen das die Männer in ihrer direkten Umgebung nicht und Rilan versucht, anderweitig Einfluss auszuüben. Sie lernt durch ihre Entführung und durch die Reise, die damit einhergeht, was Leben wirklich heißt und wie gut es tun kann, wenn es jemanden gibt, der einen so sieht, wie man ist. Wie man wirklich ist. Der Weg, den Rilan nicht bildlich zurücklegt, sondern metaphorisch, war hart und trieb sie über ihre eigenen Grenzen hinaus. Wenn niemand weiß, dass man eine Königstochter ist, dann wird man auch nicht als solche behandelt. Dann ist man genau wie alle anderen und dann muss man genau das machen, was alle anderen auch machen: sich selbst einbringen, mit dem, was man kann. Rilan lernt, dass einem nichts geschenkt wird, wenn man nicht bereit ist, wirklich etwas dafür zu tun.

Kenna ist ein junger Krieger, denn nichts so schnell schocken kann, auch eine Gefangennahme nicht, von der ich annehme, dass sie sogar Absicht war. Er spricht von Anfang an nur mit Rilan, die ihm schreckliche Dinge androht und antut, aber dennoch ist er bei seiner Flucht relativ nett zu ihr. Als es wirklich draufankommt, das beide zusammenarbeiten, merkt Kenna schnell, dass mehr in Rilan steckt und dass da etwas tief in ihr lauert, dass nur gefördert werden will. Sie ist keine Frau, die sich versteckt und er will niemanden an seiner Seite haben, auf den er sich nicht verlassen kann.

Es sind die Umstände, die beide dazu zwingen, zusammen zu arbeiten und auch wenn sie es kaum für möglich halten, machen sie genau das. Sie verlassen sich aufeinander, jeder bringt das ein, was er wirklich gut kann und Rilan geht sogar weit über ihre Grenzen. Kenna bringt große Opfer und beiden ist nicht immer ganz klar, was das zwischen ihnen eigentlich ist. Ist es nur der Situation geschuldet, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen? Oder ist das alles echt? In Zeiten größter Angst klammert man sich gerne an die einzige Person, die in der Nähe ist, aber ist das auch wirklich Liebe? Es ist ein langer Weg, den Rilan und Kenna gehen, um genau das herauszufinden. Aber ich habe mit ihnen gefiebert, hatte Angst und litt, als sie getrennt waren. Ich bin den Weg mit beiden sehr gerne gegangen, denn hier treffen zwei Helden aufeinander, die sich ebenbürtig sind und zweitgleich ergänzen.

Die Welt, die Tanja Rast hier wieder einmal erschaffen hat, ist der Wahnsinn! Die Seemonster sind richtig genial. Über deren eigene Welt würde ich gerne mehr lesen, denn ihr erscheinen und was damit zusammenhängt, klingt richtig interessant! Die Autorin versteht es einfach, ihre Leser in den Bann der Worte zu ziehen und auch diesmal brachte mich die Geschichte um meinen Schlaf. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass das der Autorin keine Schuldgefühle bereitet! ^^

Fazit

„Kenna“ reiht sich in die „Schlachten und Schlachten“-Romane mit einem Heldenpaar ein, dass ebenbürtig ist, sich gegenseitig unterstützt und ergänzt. Sie kämpfen für ihr zu Hause, für die Liebe und für sich selbst, gegen Monster, die einen vor Angst erstarren lassen. Für mich war „Kenna“ wieder einmal ein wundervolles Unterhaltungsprogramm, bei dem ich so viel Lust auf mehr bekommen habe. Mehr von Kenna, mehr von Rilan und mehr vor der Welt unter dem Wasser. Klare Leseempfehlung an dieser Stelle!

Und naja… es gibt da ja auch noch den Zwilling …. ^^

Klappentext

Die behütet aufgewachsene Rilan ist Regentin ihres Reiches – bis sie von den Roten Kriegern jenseits des Meeres entmachtet und verschleppt wird. Rilans hilfloser Zorn richtet sich vor allem gegen den charismatischen Anführer Kenna. Doch während sie noch Rachepläne schmiedet, lässt eine geheimnisvolle Attacke das Kriegsschiff stranden – und nur Rilan und Kenna überleben.
Zum ersten Mal auf sich allein gestellt muss Rilan ihren Stolz hintenanstellen und dem verletzten Krieger helfen, der ihre einzige Hoffnung auf Überleben ist. Und während Rilan Kennas ansteckendem Lachen allmählich trotz allem verfällt, taucht aus der Tiefe des Meeres ein Grauen auf, dem sie sich nur vereint stellen können …



































(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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