Montag, 27. August 2018

"Blood River", Phillip Tomasso



Inhalt/Meinung

Ich hab echt lange überlegt, ob ich zu diesem Buch eine Rezension schreiben soll. Nachdem ich nun aber immer wieder über die Geschichte nachdenken musste, denke ich, es schadet nicht, wenn ich kurz meine Gedanken dazu aufschreibe.

Ganz ehrlich, ich hab von dieser Geschichte etwas ganz anderes erwartet und bin mir noch immer nicht schlüssig, ob sie mir nun gefällt oder nicht. Das ist immer so eine Sache mit den Erwartungen, denn wenn die Vorstellung in eine andere Richtung geht, als die Realität, dann kann das auch schon mal zu Enttäuschungen führen. Was nicht heißt, dass ich jetzt enttäuscht wäre oder das Buch blöd fand. Es endete nur anders, als ich gedacht hätte.
Aber fangen wir am Anfang an. Die Geschichte handelt von Rick Stone und seiner Karriere als Angelprofi. So weit, so (scheinbar) langweilig. Rick steckt in einer Ehe, die schon länger den Bach runtergeht, hat eine Angelserie, deren Einschaltquoten einbrechen und irgendwie tröpfelt sein Leben nur so dahin. Der einzige Lichtblick ist sein Sohn, für den er wirklich alles tun würde.
Um Schwung in sein Leben zu bringen und mit der Serie nicht unter zu gehen, lässt Rick sich auf eine Reise nach Indonesien ein um dort einem Horrorfisch auf die Spur zu kommen. Auch wenn er weiß, dass damit seine Ehe wahrscheinlich komplett vor die Hunde geht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?

Rick und sein Team kommen in Indonesien bei einem Eingeborenenstamm unter und fangen auch direkt mit ihrer Arbeit an. Sein Team filmt ihn, wie er auf dem Fluss angelt. An diesem Fluss sind Menschen von einem Monster in den Fluss gezogen worden und natürlich will Rick der erste sein, der eine Aufnahme von diesem Horrorfisch hat. Mal ehrlich, ein Fisch der Menschen frisst? Der Wahnsinn oder?
Ab diesem Punkt war ich mir sicher, dass es um was anderes ging. Horror, Grusel, irgendwas. Ich dachte, Rick und sein Team werden von einem Monster aus dem Fluss gefressen oder was weiß ich. Sowas eben. Der Fluss und der Fisch standen im Mittelpunkt. So glaubte ich jedenfalls.

Ich will hier jetzt nicht zu viel verraten, denn das Spoilerpotenzial ist hoch, aber ab diesem Punkt geschahen in der Geschichte ganz andere Dinge, als ich erwartete. Die Handlung war so spannend, dass ich an den Seiten klebte und das Buch fast in einem Stück durchgelesen hatte. Die Spannung war kontinuierlich hoch und auch Rick hatte dauernd mit eigenen Dämonen zu kämpfen, schließlich schien seine Ehe ruiniert. Diese innerliche Zerrissenheit, die Rick immer wieder befällt, feuerte die Spannung noch an. Alle Figuren waren auf ihre Weise wirklich gut dargestellt und rundeten die Geschichte ab. Es war ein Zusammenspiel, dass während des Lesens wirklich Spaß gemacht hat. Die Dialoge von Rick und seiner Frau zeigen ganz deutlich, zum Beispiel, dass diese Ehe kaputt ist, ohne dass sie es wirklich aussprechen.

Rick war eine Figur, die nicht gleich sympathisch war, aber dennoch genug Echtheit besaß, um mit ihm mit zu fiebern und zu überlegen, wie das alles ausgehen könnte. Er gibt wirklich alles, um es allen recht zu machen und steht in Notfällen auch für sein Team ein. Selbst wenn es ihm das Leben kosten könnte. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und nicht nur Rick musste sich an neue Situationen anpassen. Er musste über sich hinauswachsen und Dinge tun, die ihn für immer verändern würden. Es gab viel Blut, Horror und unterschwellige Gefahr, die vom Dschungel ausging. Denn im Dschungel gibt es mehr als Wasser und Fische. Und daran hab ich nicht gedacht!

Über die Entwicklung der Geschichte war ich sowas von erstaunt, dass ich einfach nicht drüber hinwegkomme, dass die Auflösung einerseits so einfach ist, andererseits so erschreckend ekelhaft. Der Autor versteht es ganz wunderbar den Leser in eine andere Richtung zu lenken, nur um dann plötzlich was ganz anderes zu präsentieren. Und genau da war eben mein Problem. Ich wollte, dass die Geschichte anderes endet. Ich hatte mich auf das eingestellt, was von Anfang an vorbereitet wurde und kam nur schwer mit der Änderung der Handlung klar. Die Spannung war bis zum Ende ganz hoch, aber ich war danach doch etwas … verstimmt.

Fazit

„Blood River“ ist ein Buch, bei dem man mit allem rechnen muss. Die Handlung ist nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheint und man sollte offen für alle Entwicklungen sein, die eine Reise nach Indonesien mit sich bringen könnte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, auch wenn mich das Ende noch immer mitnimmt.

Klappentext

Rick Stone, Star der Angler-Fernsehshow Catch & Release, wird zum Extremfischen mit seiner Filmcrew nach West Papua in Indonesien geschickt, um einem Raubfisch auf die Spur zu kommen, der immer wieder Eingeborene anfällt. Dort stoßen Stone und sein Team nicht nur auf fleischfressende Fische: In der prähistorisch wirkenden Umgebung lauern überall Gefahren. Schnell ist vergessen, dass sie mit der ersten Reality Show ums Extremfischen die Einschaltquoten erhöhen und den Rückhalt ihres Senders bewahren wollten. Ihr Überleben hängt nun davon ab, ob sie selbst auf animalische Verhaltensweisen und Instinkte zurückfallen können.
Bald sind Rick Stone die Einschaltquoten seiner Show egal. Er will es nur noch nach Hause schaffen - und zwar lebendig.
 





















(Das Copyright von zitierten Texten, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden. Das Copyright der Rezensionen liegt bei mir. Zitate an anderen Stellen nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis.)

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