Inhalt/Meinung
Dieses Buch ist aus dem März 2017 und hat genau
22 Rezensionen (Stand Anfang Oktober 2017). Das war das Erste, was mir auffiel,
als ich mich über die Geschichte schlau machte und ich fragte mich, warum? Der
Klappentext machte mich neugierig – ich mag verrückte Geschichten mit
Protagonisten, die nicht angepasst sind und gegen den Strom schwimmen. Also
stürzte ich mich ins Abenteuer „Ewig und ein Sommer“, ließ alles auf mich
zukommen und ja, erwartete Nichts.
Und doch bekam ich so viel! Ganz ehrlich, ich
habe es nicht kommen sehen! Diese Geschichte fing an, wie ein ruhiger, frischer
Tag im Frühling. Leichtes Vogelgezwitscher, ein paar weiße fluffige Wolken,
dezenter Wind. Alles ganz angenehm und nett. Sophie macht ihr Ding, redet und
redet. Konrad taucht irgendwann auf und ich dachte nur, warum er ihr nicht
einfach den Mund zuklebt. Ernsthaft, ich bin sicher Sophie atmete über die
Haare!
Es war alles ziemlich freundlich, lieb und …
langweilig.
Aber … ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen,
denn obwohl (oder gerade deswegen?) Sophie oftmals echt viel Quatsch redet und
auch macht (ich sag nur Weihnachtskekse im Sommer^^), hatte ich sofort einen
Draht zu ihr. Ja klar, sie ist eindeutig verrückt, aber auf eine positive Art
und Weise. Auf eine Lorelai Gilmore-Art
und Weise! Sie labert ohne Ende, aber sie hat ein so großes Herz, dass ihr
Körper dafür viel zu klein erscheint. Sie verstellt sich nicht, denn Sophie ist
in allem was sie sagt und tut grundsätzlich sie selbst. Dadurch, dass die Geschichte
aus ihrer Sicht beginnt, merkt man auch gar nicht, dass sie seltsam und anders
ist. Es ist vollkommen normal für sie (und dem Leser), dass sie ihren alten
Dackel im Fahrradkorb ausfährt. Dass sie mit ihrer Mutter und der Oma in einem
Haus wohnt.
Ich liebte Sophie. Vielleicht war es keine
Liebe auf den ersten Blick. Aber sie entwickelte sich langsam und womöglich war
sie deswegen auch tiefer.
Erst als Konrad mit seiner Sichtweise die
Geschichte zusätzlich erzählt, merkte ich, dass Sophie nicht nur viel Quatsch
redet, sondern generell anders ist. Seltsam. Sie passt nicht in die Vorstellung
der Leute von einem jungen Mädchen. Sie zieht Kleidung an, die kaum bis gar
nicht zusammenpasst und eher ihrer Urgroßmutter gehören könnte. Oder einem
20iger Jahre Pinn Up-Girl. Sie will das Leben mit jeder Faser ihres Körpers
spüren. Ewig und einen Sommer lang.
Konrad ist ruhig. Wirkt sehr introvertiert und
ist gerade am Anfang fast noch seltsamer. Er hat Geheimnisse, dass ist
offensichtlich, aber ich merkte auch, dass er von der lebenslustigen Art und
Weise von Sophie angesteckt wird. Er will auch wieder etwas spüren.
Das ist sicher der einzige Grund, warum er am Sommerferienanfang bei ihr vor der Tür auftaucht. Sicher! Da gibt es bestimmt nichts anderes… *hust hust* ^^
Das ist sicher der einzige Grund, warum er am Sommerferienanfang bei ihr vor der Tür auftaucht. Sicher! Da gibt es bestimmt nichts anderes… *hust hust* ^^
Er braucht Sophie und sie braucht ihn. Und auch
wenn sie glaubt, dass in Liebesdingen ein Fluch auf ihrer Familie liegt, kann
sie Konrad doch auch nicht aus dem Weg gehen. Sie merken beide, wie viel Spaß
sie zusammen haben. Und langsam kommt Konrad aus seinem Schneckenhaus. Auch
wenn manche Menschen nicht gerettet werden wollen, brauchen sie doch manchmal
einen kleinen Schubs und dazu eine helfende Hand. Das reicht schon, damit sie
sich selbst retten können.
„Ewig und ein Sommer“ ist wie Erdbeermarmelade
auf frischem Toast. Oder wie ein feiner Nieselregen an einem heißen Sommertag.
Wie Vanilleeis, denn damit kann man nie etwas falsch machen. So süß wie
Schokosoße und so bitter wie eine Zitrone. Bittersüß, denn obwohl die
Geschichte wie eine bunte, total irre Achterbahnfahrt war, habe ich ständig
weinen müssen. Ich habe Rotz und Wasser mit Sophie geheult, ich habe Tränchen
mit Konrad verdrückt. Und am Ende habe ich mit und für beide geweint. Und
gelacht. Geflucht. Kurzzeitig gehasst.
Aber ich bin auch mit ihnen gewachsen, denn
Sophie und Konrad lernen voneinander. Sie lernen dass das Leben nicht immer
eine Konfettikanone ist. Sie lernen, dass das Leben nicht immer nur aus Trübsal
und schlechten Gedanken besteht und dass manchmal auch ein Luftballon voll von
kleinen Papierschnipseln reicht, um das Leben bunter zu machen, ohne darin zu
ersticken.
Das Ende, fand ich persönlich …seltsam. Nein,
nicht das Ende an sich, sondern die Konversation der beiden gegen Ende hat mir
so nicht gefallen, da ich nicht in mehr in die Gedankenwelt von Sophie und
Konrad eintauchen konnte. Ich weiß nicht, ob das Absicht war, aber da war
irgendwie die Verbindung zu beiden weg.
Fazit
„Ewig und ein Sommer“ ist mehr als ein
Jugendbuch, dass im Sommer spielt. Es ist gleichzeitig Sonne und Gewitter im
Sommer. Es ist, als hätte man was Süßes und was Saures im Mund, und müsste nun
mit beiden Geschmacksrichtungen auf der Zunge klarkommen. Sophie und Konrad
sind gemeinsam, nicht einsam, aber auch noch nicht zusammen und doch verbunden.
(Wahrscheinlich rede ich schon wie Sophie^^).
Kurz gesagt: Ich liebte die emotionale Fahrt
während der Geschichte. Lachen, weinen, lachen, fluchen, noch mehr lachen und
lachen und weinen.
* * *
Folgendes kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
Folgendes kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
Klappentext
Sophie glaubt an einen Fluch, der ihr die erste
Liebe verwehrt.
Obwohl sie kein Wort versteht, sieht sie sich
mit ihrer Oma ständig brasilianische Telenovelas im Fernsehen an.
Ihren Rauhaardackel Whiskey liebt sie über
alles, hasst aber Katzen und Ponys, dennoch würde sie am liebsten mit dem Zirkus
durchbrennen.
Weihnachten feiert Sophie im Hochsommer, und
auch noch mit achtzehn klettert sie auf Spieltürme hinauf.
Sie bringt die Menschen um sich herum am
liebsten auf die Palme, aber am besten: zum Lachen und aus sich heraus.
Genauso wie Konrad, der sich von ihrer
Verrücktheit und ihrem Nichtangepasstsein beeindrucken und anstecken lässt.
Weil sie ihn aus seinem Schneckenhaus
herauslockt.
Weil sie ihn in ihre eigene Welt zieht.
Weil er dann seine verkorkste Familie vergessen
kann.
Weil er sich neben Sophie so schrecklich normal
fühlen kann - und gleichzeitig so herrlich verrückt.
Oder ist es ihm letztendlich doch wichtiger,
was die anderen von ihm denken?
(Das Copyright von Text, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden.)
Hallo liebe Tilly,
AntwortenLöschenich habe mich beim Lesen deiner Rezension ein Stück weit in Sophie verliebt. Auch ich mag Menschen, die anders sind. (Gerne auf einer verrückte, aber doch bitte auf eine liebenswürdige Art und Weise ;o)). Den Dackel im Fahrradkorb mit mir herumfahren und Kekse im Sommer backen, das könnte auch ich sein (hätte ich einen Hund ;o)). Schade finde ich, dass das Ende dann der scheinbar perfekten Geschichte doch noch einen kleinen Dämpfer verpasst hat. Ich hätte dir den runden Abschluss gewünscht!
Kann man darüber hinwegschauen, so hört sich das nach einer perfekten Liebesgeschichte für die Sommertage an. Vielen Dank für diese schöne Buchvorstellung <3
Ganz liebe Grüße
Tanja