Inhalt/Meinung
„Liliennächte“ zu lesen war eine „aus dem
Bauch“-Entscheidung. Die Bücher von Kim Leopold tauchen immer wieder in meine
FB-Timeline auf und tief in meinem Inneren bin ich eben auch nur ein Mädchen,
das Einhörner mag und auf rosa steht. Ein Mädchen, das Glücklich sein will.
Aber wie? #Howtobehappy ?
Ganz zu Beginn dachte ich, ich bin in einem
Klischeealptraum gefangen. Mädchen zieht zu ihrem unbekannten Vater, weil die
Mutter gestorben ist. So oder so ähnlich beginnen ja mittlerweile gefühlt
tausend Bücher und ich bin ehrlich, ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, das
Buch wegzulegen. Aber ich gab mir einen Ruck und las weiter. Was gut war!
Es mag sein, das diese Idee tausendundein Mal
überall auftaucht, es kommt letzten Endes aber darauf an, was daraus gemacht
wird! Und die Autorin überzeugte mich, dass der Anfang zwar nach einem Klischee
aussieht, aber keins ist!
Die Protagonistin Lilian erweist sich als
taffe, junge Frau, die zwar sehr unter dem Tod der Mutter leidet, aber dennoch
ihren Lebenswillen nicht verloren hat. Sie versucht alles Mögliche, um sich in
ihrem neuen Leben wohl zu fühlen und begegnet jedem Menschen, den sie
kennenlernt offen und neugierig. Auch wenn Lilian hin und wieder etwas naiv
wirkte und manchmal auch den Wald vor lauter Bäumen nicht sah, mochte ich sie
auf Anhieb und hätte mich gefreut, wenn sie auch meine Freundin gewesen wäre.
Ash und Jamie, die zwei Jungs denen die WG
gehört, in die Lilian zieht, helfen ihr auf ihre ganz eigene Art und Weise,
denn Lilian lernt beide gern zu haben. Die beiden Jungs sind so unterschiedlich
wie Tag und Nacht und dennoch (oder gerade deswegen) verstehen sie sich
blendend! Ash, der Draufgänger und Zockerfanatiker, der mit seinen eigenen
Dämonen zu kämpfen hat und es zeitweise nicht klar ist, ob die Dämonen oder er
gewinnen.
Jamie, der Nerd mit den Sprüche-Shirts, der für
Lilian alles stehen und liegen lässt und das, obwohl er sie kaum kennt.
Die beiden nehmen sie auf, und zeigen ihr, dass
das Leben trotz allem lebenswert ist. Ganz langsam kommt Lilian in ihrem Leben
an, findet einen Ruhepunkt und glaubt zu wissen, was sie jetzt will.
Und dann kommen Geheimnisse ans Licht, die
Lilian den Boden unter den Füßen wegziehen…
Es ist ja immer so, dass in solchen Geschichten
irgendwann Geheimnisse auftauchen, die die Harmonie zerstören. Das ist hier
nicht anders. Allerdings schaffte es die Autorin, mich lange Zeit im trüben
Fischen zu lassen. Klar, ich hatte so meine Vermutungen, aber je mehr ich mir
sicher war, desto mehr kamen neue „Indizien“ hinzu, die mich wieder
verunsicherten.
Letzten Endes hängt tatsächlich alles zusammen.
Jamie, Lilian, Ash, der Vater. Alles. Und das hab ich so nicht kommen sehen.
Es war schön, mit Lilian auf diese Reise zu
gehen. Zu sehen, wie sie wächst, sich verliebt, Liebeskummer hat. Sich selbst
entdeckt und auch Menschen los lässt, die ihr nicht gut tun. Jedes Licht hat
seine Schattenseite, das lernt Lilian auf eine nicht ganz so leichte Art und
Weise. Und auch wenn sie immer mal wieder ganz schön harmoniebedürftig ist und
alle ihre Lieben glücklich sehen will, geht das alles nicht so, wie sie sich
das wünscht. Denn jeder trifft für sich selbst die Entscheidungen, die ihm in
diesem Augenblick richtig erscheinen und manchmal kann man bei solchen
Entscheidungen keine Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen. Denn dann geht
es nur um einen selbst und um das, was einen glücklich macht.
Gegen Ende war es fast schon wieder ein
bisschen klischeehaft und es wurde auch hin und wieder etwas kitschig. Ich hab
nichts gegen Kitsch, ich bin ein Mädchen, aber das übersprudelnde
Harmoniebedürfnis von Lilian brachte mich dann doch hin und wieder an meine
eigenen Kitschgrenzen. :-D
Nichtsdestotrotz hält sich das Klischee abermals nicht in der Geschichte, womit ich nach dem Anfang ja eigentlich hätte rechnen müssen^^, und die Autorin serviert mir ein Ende, bei dem ich doch tatsächlich ein Tränchen hab verdrücken müssen.
Nichtsdestotrotz hält sich das Klischee abermals nicht in der Geschichte, womit ich nach dem Anfang ja eigentlich hätte rechnen müssen^^, und die Autorin serviert mir ein Ende, bei dem ich doch tatsächlich ein Tränchen hab verdrücken müssen.
Fazit
„Liliennächte“ von Kim Leopold ist ein
zuckersüßer Liebesroman, der das Herz berührt und die Seele lächeln lässt. How
to be Happy?, fragt sich Lilian und ich fragte mich das auch. Und dann zeigte
mir die Autorin tausendundzwei Dinge, wie das Glücklich sein möglich ist, denn
Glück kommt immer von einem selbst. Von innen. Es ist eine Entscheidung. Man
muss sich auch über die kleinen Dinge freuen können, um das große Glück empfangen
zu können.
* * *
Klappentext
Nach dem Tod ihrer Mutter sieht sich die
19-jährige Lilian gezwungen, von Deutschland zu ihrem fremden Vater nach New
York zu ziehen.
In einer WG mit Jamie, dem Nerd mit
Schokoladenaugen, und Ash, dem verletzlichen Draufgänger, merkt sie allerdings,
dass sie genau das braucht: Ein neues Leben. Zwischen Sonnenaufgängen und
Tänzen bei Kerzenschein findet sie ihre Freude wieder - und die große Liebe.
Jedoch ändert sich alles, als sie feststellt,
dass nicht nur ihre Mitbewohner, sondern auch ihr Vater ein großes Geheimnis
hüten.
* * *
Weitere Bände:
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Weitere Rezensionen:
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Hallo Tilly,
AntwortenLöschendas Cover sieht ja schon so traumhaft schön aus. <3 Als ich gerade gesehen habe, dass das Buch von Kim Leopold ist, habe ich mich daran erinnert, dass ich auch schon ein Buch der Autorin gelesen habe. Ich musste gerade mal googeln. Es war Love, Kiss, Cliff. Das Buch habe ich sehr gerne gelesen. Allerdings erkenne ich gerade leichte Parallelen. Kann es sein, dass Liliennächte und Love, Kiss, Cliff zusammenhängen?
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hey Tanja!
LöschenIch liebe dieses Cover und auch die anderen von der Reihe sind genauso wunderschön! <3
Ich glaube, dass es sogar die gleichen Bücher sind, denn der Amrûn Verlag hat ihre Reihe neu verlegt. Soweit ich mich erinnere, hat Kim die Geschichten überarbeitet und dann mit neuem Cover im Verlag veröffentlicht. (Aber ich kann mich auch irren^^.)
Liebe Grüße
Tilly