Montag, 24. April 2017

"Frischfleisch: Nullpersonen", Vincent Voss



Inhalt/Meinung


Mein erster Zombiethriller seit langer langer langer langer … Zeit. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch, denn als Zombiefan will ich natürlich begeistert, beeindruckt und verängstigt werden! Ob Vincent Voss das geschafft hat? Na, gucken wir mal…

Schon länger hörte ich in der Zombiefan-Szene von „Faulfleisch“ und „Frischfleisch“, aber so richtig griff es noch nicht nach mir. Es stand im Dunst am Rande meiner Wahrnehmung und wusste wohl selbst nicht, ob es mich holen sollte oder nicht. In einer dunklen Nacht, mitten in einer Großstadt in einer kleinen Bar packte es mich schließlich. Ich lauschte den Worten von Vincent Voss und war plötzlich mitten in einer Apokalypse, die ich nicht kommen sah und aus der ich nur herausfinden würde, wenn ich bis zum Ende aushielt. Wenn ich überlebte! Dass das ein Kraftakt werden würde, der mir so ziemlich alle Nerven kostete, konnte ich da noch nicht wissen…

Wenn man viele Zombiebücher liest denkt man irgendwann, schon alles gelesen zu haben, denn mal ehrlich, seit TWD ähnelt sich doch irgendwie jede Geschichte. Zombies tauchen auf, fressen Menschen, alle sterben, blabla. Nun… jeder der das denkt sollte DRINGEND genau diese Geschichte hier lesen. Denn Vincent Voss zeigt, dass die Zombies, trotz ihrer Klischees die ihnen nun mal anheften, seitdem Romero sie auf uns losließ, immer noch angsteinflößend, brutal und blutig sein können! Dass sie nicht lieb sind, keine Gefühle haben und das eine Zombieapokalypse kein Einhornreiten mit Glitzerpups ist!

Ich hatte etwas Bedenken, dass ich nicht reinkomme, da mir die Vorgeschichte fehlte, aber dem war nicht so. Gleich von Anfang an steckte ich in der Apokalypse und musste hilflos mit ansehen, wie sie sich ausbreitete! Und verdammt, es war sowas von real! Genauso stelle ich mir so eine Katastrophe vor! Es kommt schleichend, an vielen Ecken und es ist einfach nicht aufzuhalten. Niemand kann etwas tun und die, die wissen was los ist, werden mundtot gemacht.
Einfach! Nur! Grandios!
Ich hatte zu jederzeit das Gefühl, dass es genauso jeden Augenblick bei uns losgehen könnte. Es war dieses dauerhafte Angstgefühl, dass ich in der Magengegend einnistet, wenn man weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird, aber man kann einfach nicht genau sagen was es ist. Dieses Gefühl von Ungewissheit und Hilflosigkeit begleitete mich durchweg und machte mich zu einem einzigen Nervenbündel!

Die kleinen Feuer, die an vielen Stellen in Deutschland ausbrechen sind hier der rote Faden, der sich durch die Geschichte zieht. Viele, schnelle Kapitelwechsel, die auch in ihrer Länge variieren sorgen extra dafür, dass die Spannung unaufhörlich steigt und mir während des Lesens immer mehr die Luft zum Atmen nahm. Es ist kaum zu glauben, aber es gab für mich nicht eine Minute, an der die Spannung nachließ. Sie wurde mehr und mehr, erdrückte mich und ganz ehrlich, es war wirklich knapp, aber ich überlebte. Haarscharf! Aber immerhin, ich überlebte. Ob das rückblickend so gut war, weiß ich nicht, denn nicht jede Geschichte endet einfach. Sie gehen weiter, auf die eine oder andere Art und Weise…

Was die Charaktere angeht, die sind allesamt passend und füllen ihre Rolle perfekt aus! Ob es die Ungläubigen sind, oder die, die wissen was los ist und helfen wollen. Ob es Zweifler sind oder Menschen, die sich gegen die Regeln stellen. Die Figuren sorgen auf ihre Art dafür, dass die Spannung unaufhörlich steigt. Sie zeigen die vielen Gesichter einer Apokalypse und das wir alle am Ende doch einfach nur menschlich sind, egal wie viel Schrecken uns vorgesetzt wird.

Fazit/ Bewertung


Die Dynamik der Geschichte hat mich einfach nur fasziniert, wenn man bedenkt, dass das Buch 410 Seiten dick ist und die Handlung innerhalb weniger Tage passiert. Wirklich ganz ganz großes Kino! Das war ein wilder Ritt durch eine Zombieapokalypse, die durch ihren Realismus kaum erschreckender hätte sein können! Tja, und nun muss ich wohl auch den Vorgänger lesen… ^^ 




  * * *


Klappentext

Lasst euch doch BRDigen! Zombies in Deutschland! Das Ende der Zivilgesellschaft!

Ein kannibalistischer Gerichtsmediziner aus dem norddeutschen Wakendorf II geht auf einem zurückgezogenen Resthof seiner Leidenschaft nach und wird zum allerersten Untoten. Von dort aus greift das Phänomen um sich und überrollt Deutschland. Lediglich Tim Fabian, ein Journalist und Professor Dr. Robert Jäger, ein Ethnologe, kämpfen gegen das Unmögliche, warnen die Bevölkerung, die gezielt im Unklaren gelassen wird und schmieden einen Plan, der sie zurück nach Wakendorf II bringt.
Dort nehmen sie den Kampf gegen die Untoten auf.

"Frischfleisch - Nullpersonen", Vincet Voss


Wenn ich euch noch nicht überzeugt habe, dann solltet ihr hier nochmal nachsehen! Sehr empfehlenswerte Rezension!







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